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  • 05.11.2010 15:57

  • von Roman Wittemeier

Horner gegen Domenicali: Die nächste Runde

Nicht nur zwischen den Piloten geht es heiß her: Red-Bull-Teamchef Christian Horner und sein Ferrari-Amtskollege Stefano Domenicali kämpfen ebenfalls

(Motorsport-Total.com) - Als gäbe es nicht im Kampf der Titelkandidaten schon genug Spektakel. In den vergangenen Tagen hat sich ein regelrechtes Wortduell zwischen den Teamchefs von Ferrari und Red Bull entwickelt. Stefano Domenicali brachte den über die Medien geführten Dialog zuletzt mit der Äußerung auf die Spitze, dass es ein Wunder sei, dass Ferrari überhaupt noch die Chance auf den Titel habe.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef)

Wortgefecht: Red-Bull-Teamchef Christian Horner feuert zurück in Richtung Ferrari

"Wenn wir ein solch überlegenes Auto hätten, dann wäre die WM längst entschieden", so der Seitenhieb in Richtung Red Bull. "Wenn ich einen Motor wie Ferrari hätte, dann wäre es auch schon längst entschieden", giftet Horner zurück, "und das ist nur eines dieser Dinge." Der Red-Bull-Teamchef will von zu vielen Fehlern unter seiner Führung nichts hören.

"Man darf nicht vergessen, was unser Team gerade für ein tolles Jahr erlebt", so Horner. "Wir haben sieben Grands Prix gewonnen - mehr als jedes andere Team. Wir hatten 14 Pole-Positions, waren in Monaco und Silverstone die Sieger und feierten drei Doppelerfolge. Für ein Team, das gegen Ferrari und McLaren kämpfen muss, ist das doch wohl eine reife Leistung. Wir haben zwei tolle Piloten, beide mit eigenem Charakter."

"Aus Teamsicht muss man sagen, dass wir in diesem Jahr großartige Leistungen gezeigt haben", so Horner, der von einigen britischen Medien schon als Wackelkandidat gesehen wird. "Wir waren bezüglich der Strategie gut und hatten ein sehr schnelles Auto. Bezüglich des Chassis hatten wir eine tolle Zuverlässigkeit - vielleicht sogar die beste Zuverlässigkeit in der gesamten Boxengasse."

"Wir hatten ein paar Motorenprobleme, aber die hatten andere Teams auch", erklärt der Chef von Sebastian Vettel und Mark Webber. "Derjenige, der am Ende Weltmeister wird, hat es eben geschafft, konstant gute Ergebnisse einzufahren. Wir haben alles getan, um unseren Fahrern schnelle Autos zu geben. Beide Piloten haben das in diesem Jahr toll genutzt. Es sind noch zwei Rennen und für uns ist noch alles möglich."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Brasilien


"Für ein Team ist ohnehin die Konstrukteursmeisterschaft wichtiger, denn sie ist der Lohn für alle Beteiligten. Für die Öffentlichkeit zählt der Fahrertitel mehr, weil mehr Prestige damit verbunden ist. Im Grunde sind sie zwei verschiedene Paar Schuhe, aber haben den gleich Wert", sagt Horner. Auch auf die Kritik von Webber, er fühle sich als "emotionale Nummer zwei" im Team reagiert Horner: "Ich bin überrascht, denn so behandelt ihn das Team nicht. Mark ist ein schlauer Kerl und macht manchmal so etwas, um sich selbst zu motivieren."