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Horner: Auch Vettels Chef war meist der Jüngste
In der vierteiligen Serie "Vettels Kosmos" stellen wir die engsten Vertrauten des Weltmeisters vor. Im vierten und letzten Teil: Red-Bull-Teamchef Christian Horner
(Motorsport-Total.com/SID) - Spätestens seit diesem einen Satz ist Christian Horner allen deutschen Formel-1-Fans ein Begriff. Als der Brite 2010 in Abu Dhabi sich im Augenblick des Triumphes über Boxenfunk mit den Worten "Sebastian Vettel, you are the world champion" meldete, brachte der Red-Bull-Teamchef Vettel vor einem Millionen-Publikum zum Weinen. "Ich habe geheult wie ein kleines Mädchen, peinlich", meinte Vettel später einmal.

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Christian Horner ist in ein außergewöhnlich junger Teamchef
Die Neuauflage des Horner-Satzes in diesem Jahr schon beim fünftletzten Rennen in Japan machte Vettel für einen Moment sprachlos, bevor er sich beim Team und seiner Familie bedankte. "Er wusste ja schon, dass dieser Spruch in diesem Jahr kommen würde", sagt Horner dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Im letzten Jahr war das ganz anders. Es war total unerwartet, im letzten Rennen. In diesem Jahr hatte er mehr Zeit, seine Gedanken zu ordnen."
Horner ist bei Red Bull nicht nur Vettels Boss, er ist auch ein Freund. "Eine Kombination aus beidem", sagt Horner: "Es ist ganz leicht, mit ihm zu arbeiten. Wir genießen es, uns gegenseitig zu vertrauen."

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Horner war früher selbst als Rennfahrer aktiv - heute ist er Denker und Lenker Zoom
Die Chemie stimmt einfach zwischen dem jüngsten zweimaligen Weltmeister der Formel 1 und seinem Chef, der auf seinem Weg bis auf den Gipfel der Königsklasse wie Vettel auch meist der Jüngste war. Der 38-jährige Horner, der aus dem englischen Kurort Lemington Spa südöstlich von Birmingham stammt, hatte sich zunächst auch als Rennfahrer versucht und es nach ersten Erfolgen in den britischen Nachwuchsserien Formel Renault, Formel 3 und Formel 2 im Jahr 1997 in die Formel 3000 geschafft, damals das Unterhaus zur Formel 1.
Horner war 24 Jahre alt - und anders als alle seine Konkurrenten. Denn er war Fahrer und Teambesitzer in einer Person, als er den Arden-Rennstall gründete. Weil es für ihn in zwei Jahren nur zu einem Punkt durch einen sechsten Platz gereicht hatte, traf Horner dann eine richtungweisende Entscheidung. Er hängte den Helm an den Nagel und arbeitete fortan nur noch am Kommandostand.
Nach weiteren drei Jahren ohne Erfolge startete Arden dann aber durch. 2002 verlor Horners Fahrer Tomas Enge den Meistertitel nachträglich durch einen positiven Marihuana-Test, 2003 und 2004 fuhren die Formel-3000-Champions Björn Wirdheim und Vitantonio Liuzzi für Arden.

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Mit Sebastian Vettel durfte der Brite schon viele Erfolge feiern Zoom
Eine Erfolgsbilanz, die Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz offenbar so beeindruckte, dass er den damals erst 32 Jahre alten Horner mit dem Aufbau seines Formel-1-Teams beauftragte und den Briten zum jüngsten Teamchef der Königsklasse machte. Und wieder schaffte es Horner, für den die Verpflichtung von Design-Guru Adrian Newey nach eigener Aussage noch wichtiger war als die von Vettel, nach fünf Aufbaujahren seine Truppe zum Titel zu führen.
Dabei profitiert der smarte Brite von seiner eigenen Erfahrung im Cockpit. "Es ist sicher nützlich, selbst gefahren zu sein, weil man einige Dinge einfacher versteht, wie zum Beispiel die Emotionen und Schwierigkeiten der Fahrer. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung habe", sagt er.
Seine jetzige Rolle sei aber viel komplexer, meint Horner, der sogar noch einen eigenen Fanclub (The Hornettes) hat. "Als Teamchef ist man viel mehr eingebunden, man hat viel mehr Verantwortung", sagt er: "Als Fahrer ist man erst einmal nur für sich selbst verantwortlich, als Teamchef für jeden innerhalb des Teams, inklusive der Fahrer. Es ist eine ganz andere Rolle. Aber der Stolz nach Siegen ist enorm, wenn man sieht, dass die Anstrengungen aller Teammitglieder in einen Sieg oder einer Weltmeisterschaft gipfeln."

