• 25.11.2011 23:02

  • von Fabian Hust

Die Formel 1 lässt die Eurokrise kalt

Trotz der sich immer weiter zuspitzenden Eurokrise geben sich die Verantwortlichen in der Formel 1 zum Ende der Saison 2011 gelassen

(Motorsport-Total.com) - Die europäische Union gerät immer tiefer in den Strudel der Schuldenkrise. Auch diese Woche spitzte sich die Lage weiter zu. Erstmals wurde auch in Richtung Deutschland ein Warnschuss abgefeuert, als eine Bundesanleihe nicht mit dem geplanten Volumen platziert werden konnte, weil die Nachfrage der Investoren ausblieb. Die Anleger quittierten dies mit einem weiteren Absturzschub der Börsen.

Titel-Bild zur News: Renault-Logo im Staub

Auch wenn in Europa jede Menge Staub aufgewirbelt wird, Renault bleibt gelassen

Fast überall kühlt sich die Wirtschaft ab, doch noch zeigen sich die Teamverantwortlichen in der Formel 1 gelassen: "Die Formel 1 ist eine Weltmeisterschaft", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Ja, Europa macht im Moment eine harte Zeit durch, aber Südamerika ist sehr gut unterwegs."

"Auch wenn man sich Asien anschaut, diese Märkte sind sehr stark, und ich denke, dass die Formel 1 durch ihren globalen Appeal Marken und Partner aus diesen Gebieten in den Sport gelockt hat. Aus diesem Grund ist es für uns so wichtig, als Weltmeisterschaft zu fahren."

"Das ist für Unternehmen wie zum Beispiel Renault wichtig, um sich der Formel 1 zu verpflichten, die Verpflichtung als Motorenlieferant für die Zukunft abzugeben, mit den neuen Regeln. Das ist auch der Grund, warum es sehr aufregend ist, in den neuen Märkten zu fahren. Indien war dieses Jahr zum Beispiel ein unglaublicher Erfolg. Auch die neuen Rennen in der Zukunft unterstreichen nur die Tatsache, dass es eine echte Weltmeisterschaft ist."

"Für Renault ist Brasilien der zweitwichtigste Markt in der Welt", so Jean Francois Caubet von Renault. "Der erste ist Frankreich, der zweite ist Brasilien und der dritte wird womöglich Russland sein. Wir wollen aus diesem Grund in die Formel 1 investieren, weil wir hier den besten Return on Investment haben."

"Es stimmt, dass es in Europa eine Krise gibt, aber es gibt keine Krise in Brasilien, es gibt keine Krise in China, es gibt keine Krise in Australien. In Bezug auf das Budget kürzen wir das Budget stark, aber von unserem Formel-1-Budget kürzen wir nicht einen Euro."

"Es ist ein globaler Sport", so Bob Fernley von Force India. "Wir wissen natürlich, dass Europa im Moment etwas zu kämpfen hat, aber es wird rechtzeitig zurückschlagen. Unsere größte Unterstützung erhalten wir aus Indien, wenn man diesbezüglich egoistisch ist, sind wir wohl in Ordnung."

"Es stimmt, dass es ein globaler Sport ist", so Renault-Teamchef Eric Boullier. "Aber wir schauen auch nach ein paar Sponsoren aus den neuen Ländern, hauptsächlich in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China; Anm. d. Red.), wo man ganz klar wirtschaftlich eine Expansion hat und keine Krise wie in Europa."

"Wir haben in bestimmten geographischen Regionen Probleme", so Paul Hembery, Motorsportdirektor von Pirelli. "Aber sie werden vielleicht durch großartige Geschäftsleistungen sonst wo ausgeglichen. Die Formel 1 ist für ein Geschäft wie das unsrige eine großartige Plattform, wenn man globale Expansionspläne, sehr ambitionierte Pläne hat. Für uns ist es bisher ein ganz übliches Geschäft."