• 10.08.2004 10:01

  • von Marco Helgert

Honda: Wir waren schockiert

Hondas Sportchef Otmar Szafnauer äußerst sich erstmals über den plötzlichen Weggang von Jenson Button bei BAR-Honda

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung Jenson Buttons, das BAR-Honda-Team für 2005 in Richtung BMW-Williams zu verlassen, mag für David Richards schon überraschend gewesen sein, für Motorenpartner Honda war es ein Schock. Button spielte bei den Verhandlungen über die Vertragsverlängerung von BAR und Honda eine gewichtige Rolle, die Japaner gaben ihrerseits sogar Leistungsgarantien für 2005 ab.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Honda gab Button Garantien und steht nun alleine da

Das Management des 24-Jährigen scheint für das nächste Jahr intensiv an einer Ausstiegsklausel gearbeitet zu haben, falls der Honda-Motor nicht auf dem nötigen Leistungsniveau gehabt hätte. Honda habe bei zwei Gelegenheiten Garantien abgegeben, die von John Byfield, dem Kopf der Managenmentgruppe, auch akzeptiert wurden.#w1#

"Wir waren schockiert und überrascht", erklärte Hondas Sportchef Otmar Szafnauer dem 'Telegraph'. "Wir dachten, er würde im nächsten Jahr für BAR fahren. Wir haben dem Management von Button alle Zusicherungen gegeben, die sie verlangten. Wenn wir nachfragten, ob die Antworten in seinem Sinne wären, dann war die Antwort immer ja."

Auch wenn andere Teams Interesse am Engländer bekundeten, so rechnete die Honda-Führung fest mit Button. "Uns war bewusst, dass andere Teams ein Interesse an Jenson hatten, das war ja nur natürlich", so Szafnauer weiter. "Wir erklärten ihm, dass wir nur an BAR Motoren liefern wollten und an kein anderes Team. Sie sagten, dass sie genau das hören wollten. Am 23. Juli haben wir dann den neuen Vertrag mit dem Team veröffentlicht."

Buttons überraschender Schachzug hinterlässt also nicht nur ein frustriertes BAR-Team, sondern auch eine Honda-Führung, die vom Vorgehen des Button-Managements schwer enttäuscht ist. Die hartnäckigen Verhandlungen mit den Japanern könnten jedoch ein Indiz dafür sein, dass die Entscheidung für den Wechsel nicht längerfristig gefallen ist.