• 09.08.2004 09:06

  • von Marco Helgert

Richards gibt den Kampf um Button nicht auf

BAR-Honda-Teamchef David Richards besteht weiterhin auf die Erfüllung der Vertragsoption durch Jenson Button

(Motorsport-Total.com) - Es war der bisher überraschendste Zug im Wechselreigen der Saison 2004: Jenson Button soll 2005 zu BMW-Williams zurückkehren. Dabei hat das BAR-Honda-Team für das nächste Jahr eine Option auf die Dienste des 24-Jährigen eingelöst. Ein Treffen zwischen dem Engländer und seinem derzeitigen Teamchef David Richards am Sonntagmorgen brachte wohl noch keinen Durchbruch.

Titel-Bild zur News: BAR-Honda-Teamchef David Richards

BAR-Honda-Teamchef David Richards wird kämpfen

Button stellte klar, dass er auf jeden Fall wechseln möchte. "David hat nun keinen Zweifel an meiner Absicht, 2005 zu BMW-Williams zurückzukehren. Meine vertragliche Position gestattet dies", erklärte er. Geld solle beim Wechsel keine übergeordnete Rolle gespielt haben. David Richards wiederum kämpft weiter um seinen momentanen Star-Piloten.#w1#

"Wir haben mit ihm einen gültigen Vertrag bis Ende 2005", stellte Richards gegenüber der 'Welt' klar. "Das hat auch jetzt endgültig das Genfer Notarbüro CRB (Contract Recognition Board des Weltverbandes FIA; d. Red.) bestätigt, bei dem alle Formel-1-Verträge deponiert werden müssen." Button wurde "nicht richtig informiert" oder habe sich "geirrt".

Nun werden wohl die Anwälte über das weitere Vorgehen entscheiden. Für Richards ist jedenfalls auch das Alter von Button ein Grund für die derzeitige Misere. "Er ist gerade 24", so der Engländer. "Ich habe einen gleichaltrigen Sohn. Manchmal macht der merkwürdige Sachen, deshalb liebe ich ihn und verzeihe ihm trotzdem und glaube, dass er ein wundervoller Sohn ist."

Doch nichtsdestotrotz bleibt Richards hart: "Ich mache in dieser Angelegenheit keinen Rückzieher", erklärte er dem 'Guardian'. "Er hat einen Vertrag mit unserem Team. Wir reden hier über Integrität, man kann sich nicht so einfach aus seinen Verpflichtungen stehlen. Ich bekam auch Briefe anderer Teamchefs, die mich unterstützten und erklärten, dass solch ein Verhalten nicht vorkommen darf."

Das Treffen der beiden am Sonntagmorgen änderte an der Grundsituation nur wenig, auch wenn beide Parteien ihre Ansichten offenbarten. "Ich wollte ihn darauf hinweisen, dass er verpflichtet gewesen wäre, vor dem Wechsel eine Erklärung uns gegenüber abzugeben, nicht hinterher", so Richards weiter, der ungeachtet der Vorfälle aber keinen kurzfristigen Ersatz für Button sucht.