• 09.08.2004 09:54

  • von Marco Helgert

Ecclestone: Button hat eine moralische Verpflichtung

Für den Formel-1-Promoter hat Jenson Button eine moralische Pflicht bei BAR-Honda zu bleiben - droht ihm ein Entzug der Superlizenz?

(Motorsport-Total.com) - Die Diskussionen um den Wechsel von Jenson Button von BAR-Honda zu BMW-Williams weiten sich aus. Meldeten sich bisher nur die beteiligten Personen zu Wort, beginnen nun die Kommentare anderer Beteiligter der Formel 1. Für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der BAR-Honda-Teamchef David Richards noch 2002 von einer Verpflichtung Buttons abriet, besitzt der Engländer eine moralische Verpflichtung, im Team zu verbleiben.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone ist vom Wechsel Buttons nicht gerade begeistert

Button möchte 2005 zu BMW-Williams zurück, wo er in der Saison 2000 seine Formel-1-Karriere begann. BAR-Honda hat aber bereits eine Option auf die Dienste des 24-Jährigen eingelöst. Der Streit ist noch nicht beigelegt und er könnte im schlimmsten Fall ernste Konsequenzen für Button haben, sollte dieser einen gültigen Vertrag gebrochen haben.#w1#

"Wir haben ein Notarbüro in Genf (das Contract Recognition Board; d. Red.), die sich diese Sache nun ansehen werden. Sie werden bei Bedarf entscheiden, ob etwas richtig oder falsch war", so Ecclestone gegenüber dem 'Daily Star'. Richards wiederum erklärte der 'Welt', dass die 'CRB' bereits eine Entscheidung gefällt hat. Der Vertrag mit Button für 2005 sei gültig. "Das hat auch jetzt endgültig das Genfer Notarbüro bestätigt", so Richards.

Sollte der Wechsel wirklich als Vertragsbruch eingestuft werden, könnte die Karriere von Button einen empfindlichen Dämpfer erfahren. "Wenn festgestellt werden sollte, dass Button den Vertrag mit BAR gebrochen hat und illegal wechseln möchte, dann könnte er seine Superlizenz verlieren und damit nicht für Williams fahren", so Ecclestone.

Doch auch wenn eine Formalität im Vertrag den Wechsel erlauben sollte, so hätte der 24-Jährige auch eine moralische Verpflichtung. "Jenson hat eine moralische Pflicht, bei BAR zu bleiben", so der Formel-1-Zampano weiter. "Aber wenn Manager, Versprechen und das große Geld hinzukommen, dann verflüchtigt sich die Moral schnell aus dem Fenster."

Der Wechsel zu BMW-Williams befindet sich also noch in der Schwebe, sollte er aber zustande kommen, so würde er kein gutes Licht auf Button werfen. "Das ist alles etwas dumm gehandhabt worden, aber wenn Button wegen einer Formalität aus dem Vertrag kommen sollte, dann wäre er sicher kein Gentleman, wenn er dies nutzen würde", so Ecclestone.