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  • 02.05.2008 21:34

  • von Britta Weddige

Honda: Q3 und Punkte als Ziele

Nach dem Punktgewinn von Jenson Button will Honda in der Türkei nachlegen - Rubens Barrichello feiert Rekord-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Der Weg an die Spitze ist in der Formel 1 steinig - doch jedes erreichte Etappenziel gibt einen großen Motivationsschub. So geht es auch Honda. In Barcelona wurde der RA108 mit einem umfangreichen Update versehen und ein erster Saisonerfolg stellte sich ein: Jenson Button konnte mit Platz sechs die ersten Punkte der Saison holen. In der Türkei möchte Honda daran anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Honda möchte in der Türkei den Aufwärtstrend von Spanien fortsetzen

"Istanbul ist eine tolle Rennstrecke, die unseren Piloten wirklich Spaß macht", erklärte Teamchef Ross Brawn. "Obwohl es vor diesem Rennen keine Testmöglichkeiten gibt, werden wir das Auto und die Aerodynamik leicht verändern, damit wir der speziellen Streckencharakteristik gerecht werden." Brawn geht davon aus, dass der RA108 in Istanbul eine etwas bessere Performance zeigen wird als in Barcelona. Dort haderte Honda mit dem welligen Belag. "Ich glaube daran, dass wir in der Qualifikation in die Top 10 kommen und dann hoffentlich wieder Punkte holen können", gab Brawn die Zielsetzung vor.#w1#

Brawn: "Drei Punkte erst der Auftakt"

Der sechste Platz von Button sei eine Belohnung gewesen "für die großen Anstrengungen, die alle im Team in den vergangenen Monaten unternommen haben", so Brawn. Das Wochenende in Spanien habe aber noch mehr positive Aspekte gehabt: "Dazu gehören die gute Performance des neuen Aerodynamik-Pakets und die hervorragende Boxenstopp-Arbeit. Natürlich stehen wir noch vor weiteren Herausforderungen, aber ich bin mir sicher, dass wir ihnen mit der richtigen Einstellung und Entschlossenheit entgegentreten. In diesem Team steckt enormes Potenzial. Unsere drei Punkte in Barcelona waren erst der Auftakt."

Button bezeichnete den Grand Prix in der Türkei als eines seiner Lieblingsrennen. "Ich hatte dort 2005 und 2006 gute Ergebnisse, ich konnte beide Male in die Top 5 fahren", erklärte Button. "Das tolle Streckenlayout und die Höhenunterschiede machen ihn zu einem schwierigen Kurs, der den Piloten aber Spaß macht. In Kurve eins und drei gibt es gute Überholmöglichkeiten, auch in der Einfahrt in Kurve neun und zwölf kann man überholen, wenn man es richtig macht."

"Ich hatte dort 2005 und 2006 gute Ergebnisse, ich konnte beide Male in die Top 5 fahren." Jenson Button

Button ist zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend auch in Istanbul fortgesetzt werden kann: "In Spanien hatten wir unser erstes größeres Update am RA108 dabei. Die neue Aerodynamik hat definitiv zu einer Leistungssteigerung geführt. Es ist gut zu wissen, dass wir das Auto Schritt für Schritt verbessern. ich komme auch gut mit den Neuentwicklungen zurecht. Das Auto wird in der Türkei weitgehend das gleiche Paket haben. Deshalb konzentrieren wir uns darauf, es in Q3 zu schaffen und uns in den Top 10 zu qualifizieren. Ich war in der Türkei immer konkurrenzfähig und ich fahre dort sehr gern. Hoffentlich haben wir ein gutes Rennen."

Gegen den Uhrzeigersinn

Teamkollege Rubens Barrichello betont, wie anstrengend es ist, in Istanbul zu fahren, "weil man gegen den Uhrzeigersinn fährt, was ungewöhnlich ist. Auch die Höhenunterschiede sind extrem." Schon beim ersten Türkei-Auftritt 2005 sei er von der Strecke beeindruckt gewesen, erklärte der Brasilianer.

"Der Kurs ist recht flüssig und - das ist ganz wichtig - bietet Überholmöglichkeiten, die für aufregende Rennen sorgen." Rubens Barrichello

"Der Kurs ist recht flüssig und - das ist ganz wichtig - bietet Überholmöglichkeiten, die für aufregende Rennen sorgen", fuhr Barrichello fort. "Das Highlight für alle ist die schnelle Kurve acht mit ihrem dreifachen Scheitelpunkt. Sie ist schnell, blind und belastet den Nacken."

Ziel ominöse Zahl 257

Für Barrichello stellt das Rennen in der Türkei aber noch einen ganz anderen Höhepunkt dar: Der Brasilianer geht in seinen 257. Grand Prix und überflügelt damit Riccardo Patrese als Fahrer mit den meisten Formel-1-Rennen. "Es ist etwas Tolles für mich, dass ich der erfahrenste Formel-1-Pilot bin", so der Brasilianer. "Ich habe schon eine lange Karriere in der Formel 1 und viele wunderbare Erinnerungen. Ich fühle mich heute aber nicht anders wie an jenem Tag 1993, als das alles angefangen hat. Es kommt mir vor, als sei mein erstes Rennen in Kyalami gestern gewesen."

"Während alle anderen auf meine 16-jährige Karriere zurückblicken, blicke ich nach vorn." Rubens Barrichello

"Ich muss meiner Familie und meinen Freunden dafür danken, dass sie mich all die Jahre so unterstützt haben", fuhr Barrichello fort. "Ich hatte das Glück, dass ich in jungen Jahren in die Formel 1 kommen durfte und ich liebe das Rennfahren immer noch genauso wie früher. Und was noch wichtiger ist: Ich liebe die Formel 1. Während alle anderen auf meine 16-jährige Karriere zurückblicken, blicke ich nach vorn. Denn das nächste Rennen ist immer das wichtigste."