powered by Motorsport.com
  • 07.03.2008 13:54

Heidfeld will permanent schnell sein

Nick Heidfeld freut sich mehr als je zuvor auf den Beginn der neuen Saison, glaubt aber nicht an eine realistische Chance auf den WM-Titel

(Motorsport-Total.com/sid) - Nick Heidfeld steht mit dem BMW Sauber F1 Team vor einer wegweisenden Saison. In diesem Jahr soll der Knoten platzen, damit "Quick Nick" seinem Spitznamen alle Ehre machen kann. Denn obwohl er als deutsche Nummer eins in der Formel 1 längst die Nachfolge von Michael Schumacher angetreten hat, wartet der Mönchengladbacher noch immer auf den ersten Sieg.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

So gespannt wie in diesem Jahr war Nick Heidfeld vor Saisonbeginn noch nie

"Realistisch haben wir uns im Team zum Ziel gesetzt, ein Rennen zu gewinnen, näher an die zwei Topteams heranzurücken und möglichst die Lücke zu schließen", sagte Heidfeld vor dem Saisonauftakt 2008 am 16. März in Melbourne im Interview, das wir heute Abend in voller Länge veröffentlichen. Im schönsten Auto, das er je gesehen hat, will der 30-Jährige den Durchbruch schaffen und würde gerne "permanent vorne sein".#w1#

Vorfreude größer denn je

Selten zuvor habe er einer Saison mit einer so großen Vorfreude entgegengesehen, gestand Heidfeld. Das kommt vor allem daher, dass er ganz fest daran glaubt, dass sich das BMW Sauber F1 Team weiter verbessern kann - und weil er natürlich hofft, dass das Team dem großen Ziel, ein Rennen zu gewinnen, in diesem Jahr ein deutliches Stück näher kommt.

2007 hatten die Münchner mehrfach gezeigt, dass das Potenzial vorhanden ist, um mit den Topteams mitzuhalten. Das belegte auch Heidfelds fünfter Rang in der WM-Wertung; damit war er hinter den jeweils zwei Ferrari- und McLaren-Mercedes-Piloten "Best of the Rest". Um den Abstand zu diesen beiden Teams zu verringern, müsse man in allen Bereichen so perfekt wie möglich sein. Nur dann habe man, so Heidfeld, die Chance, Weltmeister zu werden.

Die Tests in der Winterpause haben laut Heidfeld gezeigt, dass die Zuverlässigkeit des neuen Autos von Anfang an sehr gut gewesen sei. Als sehr wichtig bezeichnete er außerdem gewesen, dass seit dem Rollout bei jedem Test große Entwicklungssprünge wurden, und das in absolut allen Bereichen: aerodynamisch, mechanisch und auf der elektronischen Seite. Heidfeld: "Dadurch ist das Auto deutlich besser fahrbar geworden und hat auch von den Rundenzeiten einen guten Schritt nach vorne gemacht."

2008 noch zu früh für den WM-Titel

Dass das BMW Sauber F1 Team schon in dieser Saison um den WM-Titel kämpfen kann, hält Heidfeld für unrealistisch. Das sei eigentlich als Ziel für 2009 definiert. "Aber in der Formel 1 lassen sich solche Dinge schwierig planen", sagte der Mönchengladbacher, der so schnell wie möglich um den WM-Titel fahren möchte: "Es hätte niemand etwas dagegen, und wir tun alles dafür."

Nick Heidfeld

BMW Power soll Nick Heidfeld 2008 zum ersten Grand-Prix-Sieg pushen Zoom

Dass er als deutsche Nummer eins in die großen Fußstapfen von Michael Schumacher getreten ist, habe nur einen kleinen Einfluss auf sein Leben und seine Arbeit gehabt, so Heidfeld. Das Interesse der Öffentlichkeit sei etwas größer gewesen. Das sei allerdings schon der einzige nennenswerte Unterschied gewesen.

Wirklich verändert habe sich für ihn dagegen, dass das Team und das Auto viel besser waren. Dadurch habe er viel mehr Spaß daran gehabt, mal etwas weiter vorne rumzufahren, um ein Podium zu kämpfen und permanent in die WM-Punkte zu fahren. Heidfeld: "Das hatte den größeren Einfluss als die Tatsache, dass Michael nicht mehr gefahren ist."