Head: Rückzug in die Fabrik
Patrick Head will sich von Williams zurückziehen, doch zunächst möchte er in Grove dabei helfen, das Team aus der schwierigen Lage zu befreien
(Motorsport-Total.com) - Patrick Head wird künftig mehr Zeit in der Fabrik verbringen und die Grand-Prix-Wochenenden meiden. Das ist Teil seines Rückzugs-Plans, dessen Ausgangspunkt der Verkauf des Großteils seiner Anteile am Rennstall Anfang dieses Jahres war. Der langjährige Technikchef besaß 27 Prozent des Teams, seit dem Börsengang sind es nur noch rund fünf Prozent.

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Williams-Urgestein Head will sich nicht mehr so oft an der Strecke blicken lassen
Angesichts der technischen Probleme bei Williams will sich Head aber auch weiterhin einbringen - allerdings nicht an der Rennstrecke. "Wir haben in unserem Rennteam in allen Ebenen gute Leute", erklärt der 64-Jährige gegenüber 'Motor Sport'. "Ich hatte Zweifel, ob ich da noch etwas beitragen kann."
Anders sieht er die Lage in Grove: "Wir sollten diese Zuverlässigkeitsprobleme nicht haben und ich gehe davon, dass ich gemeinsam mit den Ingenieuren und den Technikern dazu beitragen kann, diese in der Fabrik zu eliminieren. Ich werde dieses Jahr daher wahrscheinlich an der Rennstrecke weniger präsent sein. Ich habe aber großes Interesse an unserem Vorankommen."
Zu Saisonbeginn und bei den Tests hatte Williams große Probleme mit dem Hybridsystem KERS. Diesen zusätzlichen Antrieb, dessen Einsatz 2011 durch eine Anhebung des Mindestgewichts und eine vorgeschriebene Gewichtsverteilung aufgewertet wurde, stellt Head in Frage: "Ich bin gespannt, wie die Teams den Wert von KERS im Laufe der Saison einschätzen werden."
Er verweist auf die hohen Kosten, die das System verursacht: "Alle Teams haben enge Budgets und KERS verursacht hohe Kosten. Dass KERS 2010 nicht eingesetzt wurde, lag an einem Abkommen zwischen den Teams aufgrund der schwierigen finanziellen Lage."

