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Haug nimmt Hamilton in Schutz
Lewis Hamilton muss sich derzeit wegen seiner gesellschaftlichen Auftritte viel Kritik anhören, aber Norbert Haug nimmt ihn in Schutz
(Motorsport-Total.com/Premiere) - In den vergangenen Wochen haben sich kleinere und größere Fehler bei Lewis Hamilton gehäuft - man denke nur an den Mauerkuss von Monte Carlo, den Boxenfauxpas von Montréal oder das mit einer Durchfahrstrafe geahndete Überholmanöver von Magny-Cours. Auch gestern im Qualifying in Silverstone warf der McLaren-Mercedes-Pilot eine mögliche Pole-Position weg.

© xpb.cc
Mercedes-Sportchef Norbert Haug übt keine Kritik an Lewis Hamilton
Wenn er dann gleichzeitig auch noch mit "Pussycat Doll" Nicole Scherzinger herumturtelt, für die Premiere von "Indiana Jones" Zeit hat und bei der Geburtstagsfeier von Nelson Mandela auftaucht, dann sind Kritiker nicht weit, die ihm unterstellen, er verliert in seinem zweiten Jahr den Boden unter den Füßen und konzentriert sich zu wenig auf das Rennfahren. Das viele Geld und der Ruhm steigen ihm zu Kopf, behaupten manche.#w1#
Hamilton-Mania hinterlässt Spuren
Mercedes-Sportchef Norbert Haug sieht das aber anders: "Ich glaube nicht, dass das das große Thema ist. Das große Thema ist vielmehr, dass er auf Schritt und Tritt beobachtet wird", stärkte er seinem unter Beschuss stehenden Schützling gestern in Silverstone den Rücken. "Lewis wollte Nelson Mandela unbedingt kennen lernen. Das war schon für 1. Dezember letzten Jahres geplant, aber da ging es leider nicht."
"Wir wissen, wie das Spiel geht: Wenn er auf Pole steht oder gewinnt, dann war das alles toll und eine Inspiration, aber wenn nicht, dann wird es kritisiert", so Haug. "Tatsache ist, dass er weiß - und wir auch -, wie man die Zeit einteilt. Er hat die letzten drei Tage in der Nacht zehn bis zwölf Stunden geschlafen und er hat sich absolut auf den Grand Prix eingestellt. Das, was drumherum war, war seine Wahl - ein paar Sponsorentermine. Aber wir gehen sorgsam mit den Fahrern um."
In der Fahrer-WM liegt Hamilton nach acht von 18 Rennen mit zehn Punkten Rückstand auf Felipe Massa an vierter Position, der Titel ist also noch keineswegs außer Reichweite. Aber auf seinem Konto finden sich bereits drei Nullnummern - um drei mehr als im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt. Damals hatte der Brite auch 64 Punkte gesammelt und hatte 14 Zähler Vorsprung auf seinen Teamkollegen Fernando Alonso.
Haug und die Balance
Doch Haug beunruhigt auch das nicht: "Natürlich hat er ein paar Fahrfehler gemacht, aber: Ein 23-jähriger Bursche, der bei 25 Rennen 16 Mal auf dem Podium war - also bitte, arg viel besser geht es nicht", betonte der 55-Jährige. "Ich bin jemand, der mag, dass die Balance gehalten wird. Wenn es noch einmal nicht klappt, dann ist er trotzdem nicht schlecht. Wir müssen das locker und relaxt angehen, dann werden wir auch gut sein."
Und: "Er ist immer noch ein nettes und freundliches Kerlchen. Ich glaube, das ist das Wichtige. In seinem Herzen, in seiner Art ist er ein toller Typ - und Rennfahren kann er auch noch. Er ist in einem Lernprozess, aber er ist ein authentischer Mensch. Es gibt viele, die etwas vorspielen. Dann sagt man: Der hat die Corporate-Language. Jetzt hat er nicht die Corporate-Language, sondern er gibt sich so, wie er ist. Das wird auch hie und da kritisiert."

