• 06.07.2008 10:51

  • von Fabian Hust

Hamilton: "Diese Kurve ist trotzdem fantastisch"

Der letzte Sektor war für Lewis Hamilton kein gutes Pflaster, auch in der Qualifikation kostete ihn dieser eine bessere Platzierung

(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen ist in der Formel 1 weiterhin auf dem Vormarsch. In den vergangenen Rennen hat der Finne eine immer stärkere Leistung gezeigt, fährt vor allem wesentlich fehlerfreier als Teamkollege Lewis Hamilton, der derzeit das Auto des Öfteren überfährt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton auf Abwegen: Der letzte Sektor bereitet ihm Probleme

In der Qualifikation zum Großen Preis von Großbritannien gelang dem McLaren-Mercedes-Piloten beides, er war nicht nur extrem schnell, sondern fuhr auch eine perfekte Runde. Belohnt wurde er dafür mit seiner ersten Pole Position. Dabei war er um eine satte halbe Sekunde schneller als Mark Webber auf dem zweiten Rang.#w1#

Teamchef Ron Dennis beurteilte die Runde seines Schützlings als "phänomenal": "Seit Heikki im November zu uns kam, hat er sich unglaublich weiterentwickelt. Bis auf ein schwaches Rennnen in Montréal hat er sich laufend verbessert", so der 61-Jährige am Samstag gegenüber Medienvertretern. McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh lobte die Leistung des Fahrers als "extrem gut".

Schon vom ersten Tag an war Kovalainen in Silverstone schnell unterwegs, schneller als Teamkollege Hamilton. Das setzte den Briten ganz offenbar unter Druck, der sich im Zeitenfahren wieder einmal einen Fehler leistete und in der langsamen Linkskurve 'Priory' ins Kiesbett rutschte. Auf dem zweiten Versuch war Hamilton zwangsläufig vorsichtiger, schaffte es aber nicht, mit 0,786 Sekunden Rückstand über den vierten Rang hinaus zu kommen.

Natürlich weiß man im Team, dass Hamilton in der Qualifikation zu seinem Heimrennen unter Wert geschlagen wurde, doch schon in der Vergangenheit hatte Hamilton öfter das Nachsehen gegen seinen Teamkollegen, vor allem dann, wenn man die unterschiedlichen Benzin-Mengen berücksichtigt.

"Ich war sehr entspannt", bestreitet Hamilton, dass er auf seinem Versuch nervös war. "Auf meiner ersten Runde waren die ersten beiden Sektoren gut. Ich fuhr in die 'Priory' und beim Einlenken hatte ich kurz Übersteuern. Ich korrigierte dies, landete aber im Kiesbett. Auf dem zweiten Versuch machte ich in der 'Priory' einfach nicht mehr so viel Druck. Das war es."

Während einige Experten spekulieren, dass Hamilton auf zu wenig Abtrieb setzte und damit im Vergleich zu seinen Teamkollegen im letzten Sektor Probleme hatte, fragt sich der Rennfahrer selbst, ob ihn eine Windböe erwischte: "Ich weiß es nicht, aber die Bedingungen waren dort draußen ziemlich schwierig."

"Durch die 'Stowe' war es schon ziemlich schwierig, und wenn man in den letzten Sektor kommt, dann verlässt man sich auf den Abtrieb. Ich fuhr in die 'Priory' ganz normal hinein und plötzlich hatte ich an der Vorderachse großartige Haftung und das Heck ließ mich einfach im Stich. Dies ist ein Kurs, bei dem es schwierig ist zu erahnen, was die folgende Kurve für dich bereithalten wird. Aber dennoch, es ist immer noch eine fantastische Kurve."

Der vierte Startplatz bereitet Hamilton kein Kopfzerbrechen: "Heikki leistete fantastische Arbeit, aber um ehrlich zu sein bin ich über meinen vierten Platz ganz glücklich. Das Wetter wird wechselhaft werden, und ich hoffe darauf, dass ich dabei die bestmögliche Arbeit erledigen kann. Ich freue mich auf ein aufregendes Rennen."

Überhaupt ist und bleibt Hamilton ein großer Fan von Silverstone: "Es ist wegen der schnellen Kurven ein besonderer Kurs. Natürlich hat man die 'Copse', die spektakulär ist, dann 'Maggotts' und 'Becketts', dann 'Bridge' und 'Priory'. Es gibt Kombinationen von schnellen Kurven und ein paar langsame Kurven. Das richtige Setup zu finden ist nicht einfach. Es ist schwierig, das Auto auf beiden Kurven-Typen zum Arbeiten zu bewegen."