Button: "Das war sehr enttäuschend"

(Motorsport-Total.com) - Ein schwieriges Heimrennen liegt vor Jenson Button: Für den Honda-Piloten lief im Qualifying zum Großen Preis von Großbritannien in Silverstone nicht viel zusammen und Button musste bereits nach Q1 die Segel streichen. Mehr sei wohl einfach nicht drin gewesen, meinte der Brite nach dem Zeittraining und baute darauf, dass die Schlechtwetterfront tatsächlich über Silverstone erscheinen wird. Für das Rennen besteht eine gewisse Regenchance und der Honda scheint im Regen besser zu gehen.

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Ein paar mehr Wolken dürften es schon noch sein für Jenson Button...

Frage: "Jenson, hat dich der Regen auf dem falschen Fuß erwischt?"
Jenson Button: "Das war wohl ein bisschen ein Glücksspiel und hat uns vielleicht ein oder zwei Zehntel gekostet. Aber das war es dann auch schon. Bei meinem ersten Run auf den Option-Reifen hatte ich einen Toro Rosso vor mir in Becketts. Er lag nicht direkt vor meiner Nase, aber das macht in Becketts schon einen großen Unterschied aus."#w1#

Reifentemperatur zu niedrig

"Es war aber wirklich nicht sein Fehler. Ich habe da etwas Zeit verloren, was mich letztendlich auf den 16. Platz zurückgeworfen hat. Dann kam der Regen. Wir sind am Ende rausgefahren und haben es einfach versucht. Im ersten Sektor bekamen wir die Frontreifen einfach nicht auf Temperatur und unser Auto fährt ohnehin schon eher auf niedrigeren Temperaturen."

"Wir haben die Frontreifen einfach nicht zum Arbeiten gebracht - erst nach Becketts hat das geklappt und das Auto verhielt sich gut. Im zweiten Abschnitt habe ich etwa drei Zehntel gutgemacht und ebenso im dritten Sektor. Gereicht hat es trotzdem nicht und ich qualifizierte mich als 17. Wenigstens habe ich Nico Rosberg noch hinter mir lassen können, das ist besser als nichts. Aber für mich und Rubens (Rubens Barrichello; Anm. d. Red.) war das sehr enttäuschend."

Frage: "Wie waren die Streckenbedingungen bei deiner letzten Ausfahrt?"
Button: "Das Problem war der erste Sektor, denn ich bekam einfach keine Temperatur in die Frontreifen. Selbst wenn wir eine gute Runde zusammenbekommen hätten, dann hätten wir es vermutlich gerade eben so in die Top 15 geschafft und wären in Q2 dann ohnehin 15. geworden."

"Wir haben im Qualifying momentan einfach nicht die Pace und ich würde sagen, unser Setup ist ein bisschen stärker auf Regen ausgelegt. Wir hätten vielleicht ein bisschen schneller sein können, aber wohl nicht viel. Wir hoffen für heute einfach auf Regen und es sieht auch alles danach aus. Dann ist vieles möglich."

Hoffen auf Regenrennen

"Wir müssen uns aus allen Scharmützeln in der ersten Runde heraushalten, was in den beiden vergangenen Rennen eine recht schwierige Aufgabe war. Klappt das und können wir noch ein paar Plätze gutmachen, dann könnten wir eventuell in die Punkte fahren - auch noch von unserer Ausgangslage."

Frage: "Das Auto ist okay im Nassen, oder?"
Button: "Das passt, ja. Ich glaube nicht, dass es pfeilschnell ist. Wir werden bestimmt nicht mit BMW, Ferrari und McLaren-Mercedes auf Augenhöhe liegen, aber es sieht gut aus. Im Nassen gibt es einfach für alle Beteiligten viele Unbekannten, da kannst du dann etwas an Boden gutmachen."

"Du musst auch die Strategie richtig hinbekommen, denn man muss sich im Klaren darüber sein, wie lange die Reifen durchhalten können. Es bringt ja nichts, den Wagen vollzutanken, wenn das die Reifen nicht stemmen können. Wir müssen uns noch einige Dinge genauer anschauen und auch das Wetter beobachten."

Honda noch nicht richtig in Form

Frage: "Hast du diese Position in der Qualifikation erwartet?"
Button: "Nein, wir dachten eigentlich, dass wir etwas schneller sein würden. Platz sieben war wohl nicht die wahrheitsgemäße Zeit gestern, aber ich habe schon erwartet, in den zweiten Quali-Abschnitt zu kommen und mich dort in der Mitte zu platzieren - in der Region zwischen Rang zehn und 15. Es war also etwas enttäuschend, schon in Q1 auszuscheiden. Es bringt aber nichts, damit zu hadern. Wir müssen uns die Gründe dafür anschauen und nach vorne blicken. Wenn es heute nass wird, dann sollten wir recht gute Chancen haben."

Frage: "Wie stehen die Vorzeichen für eine weitere Performance wie in Ungarn 2006?"
Button: "Naja, in Ungarn waren wir damals noch schnell. Im Training lagen wir etwa an dritter Stelle und ich qualifizierte mich als Vierter. Wir haben also noch einen langen Weg vor uns, um die Pace von Ungarn zurückzuholen."

"Auch wenn es heute nass wird werden wir das Rennen nicht gewinnen und ich glaube auch nicht, dass wir es auf das Podium schaffen können. Wir sollten aber in der Lage sein, ein paar Punkte abzugreifen. Im Nassen kann so viel passieren, es kann jede Menge Zwischenfälle geben, was das ganze zusätzlich aufregend machen wird."

Weitere Updates in der Warteschleife

Frage: "Die Saison begann recht toll, aber scheint jetzt eine Art Talsohle erreicht zu haben..."
Button: "So sieht es aus seit Kanada. Dort hat Rubens Punkte geholt, aber eigentlich war der Speed des Autos dort nicht besonders gut. Wir waren in den vergangenen drei Rennen nicht so konkurrenzfähig, wie wir uns das erhofft hatten."

"Da hilft es natürlich auch nicht, dass Toro Rosso nun auch mit dem neuen Wagen unterwegs ist. Deren Auto ist schnell, wie wir gestern wieder einmal gesehen haben. Es ist aber eine schwierige Geschichte. Wir machen Fortschritte, aber das trifft auch auf alle anderen zu. Wir bringen es im Qualifying einfach nicht zusammen."

Frage: "Wie sieht deine Prognose für die zweite Jahreshälfte aus, wo nur noch ein oder zwei Updates kommen werden?"
Button: "Wir werden in den kommenden Rennen einige Updates haben. Einige neue Teile werden ans Auto kommen und wir hatten auch hier etwas Neues dabei. Wir haben uns verbessert, aber auch die anderen haben Fortschritte gemacht."

"Wir müssen also einmal abwarten, wie die funktionieren. Die nächsten Updates sind auf alle Fälle größer als dieses hier - wir werden sehen. Ich freue mich schon darauf. Ich mag den Hockenheimring und den Hungaroring und komme gern dorthin. Aber erst einmal wollen wir schauen, was wir heute im Rennen zuwege bringen können."