• 05.07.2008 19:13

  • von Fabian Hust

Hill: Die fehlende Erfahrung Hamiltons zeigt sich

Der ehemalige Formel-1-Weltmeister beurteilt die Leistungen seiner Landsleute in der "Königsklasse des Motorsport"

(Motorsport-Total.com) - Damon Hill beobachtet die Formel 1 auch nach seinem Rücktritt natürlich noch ganz genau. Der Brite ist vom aktuellen Saisonverlauf begeistert, von der Entwicklung der Formel 1 der vergangenen Jahre allgemein, schließlich hat es meistens bis zum Schluss mehrere Titel-Anwärter gegeben: "Ich denke, dass dies für den Sport und für die Unterhaltung gut ist", so Hill im Interview mit dem 'crash.net'-Radio.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill hat seine Landsleute ganz genau im Visier

Gespannt beobachtet der Brite natürlich auch, was sein Landsmann Lewis Hamilton anstellt, der seiner Meinung nach im Moment eine etwas schwierige Zeit durchmacht: "Nun lastet die Erwartung auf seinen Schultern, er findet heraus, dass dies ein schwereres Erbe ist."#w1#

Allerdings vertraut der 22-fache Grand-Prix-Sieger auf die Qualitäten des McLaren-Mercedes-Piloten und rechnet damit, dass er dem Druck gewachsen ist: "Es wird jedoch ständig härter, das lässt sich nicht vermeiden. Selbst Michael Schumacher zeigte Anzeichen, dass die Belastung enorm ist. Es fällt Außenstehenden schwer, dies wirklich zu würdigen."

Angesichts der Tatsache, dass Lewis Hamilton sowohl in Kanada als auch in Frankreich und sein Teamkollege Heikki Kovalainen in Magny-Cours ebenfalls bestraft wurde, wurden Stimmen laut, wonach die "Silberpfeile" benachteiligt werden.

Der Weltmeister von 1996 glaubt jedoch nicht daran, dies sei vielmehr der Eindruck, da ein Team mehrerer Strafen anhäuft: "In Kanada war es ein Fehler, der nicht nur Lewis das Rennen kostete, sondern auch Kimi Räikkönen. Und das Überholmanöver in Frankreich war meiner Meinung nach ehrgeizig. Ich würde sagen, dass dieser Platz gewonnen wurde, indem ein unfairer Vorteil genutzt wurde. Ich würde also nicht sagen, dass die Strafe unfair war. Aber es gibt immer unterschiedliche Meinungen, wenn es um Zwischenfälle in Rennen geht."

Dass sein ehemaliger Teamkollege David Coulthard in Kanada auf den dritten Platz fuhr, überrascht ihn nicht: "Ich denke, dass David zeigt, was einem Erfahrung bringt. Wenn Lewis zuletzt in ein paar Fettnäpfchen getreten ist, dann aufgrund seiner fehlenden Erfahrung. David verfügt über Erfahrung und es zahlt sich in der Formel 1 aus, Erfahrung zu haben. Er ist immer bei der Musik, in der Lage, aufgrund seiner Erfahrung eine Chance zu nutzen."

Dass sein Landsmann Jenson Button im Moment möglicherweise frustriert ist, kann Hill nachvollziehen: "Wenn man ein Fahrer ist, der so gut ist wie Jenson, und man nun solche Saisons erlebt hat, dann kann dies sehr frustrierend sein. Ich denke, dass Ross Brawn einen Effekt haben wird, aber das kann nicht im ersten Jahr der Fall sein. Das wird Zeit benötigen, und angesichts der Ressourcen von Honda denke ich, dass sich Jenson am richtigen Ort befindet. Sicherlich gehe ich davon aus, dass Honda kommendes Jahr einen Schritt nach vorn machen wird."