Hasswelle gegen Tsunoda und Doohan: Colapinto ruft Fans zur Vernunft auf

Franco Colapinto warnt vor Fan-Hass und spricht vor Monaco über fehlendes Vertrauen, Respekt im Fahrerlager und die Herausforderungen eines Stadtkurses

(Motorsport-Total.com) - Franco Colapinto hat sich vor dem Großen Preis von Monaco deutlich gegen die Anfeindungen ausgesprochen, die seine Formel-1-Kollegen Jack Doohan und Yuki Tsunoda zuletzt von Teilen der argentinischen Fan-Community erfahren haben. Der 21-Jährige, der in Imola sein Alpine-Debüt feierte, ruft zur Besonnenheit auf und betont die Verantwortung der Fahrer im Umgang mit ihren Anhängern.

Titel-Bild zur News: Franco Colapinto

Franco Colapinto vor dem Monaco-Wochenende Zoom

"Ich versuche mein Bestes, um sie zu beruhigen und ihnen zu helfen zu verstehen, dass das nicht der richtige Weg ist", sagt Colapinto. "Natürlich haben sie die Freiheit zu sagen, was sie wollen, aber es muss respektvoll bleiben und darf gewisse Grenzen nicht überschreiten."

Colapinto zeigt zudem Verständnis für Yuki Tsunoda nach dem Zwischenfall mit dem Japaner in Imola: "Yuki hatte völlig recht, sauer zu sein - ich wäre es auch gewesen, wenn mich jemand so blockiert hätte. Es ist einfach traurig, dass er dafür jetzt Hass abbekommt."

Zwar seien argentinische Fans leidenschaftlich und euphorisch, räumt Colapinto ein, doch gerade diese Emotionen müssten verantwortungsvoll kanalisiert werden. "Wir müssen als Fahrer alles tun, um die Leute zu beruhigen und ihnen klarzumachen, dass sie den Sport genießen sollen - ob vor dem Fernseher oder an der Strecke, aber ohne Respektlosigkeit."

Vertrauen aufbauen in Monaco - Colapinto kämpft noch mit Alpine-Auto

Neben dem Wirbel um das Verhalten einzelner Fans konzentriert sich Colapinto nun voll auf sein zweites Formel-1-Wochenende in dieser Saison: den Großen Preis von Monaco. Nach einem schwierigen Einstand in Imola mit einem Qualifying-Crash, steht der Rookie nun vor der nächsten großen Herausforderung: dem engen Straßenkurs in Monte Carlo.

"Ich denke, Monaco, Baku, Singapur - das sind Strecken, auf denen man extrem viel Selbstvertrauen braucht", erklärt er. "Man muss sich das Vertrauen in den Sessions erarbeiten. Das ist nicht einfach - und in meinem Fall noch schwerer, weil ich erst ein Rennwochenende im Auto hinter mir habe. Da fehlt noch einiges an Vertrauen und Tempo, das aber mit der Zeit kommen wird."

Nicht ein Bereich - sondern einfach noch zu wenig Zeit im Auto

Colapinto sieht dabei keinen spezifischen Schwachpunkt in seiner Fahrweise - das größte Problem sei schlicht der Mangel an Erfahrung. "Was mir fehlt, ist: mehr Rennen zu fahren. Ich habe nur ein Rennen gemacht und vielleicht vier Stunden im aktuellen Auto - die anderen haben schon sieben Rennen gefahren, da hänge ich hinterher."

Trotz der Herausforderung zieht Colapinto aus seinem Wechsel von Williams zu Alpine positive Impulse. "Ich habe Dinge, die ich bei einem Team mochte, und Dinge, die ich jetzt beim neuen Team schätze. Man sammelt Erfahrungen - das ist bei Carlos [Sainz] so, das ist bei Lewis [Hamilton] so, und die fahren schon ewig."

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