• 10.10.2008 15:36

  • von Fabian Hust

Hamilton: Meine Herangehensweise ist anders

Der McLaren-Mercedes-Pilot verrät, dass er dieses Jahr mehr auf den WM-Titel als auf einzelne Ergebnisse bei den Rennen achtet

(Motorsport-Total.com) - Für Lewis Hamilton begann das Rennwochenende in Fuji am Freitag viel versprechend. Im zweiten Freien Training belegte der McLaren-Mercedes-Pilot mit nur 0,080 Sekunden Rückstand den dritten Rang. Nun geht es in die heiße Phase, maximal drei Rennen wird es noch dauern, bis der Kampf um den WM-Titel 2008 entschieden ist.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton will den Titelkampf nicht erneut auf der Zielgerade verlieren

"Ich denke, dass ich mich in einer viel stärkeren Position befinde als im vergangenen Jahr", wird der Brite von 'SpeedTV' zitiert, der im Moment sieben WM-Zähler Vorsprung auf Felipe Massa hat. Im vergangenen Jahr betrug der Vorsprung bei noch drei verbleibenden Grands Prix auf den damaligen Teamkollegen Fernando Alonso zwei Zähler, auf Verfolger Kimi Räikkönen 13 Punkte, gegen den er schlussendlich den Titelkampf verlor.#w1#

"Ich kam hier her und war etwas ausgelaugt." Lewis Hamilton

Ein Jahr später gesteht Hamilton ein, dass er gegen Ende der vergangenen Saison angesichts des Drucks müde war: "Ich kam hier her und war etwas ausgelaugt. Aber dieses Jahr bin ich nach Singapur nach Hause geflogen, lud meine Batterien wieder auf, trainierte und verbrachte etwas Zeit mit meinem Bruder und meiner Freundin. Das hat mich gut vorbereitet, der Jetlag hat mich nicht allzu sehr beeinträchtigt. Ich fühle mich frisch."

Er gehe zwar davon aus, dass die verbleibenden drei Saisonrennen hart umkämpft sein werden, dass er aber überall konkurrenzfähig sein kann. Er unterschätze Ferrari nicht, vor allem die Tatsache nicht, dass die "Roten" zuletzt im Rennen häufig das stärkere Auto hatten.

"Die beste Qualität von Ferrari ist wohl die Art und Weise, wie sie ihre Reifen verwenden, die Stabilität ihres Autos." Lewis Hamilton

Wenn der 23-Jährige die Qualitäten der beiden Autos analysiert, dann macht er zwei wesentliche Unterschiede aus: "Die beste Qualität von Ferrari ist wohl die Art und Weise, wie sie ihre Reifen verwenden, die Stabilität ihres Autos. Bei unserem Auto muss man die Fähigkeit nennen, die Reifen besser aufzuwärmen und sie zu Beginn besser zu nutzen, was im Qualifying von Vorteil ist."

Er selbst schätzt sich dieses Jahr nicht konkurrenzfähiger ein als in der vergangenen Saison, sei jedoch ruhiger als noch im vergangenen Jahr: "Grundsätzlich war vergangenes Jahr für mich alles brandneu. Ich bin von alldem überrannt worden." Dieses Jahr sei ihm vieles schon vertrauter, auch wenn er mit dem Boxengassen-Crash von Kanada oder der Strafe von Belgien für das Abkürzen der Schikane wieder neue Erfahrungen machen musste.

Während er vergangenes Jahr mehr an den Sieg beim Rennen gedacht habe, arbeite er dieses Jahr nicht weniger intensiv an seinem Ziel, Weltmeister zu werden, konzentriere sich jedoch auf andere Gebiete: "Wie zum Beispiel die Persönlichkeit und meine Herangehensweise, die Art und Weise, wie ich mich verhalte und so weiter." Aus diesem Grund riskierte er in Singapur in der Schlussphase des Rennens auch keinen Angriff mehr auf Nico Rosberg, sondern konzentriert sich darauf, den dritten Rang sicher ins Ziel zu bringen.