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  • 10.10.2008 15:56

  • von Fabian Hust

Force India: Wegen KERS mit neuem Motorenpartner?

Weil Ferrari sich in Bezug auf die KERS-Entwicklung selbst gegenüber seinem Partner bedeckt hält, könnte der indische Rennstall wechselwillig sein

(Motorsport-Total.com) - Während die anderen Rennställe das Design ihres Autos für die kommende Saison längst abgeschlossen haben und an Details feilen, ist man bei Force India noch nicht ganz so weit, denn der indische Rennstall wird womöglich seinen Motoren-Partner wechseln, kommendes Jahr statt mit Ferrari-Triebwerken möglicherweise mit Mercedes-Aggregaten an den Start gehen. Das jedenfalls sind die neuesten Gerüchte aus Fuji.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Geht Adrian Sutil 2009 mit Mercedes-Power an den Start?

Dieser doch etwas unerwartete Wechsel könnte einhergehen mit der Umstellung des Reglements. Ab dem kommenden Jahr sind Systeme zur Energie-Rückgewinnung erlaubt. Der Rennstall kann sich die Entwicklung eines solchen Systems selbst nicht leisten, muss also auf die Technik des Partners zurückgreifen. Möglicherweise kommt man mit Ferrari diesbezüglich nicht auf einen Nenner.#w1#

Gerüchten zufolge soll Ferrari in der KERS-Entwicklung auf einige der Konkurrenten einen Rückstand haben. Während Teams wie BMW Sauber, Williams und auch McLaren-Mercedes bereits auf der Strecke testen, war Ferrari bisher mit einem solchen System noch nicht unterwegs.

"Ferrari möchte nicht, dass wir unser eigenes System entwickeln, aber sie können gleichzeitig nicht sagen, ob sie die Saison mit KERS beginnen werden", so Marketing-Chef Ian Phillips im Interview mit dem 'BBC Radio'. "Force India muss ein Auto bauen, das dem neuen Reglement genügt, und kann es sich nicht leisten, ein Auto ohne KERS zu bauen und dann im Juli oder wann auch immer plötzlich eine Kehrtwende zu machen und sagen, dass KERS nun doch zur Verfügung steht."

"Ferrari ist nicht in der Lage zu sagen, was vor sich geht, oder ob sie KERS vielleicht bis zum dritten oder vierten Rennen des Jahres nicht einsetzen werden", so der Brite weiter. Aus diesem Grund höre man sich um, was die anderen Hersteller tun: "Im Moment weiß wirklich niemand, was passieren wird, aber drei oder vier Teams haben unentwickelte Systeme. Ende Oktober ist wirklich die Zeit gekommen, zu der man einen Strich unter das Chassis-Design machen muss."

Und was wäre, wenn Force India womöglich doch ohne KERS fahren muss? "Einer der technischen Leiter eines Teams hat mir gesagt, dass ein Auto ohne KERS kommendes Jahr womöglich die Weltmeisterschaft gewinnen wird. Dafür gibt es schon Argumente, denn ohne KERS kann man das Auto in Bezug auf den Radstand, das Chassis, die Gewichtsverteilung und so weiter ultimativ gestalten. Man könnte sich womöglich damit brillant qualifizieren, aber die KERS-Autos würden dies wieder gutmachen, wenn sie beim Start ihre zusätzliche Leistung nutzen."