Umweltschutz in der Formel 1: Es grünt so grün
Die Reifen mit grünen Rillen sind nichts anderes als ein Marketing-Gag - Formel 1 ist in Bezug auf den Umweltschutz noch grün hinter den Ohren
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat bisher nicht viel für den Umweltschutz getan, das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Aktionen, wie sie Bridgestone beim Heimrennen in Japan durchführt, sind im Prinzip ein schlechter Witz, schließlich wird der Sport von grün eingefärbten Rillen in den Reifen nicht plötzlich "grün".

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Von grünen Rillen allein wird kein CO2 eingespart
"Für uns ist die Umwelt und die Ökologie sehr wichtig", so Hiroshi Yasukawa von Bridgestone. "Glücklicherweise arbeiten wir bei Bridgestone mit der FIA zusammen, nicht nur im Motorsport, sondern auch bei Kampagnen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Nun werden wir diese Kampagne starten", so der Japaner in Bezug auf die "Make Cars Green" genannte Aktion.#w1#
"Wir sind sehr glücklich, zusammenarbeiten zu können. Alle müssen sich in Bezug auf die Ökologie und die Umwelt Sorgen machen. Die Automobilhersteller produzieren immer sehr gute Technologien, die manchmal auch in den Motorsport transferiert werden. Über alles, was wir tun können, sind wir glücklich."
Auch die Teamverantwortlichen erachten den Umweltschutz als in Zukunft für die Formel 1 wichtigen Bestandteil: "Unserer Ansicht nach ist das absolut kritisch", so Honda Racing-Geschäftsführer Nick Fry. "Die Formel 1 sollte Seite an Seite mit der Entwicklung der Straßenautos laufen. Die Technologien, die wir in der Formel 1 entwickeln, sollten eine Verbindung zum Basisgeschäft haben."
"Im Falle von Honda ist die Hybrid-Technologie dem KERS-System sehr ähnlich, das wir kommendes Jahr in die Formel-1-Autos einbauen. Das findet man auch in den aktuellen Honda Civic-Autos. Es ist wichtig, dass in der Formel 1 und im Automobilbau die relevante Technologie eingesetzt wird."
Der Brite hofft, dass in Zukunft weitere Technologien zum Umweltschutz im Sport eingesetzt werden: "Das muss wirklich in Synchronisation mit unserem anderen Geschäft erfolgen, wir unterstützen dies absolut."
Toyota Motorsport-Präsident John Howett schränkt den Zwang nach Umweltschutz in der Formel 1 etwas ein, schließlich halte sich der CO2-Ausstoß in Grenzen: "Toyota zielt aus diesem Grund hauptsächlich auf das wahre Problem ab, nämlich die Tatsache, dass wir 10 Millionen Autos pro Jahr ausliefern. Wir wollen einen Beitrag zu diesem Problem leisten."
Auch wenn die Hybrid-Technologie mit KERS grundsätzlich zu vergleichen sei, gebe es doch einen großen Unterschied: "Denn in der Formel 1 fährt ein Auto zu über 90 Prozent der Zeit mit Vollgas. Im Straßenauto leistet die Hybrid-Technologie im Stadtverkehr wirklich einen Beitrag, um den Benzinverbrauch zu senken."
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ist ganz heiß auf das KERS-System und das neue Reglement: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies die Entwicklungsgeschwindigkeit zukünftiger Hybrid-Antriebe im Automobilbau beschleunigen wird. KERS macht in unseren Augen nicht nur in der Formel 1 Sinn, wenn wir in der Lage sind, die Leistungsfähigkeit und die Leistung im Vergleich zum Gewicht der KERS-Komponenten im Vergleich zu aktuellen Straßenauto-Lösungen um den Faktor vier oder fünf zu steigern. Dies wird sofort auch die Entwicklung zukünftiger Straßenauto-Komponenten antreiben."
"Wir unterstützen die 'Green Campaign' wirklich, auch wenn ich mich als Ingenieur mehr für die Substanz als für die Farbe interessiere. Es ist jedoch für den Motorsport und für die Formel 1 eine aufregende Möglichkeit. Man muss wissen, dass wir vom ersten Moment an einer der größten Unterstützer von KERS gewesen sind."

