• 19.10.2009 00:33

Hamilton: "Ich weiß, wie sich Jenson gefühlt hat"

Der McLaren-Mercedes-Pilot über sein überraschend starkes Rennen in Interlagos und Jenson Button, der ihn als amtierender Weltmeister beerbt

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Beim frühen Boxenstopp gab es bei deiner Boxen-Mannschaft ein Drama mit Heikki Kovalainen, deinem Teamkollegen. Ich nehme an, dass du dir dessen nicht bewusst bist, und es hat in Bezug auf dein Rennen keine großen Auswirkungen gehabt, oder?"
Lewis Hamilton: "Nein, ich dachte, dass ich einen Ferrari hinter mir sah, als ich rüber zog, und ich dachte, dass es eng werden würde. Aber ich sah wirklich nicht, dass Heikki direkt hinter mir war. Ich sah keinerlei Dramen, die er hatte, aber ich hoffe, dass alle in der Boxen-Mannschaft in Ordnung sind. Wir werden womöglich ausarbeiten müssen, was der schief gegangen ist."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica, Mark Webber, Lewis Hamilton

Lewis Hamilton war überrascht, auf das Podium gekommen zu sein

Frage: "Wie wichtig war KERS hier, vor allem in Bezug auf das Überholen?"
Hamilton: "Dies war womöglich eines der härtesten Rennen, das ich hatte. Nicht so hart wie im vergangenen Jahr, aber es war gut. Ich denke, dass wir uns auf Position 18 qualifizierten. Wir hatten im Qualifying ziemlich Pech, und hatten Glück, dass es heute trocken war. Wir hatten im Rennen eine sehr gute Geschwindigkeit, wir hielten uns einfach aus allem Ärger raus."#w1#

"KERS war beim Start definitiv eine Hilfe. Wenn wir das schnellste Auto gehabt hätten, oder ein Auto, das so schnell war wie jenes von Mark, und wir zusätzlich noch KERS gehabt hätten, dann würden wir um Lichtjahre vorn liegen. Aber KERS hilft uns, das gutzumachen, was wir auf der Gerade verlieren, denn die Effizienz unseres Autos ist alles andere als gut."

"Generell haben wir heute jedoch großartige Arbeit geleistet. Wir haben gigantische Arbeit geleistet, um während des Jahres Boden gutzumachen. Und wir mussten an jenem Auto festhalten, das wir haben. Wir wissen, dass es nicht das beste Auto war. Wir hielten an ihm fest und machten einfach weiter Druck."

"Wir geben das Beste und ich kann euch sagen, es wird nicht viel mehr kommen, wenn man überhaupt noch etwas aus dem Auto herausholen kann. Das war eine wirklich gute Möglichkeit, um etwas zu lernen, und der heutige Tag war großartig."

"Ich muss Jenson und dem Brawn-Team wirklich gratulieren. Sie haben die gesamte Saison über großartige Arbeit geleistet. Ich hoffe definitiv darauf, dass ich kommendes Jahr ein besseres Auto habe, mit dem ich sie herausfordern kann."

Frage: "Es ist das erste Mal in 40 Jahren, dass Großbritannien direkt hintereinander Weltmeister hatte. Was glaubst du, was die zwei vergangenen Jahre für den britischen Motorsport bedeutet haben?"
Hamilton: "Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Für unser Land ist es fantastisch, solch großartige Athleten in den vergangenen paar Jahren gehabt zu haben. Für uns waren es ein paar gute Jahre, mit den Olympischen Spielen und ein paar wirklich guten Talenten, die an das Licht gekommen sind."

"Für den Sport war es großartig, großartig für alle Fans. Ich bin mir sicher, dass die Fans zu Hause extrem glücklich sind, zwei Weltmeister in zwei Jahren in Folge zu haben. Ich kann nur annehmen, dass sie sehr, sehr stolz sind. Das ist alles, was ich sagen kann."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Frage: "Kannst du sagen, dass du Jenson den Titel lediglich für ein Jahr ausgeliehen hast?"
Hamilton: "Ich weiß es nicht. Das ist mit Sicherheit der Plan. Ich möchte diese Meisterschaft in keiner Weise abwerten. Er hat dieses Jahr unglaubliche Arbeit geleistet. Er hat den Druck aufrecht erhalten, der Druck war in den vergangenen paar Rennen für ihn extrem stark."

"Ich habe ihn heute gesehen, und während er versuchte, einen coolen Anschein aufrechtzuerhalten, weiß ich genau, was er durchgemacht hat. Ich sagte einfach zu ihm 'Du musst es in diesem Rennen nicht schaffen, aber bleib einfach cool' und das hat er klarerweise getan. Ich bin aus diesem Grund für ihn und seine Familie sehr, sehr glücklich. Aber ich habe definitiv vor, mir ihn an einem Punkt wieder zurück zu holen."