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Webber: "Er dort oben hat nach mir geschaut"
Der Red Bull Racing-Pilot auf der Pressekonferenz über seinen überzeugenden Sieg, eine harte Saison und den neuen Weltmeister Jenson Button
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es gab eine turbulente erste Runde, da ist eine Menge passiert. Kannst du uns etwas über die Bedingungen dort erzählen? Gestern war es nass, heute wurde auf trockenem Asphalt gefahren. Später lagen Trümmerteile auf der Strecke. Wir sahen auf der Rückgerade jede Menge Trümmerteile..."
Mark Webber: "Wenn man über Nacht wieder eine grüne Strecke bekommt, dann muss man immer zu Beginn ein Gefühl dafür bekommen. Es ist wieder Benzin im Auto, und das letzte Mal, als ich so fuhr, war am Freitag. Die Strecke war nicht allzu schlecht, um ehrlich zu sein. Sie hätte viel schlechter sein können."

© xpb.cc
Mark Webber jubelt mit seiner Mannschaft über den zweiten Formel-1-Sieg
"Auch die Balance war nicht allzu schlecht, aber es gab ein paar Trümmerteile, das Safety Car kam früh auf die Strecke, stellte sicher, dass wir keinerlei Plattfüße oder etwas Dummes bekommen, denn es lag etwas Karbon herum. Gegen Ende des Rennens sah es danach aus, als hätte Heidfeld in der vierten Kurve einen Schreckmoment gehabt und brachte eine Menge Dreck auf die Strecke."#w1#
"Ich war glücklich, dass sie das Safety Car nicht auf die Strecke schickten, denn dies hätte all meine harte Arbeit kaputtgemacht. Und ich glaube sowieso nicht, dass es das Safety Car wegen etwas Schmutz benötigt. Ja, die Strecke säuberte sich, und ich hoffte dann einfach, dass es nicht regnen würde, was es auch nicht tat. Er dort oben hat heute also wieder nach mir geschaut."
Frage: "Wie war es, in der ersten Runde auf der Rückgerade zu fahren? Es ging ziemlich turbulent zu Sache, eine Menge Leute versuchten, gleichzeitig durch die erste Kurve zu fahren..."
Webber: "Das überrascht mich wirklich immer wieder. Es ist immer dasselbe mit den KERS-Autos. Der Geschwindigkeitsunterschied ist absolut enorm. Ich kam am Start von der dritten Position, dann sah ich Kimi, wie er massiv spät bremste. Er hatte einen massiven Geschwindigkeitsvorteil. Ich war entschlossen, Kimi hätte dasselbe mit mir getan, ich musste das also tun."
Frage: "Es war ein Jahr der Dominanz eines Teams, und dann von einem anderen, Brawn und Red Bull Racing. Dies ist nun dein zweiter Sieg, Jenson ist dennoch Weltmeister. Was denkst du über den Verlauf der Saison, was sagst du zu Jenson?"
Webber: "Es war in vielerlei Hinsicht eine interessante Saison. Wir begannen mit dem Doppel-Diffusor, manche Teams mit KERS. Dann hatten wir als Red Bull eine phänomenale Jahresmitte, beim ersten Teil der europäischen Rennen. Auf den Straßenkursen, im Juli und Anfang August, hatten wir dann eine etwas härtere Zeit. Die McLaren kamen zurück, besonders Lewis, und auch Kimi hatte einen guten Lauf."
"Es gab also viele, viele Teams, sechs verschiedene Gewinner in diesem Jahr, und ziemlich verschiedene Leute auf dem Podium. In Bezug auf die Leistung der Leute war es eine gemischte Saison. Jenson verdient meiner Meinung nach die Meisterschaft, das steht außer Frage."
"Er fuhr im ersten Teil sehr, sehr gut. Es ist nicht leicht, fehlerfreie Wochenenden zu haben. Die Ausnahme war Spa, als er oben in der 'Les Combes' Probleme hatte, was leicht passiert, wenn man mitten im Pulk startet. Er ist verdammt gut gefahren, besonders in den ersten Teilen der Saison, hat er hier und dort verdammt gute Arbeit geleistet."
"Jedes Auto hat seine Stärken und seine Schwächen, und der Brawn hat natürlich ein paar Stärken und hier und da ein paar wenige Schwächen. Button hat gute Arbeit geleistet, ich möchte ihm aus diesem Grund und auch Brawn gratulieren."
"Ich denke, dass er nun besser schlafen wird, denn er war unglaublich nervös, dies steht außer Frage. Er kann nun besser schlafen und wir alle können nach Abu Dhabi gehen und dieses Rennen dort einfach genießen. Ich denke nicht, dass es so sein wird wie Suzuka, es ist ein anderer Straßen-Kurs."
Frage: "Dein bisher bestes Ergebnis hier auf der Strecke waren zwei neunte Plätze..."
Webber: "Ich wusste nicht, dass es so war, aber ich hatte schon eine ordentliche Vorstellung davon, dass ich hier eine ziemlich schwere Zeit durchgemacht habe. Es gab in diesem Jahr eine Menge Premieren, und dies ist eine weitere in Bezug auf ein gutes Ergebnis."
"Es war wie gewöhnlich eine interessante erste Runde. Da stand ziemlich viel auf dem Spiel, dies wissen alle Jungs. Die KERS-Autos mischen sie immer auf, und als wir erst einmal durch alles hindurch gekommen waren, als sich alles gesetzt hatte, und ich wusste, dass Rubens und Robert im ersten Rennabschnitt deutlich kürzer fahren als ich, konnte ich dies so gut wie möglich managen."
"Sie kamen an die Box, und dann hatte ich nach dem ersten Stopp einen großen Vorsprung. Der Stopp verlief gut, die Jungs leisteten dort gute Arbeit. Ich hatte dann einen langen Rennabschnitt auf der härteren Mischung. Dies war für alle so, denn wir wussten, dass wir die weicheren Reifen wohl etwas schützen müssten. Wir kontrollierten diesen zweiten Abschnitt bis zum Limit."
"Es war nicht absolut verrückt, aber ich machte ordentlichen Druck. Robert war ganz offensichtlich ein wenig schneller, da er ziemlich kurz unterwegs war. Im letzten Abschnitt des Rennens schaute ich auf die Reifen, brachte das Auto ins Ziel. Es ist schön, wenn es so läuft. Ich hatte gehofft, dass es sehr langweilig werden würde, und so war es dann auch. Das ist gut."
Frage: "Wie unerwartet kam dieser Sieg?"
Webber: "Nach dem Freitag war ich ziemlich zuversichtlich, dass wir um einen Sieg fahren würden. Unsere Geschwindigkeit war ziemlich gut. Ich machte mir ein wenig Sorgen über Lewis Hamilton, denn der McLaren, das wissen wir, ist hier mit KERS ziemlich gut, und er ist auch ein ziemlich guter Fahrer."
"Wir wussten, dass er eine Kraft sein würde. Glücklicherweise wurde gestern alles durcheinander gewürfelt, und dort wurde die Basis gelegt, besonders für mich und Robert, die unter diesen schwierigen Bedingungen Leistung zeigten. Es war keine Überraschung, dass ich die Chance hatte, um den Sieg zu fahren, aber es ist bei verbleibenden fünf Runden immer schön, wenn man dies realisiert."
Frage: "Wie sehr war dein Auto für trockene Bedingungen abgestimmt?"
Webber: "Zu 100 Prozent. Wir hatten im ersten Qualifying-Durchgang zu kämpfen, denn wir wussten alle, dass wir nicht unter diesen Bedingungen fahren sollten. Ich hatte Glück, dass ich eine Runde hinbekam, durch die ich hindurch kam."
"Dies war eine der härtesten Qualifying-Runden seit langer Zeit, denn ich konnte die Geschwindigkeit nicht glauben, die ich von den anderen Leuten sah. Ich dachte, dass ich so viel riskieren würde, um es durch zu schaffen. Glücklicherweise schaffte ich es, aber als das Aquaplaning im zweiten Qualifying-Durchgang geringer wurde, war es eine andere Angelegenheit, und das Auto begann auf Intermediates im dritten Qualifying-Teil zu funktionieren."
Frage: "Wie war der Gewinn im Vergleich zu jenem auf dem Nürburgring?"
Webber: "Meiner Meinung nach ist der erste immer verdammt schön, dies steht außer Frage. Es ist schön, einen weiteren zu holen, aber womöglich war jeder auf dem Nürburgring ein wenig besser, denn es gab eine große Erleichterung. Dieser war mehr kontrollierter Manier, würde ich sagen, und auch nicht allzu unähnlich jenem auf dem Nürburgring, aber ich würde sagen, dass ich diesen hier lediglich verlieren konnte."
"Nach dem gestrigen Tag brachte ich mich im ersten Abschnitt des Rennens in eine sehr, sehr gute Position, um das Rennen zu gewinnen. Ich hatte dann rund 45 Runden, um ihn nach Hause zu fahren. Ich fuhr an einigen Stellen hier und da über die Randsteine, und musste mir selbst ein wenig einen Kinnhaken verteilen und sagen 'Kerl, bringt es einfach auf die Reihe' und mich selbst daran erinnern, dass ich mich nicht auf der zehnten Position befinde, ich in Führung liege, es also nur kontrollieren muss. Es war ein ziemlich guter Tag."

