Großer Preis von San Marino: Sauber-Petronas-Vorschau
Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen kommen zuversichtlich nach Imola, wollen das Punktekonto von Sauber weiter aufstocken
(Motorsport-Total.com) - Mit acht Punkten aus drei Rennen ist das Sauber-Team bisher ein wenig hinter den gesteckten Erwartungen zurückgeblieben, doch beim kommenden Grand Prix von San Marino möchte man zusätzliche WM-Zähler sammeln. Die Fahrer sind jedenfalls zuversichtlich, dass dies auch gelingen wird.

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Im Vorjahr wurde Massa für Sauber-Petronas Achter, Heidfeld nur Zehnter
Heinz-Harald Frentzen liegt in einem WM-Zwischenstand immerhin an zehnter Stelle ? punktgleich mit Juan-Pablo Montoya, Rubens Barrichello, Michael und Ralf Schumacher. In Imola, wo er 1997 nach spannendem Fight gegen Michael Schumacher auf Williams-Renault seinen ersten Grand Prix gewonnen hat, möchte er dieses Jahr wieder glänzen. Die Chancen stehen gut, weil er sich auf der italienischen Strecke immer pudelwohl fühlt.
"Imola ist noch eine der klassischen Rennstrecken, um dafür eine in Mode gekommene Redewendung zu verwenden, und die Atmosphäre ist dank der Begeisterung und des Fachwissens der Tifosi immer wundervoll", erklärte der 35-Jährige. "Ich habe schöne Erinnerungen an diesen Ort, weil ich dort ja meinen ersten Grand Prix gewonnen habe. Wie in Interlagos wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren, aber damit hatte ich noch nie ein Problem."
Die Kurvenführung findet der Mönchengladbacher im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen "interessant", obwohl er 1994 noch auf der alten Streckenversion gefahren ist, die wesentlich weniger Schikanen beinhaltet hat und auch schneller war. Seine Begründung: "Es ist eben alles dabei und es ist eine wirkliche Herausforderung, eine Runde ohne Fehler hinzubekommen. Ich glaube, dass es für uns dieses Wochenende gut laufen sollte."
Zustimmung bei Nick Heidfeld: "Ich freue mich auf das erste Rennen in Europa. Es ist schön, nach einer Weile jetzt wieder weniger reisen zu müssen. Unser letzter Wintertest hat in Imola stattgefunden und ist positiv verlaufen. Ich mag die Strecke sehr. Sie hat ein paar schnelle Schikanen und eine gute Kombination aus Kurven ? langsam und mittelschnell. Es ist eine Herausforderung, in einen guten Rhythmus zu kommen. Ich denke, dem C22 müsste der Kurs liegen." Außerdem erwähnte er die Höhenunterschiede positiv.
Willy Rampf, Technischer Direktor bei den Schweizern, schilderte indes die technische Seite: "Imola hat einige langsame und mittelschnelle Kurven, aber man braucht trotzdem Motorleistung wegen der Bergauf-Passage nach der 'Aqua Minerale'. Das ist eine der Schikanen. Neben der Leistung braucht man auch exzellente Bremsleistung und ?stabilität, ein gutes Einlenkverhalten für die Richtungswechsel sowie gute Traktion beim Beschleunigen."
"Es ist außerdem sehr schwierig, ein gutes Setup zu finden", fuhr er fort. "Einerseits will man mechanischen Grip, Traktion und Bremseffizienz maximieren, andererseits ist aber auch ein aerodynamischer Kompromiss entscheidend. Für die langsamen Kurven benötigt man relativ viel Abtrieb." Auch für die Fahrer, so Rampf, ist Imola anspruchsvoll ? am meisten im hinteren Streckenteil: "Die Schikane am Hügel erfordert ? nur als Beispiel ? ein sehr präzises Einlenken."
Heidfeld und Frentzen werden sich beim Bremsen regelmäßig Fliehkräften jenseits der vierfachen Erdbeschleunigung ausgesetzt sehen ? ähnlich wie in Melbourne, wo die ersten WM-Punkte der neuen Saison geholt werden konnten. Dank des Ferrari-Motors sollte es auch nicht an Leistung mangeln und das aerodynamische Handicap des C22 könnte mit seinem brauchbaren mechanischen Grip ausgeglichen werden. Ein Fragezeichen bleiben allerdings die Bridgestone-Reifen.

