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  • 22.04.2008 13:22

Großer Optimismus bei Force India

Force India hat beim Barcelona-Test ein umfangreiches Update eingeführt und wittert nun Chancen auf den erstmaligen Einzug ins zweite Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Das Force-India-Team hat an den ersten drei Rennwochenenden 2008 noch keinen WM-Punkt erreicht und ist auch noch nie ins zweite Qualifying vorgedrungen, aber die Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr sind unübersehbar. Beim bevorstehenden Grand Prix von Spanien möchte der indische Rennstall mit Sitz in Silverstone noch einmal einen Sprung machen.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Force India wittert nach dem starken Test in Barcelona Morgenluft

"Leider haben wir das Q2 in Bahrain nur um gut eine Zehntelsekunde verpasst", erinnerte sich Teamchef Colin Kolles an die starke Performance von Giancarlo Fisichella, "aber Giancarlo ist ein starkes Rennen mit konkurrenzfähigen Rundenzeiten zu Platz zwölf gefahren. Bahrain hat unsere ansteigende Form demonstriert, die wir in Barcelona fortsetzen möchten. Das Ziel sind diesmal das Q2 und die ersten Punkte. Ich bin optimistisch, dass wir diese früher oder später erreichen werden."#w1#

Sutil schöpft neuen Mut

Auch Adrian Sutil habe in Bahrain eine solide, wenn auch weniger auffällige Performance als Fisichella abgeliefert, lobte der Deutsche. Dabei hat sein Landsmann immer noch ein wenig damit zu kämpfen, aus den weicheren Reifen und dem Qualifyingtrimm das Maximum herauszuholen. Aber: "In Barcelona", so Sutil, "hatten wir einen sehr guten Test, bei dem ich Grip und Stabilität für mich verbessern konnte. Ich denke, wir haben eine Chance auf das zweite Qualifying."

"Ich denke, wir haben eine Chance auf das zweite Qualifying." Adrian Sutil

"Bahrain war ein schwieriges Rennen", fuhr er fort. "In der ersten Kurve hatte ich eine Kollision mit Coulthard, ich verlor den Frontflügel und hatte links vorne einen Reifenschaden. Damit war es gelaufen. Ich war sehr enttäuscht, aber wenigstens bin ich angekommen. Ich konnte Kilometer sammeln und mit den Einstellungen verschiedene Dinge ausprobieren. Es war wie ein Test - und ich habe versucht, wie bei einer Rennsimulation zu pushen."

"Wenn ich einmal pushen konnte, war die Rennpace nicht schlecht", erklärte Sutil. "Es war sehr eng und ich freue mich nun darauf, erstmals die Chance zu haben, mit anderen Autos zu fighten. Leider war das in den ersten drei Rennen anders, aber wenn man unsere Rennpace mit anderen Autos vergleicht, dann sind wir dabei." Der Beleg dafür ist Fisichellas elftschnellste Rennrunde in Bahrain - vor beiden Renaults.

Neue Vorderradaufhängung gegen das Untersteuern

Für Barcelona gibt es noch einmal "einige aerodynamische Updates", wie Technikchef Mike Gascoyne bestätigte. Unter anderem wurde der Heckflügel überarbeitet, dazu kommt eine neue Vorderradaufhängung. Die soll dem VJM01 das lästige Untersteuern austreiben. Gascoyne, nicht ohne Stolz: "Das Team hat bisher für jedes Rennen in diesem Jahr neue Aerodynamikteile entwickelt. Das ist eine Fortsetzung der bisherigen Bemühungen."

"Das Team hat bisher für jedes Rennen in diesem Jahr neue Aerodynamikteile entwickelt." Mike Gascoyne

"Wir haben die Teile getestet und auch an der Radaufhängung sowie am Bremssystem gearbeitet", verwies er auf den Test vergangene Woche. "Es waren drei produktive Tage mit vielen Runden und uns sind einige positive Schritte nach vorne gelungen. Das führte zu einer dramatischen Verbesserung der Rundenzeit im Vergleich zum vorherigen Barcelona-Test. Alle Fahrer berichteten von mehr Downforce und mehr Grip."

Gascoyne will in die Top 10

Daher ist auch für den Briten die Zielsetzung für die nun beginnende Europasaison klar: "Wir waren schon sehr nahe am Q2 dran. Das muss das Ziel sein", hielt Gascoyne fest. "Wir haben auch gezeigt, dass wir im Rennen konkurrenzfähig sein können, also wollen wir im Rennen in die Top 10 fahren und vielleicht sogar einen Punkt sammeln. Insgesamt können wir mit einem sehr positiven Gefühl im Bauch nach Barcelona gehen."

"Wir waren schon sehr nahe am Q2 dran. Das muss das Ziel sein." Mike Gascoyne

Hoffnungsträger Nummer eins ist natürlich Fisichella, der Gascoynes Optimismus teilt: "Das Auto hat jetzt mehr Grip, vor allem beim Bremsen. Dadurch ist es insgesamt stabiler und wir können mehr attackieren. Wir haben uns von 1:22.2 im Februar in Barcelona auf 1:20.7 Minuten in der vergangenen Woche gesteigert. Auch wenn das ein bisschen mit besseren Bedingungen zu tun hatte, so ist das doch eine klare Verbesserung", analysierte der Italiener.

Die Aerodynamikabteilung habe "die richtigen Ideen", lobte er. Und weiter: "Ich mag die Strecke in Spanien, sie gehört zu meinen liebsten Stationen. Wenn wir es hinbekommen, haben wir gute Chancen. Unsere nächsten Konkurrenten sind derzeit wahrscheinlich Toro Rosso und Honda. Wir alle liegen knapp hinter den Punkterängen und fighten um jede Chance. Dieses Jahr will ich unbedingt jede Chance nutzen, die sich uns bietet", meinte Fisichella abschließend.