Glock nach OP: "Am Freitag werden Fäden gezogen"
Wie Timo Glock nächtens vom Blinddarm überrascht wurde und warum der Freitag für ihn und für Marussia-Virgin ein spannender Tag wird
(Motorsport-Total.com) - Timo Glock erlebt gerade eine schwierige Zeit. Der Marussia-Virgin-Pilot hatte sich kürzlich einer Blinddarm-Operation unterzogen und ist nun zum Nichtstun verdammt. Zudem scheint sein Rennstall die Probleme der letzten Testfahrten nicht in den Griff zu bekommen.
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Timo Glock muss in Barcelona nach seiner Blinddarm-OP zuschauen
Vor knapp zwei Wochen war Glock unsanft im Schlaf geweckt worden. "Am Abend habe ich es schon ein bisschen gemerkt", erinnert er sich gegenüber 'auto motor und sport'. "Mitten in der Nacht um drei Uhr habe ich dann gedacht: 'Was ist denn hier los?' Wir sind dann ins Krankenhaus gefahren. Nach einem Scan haben die Ärzte noch am gleichen Tag einen Operationstermin festgesetzt."
Glocks Flucht zu den Testfahrten
Nach der überstandenen Operation erholte er sich in der Schweiz - für Glock eine bittere Erfahrung: "Ich habe mich einmal kurz mal aufs Fahrrad gesetzt, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Der Arzt hat mich aber gebeten, das bitte zu lassen." Das schöne Wetter in der Schweiz verstärkte den Frust, daher entschied sich Glock zur Flucht nach vorne: Obwohl er auch bei den Testfahrten in Barcelona zum Zuschauen verdammt ist, setzt er sich in den nächsten Flieger nach Spanien. "Um mich etwas abzulenken und beim Team zu sein", erklärt er.
Was er sah, konnte ihn aber nur bedingt aufheitern: Neo-Teamkollege Jerome D'Ambrosio fährt dem Feld hinterher, hatte am Donnerstag 5,6 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Sauber-Pilot Sergio Perez. Der Belgier stand wegen Benzindruck-Problemen lange in der Box. Schon Glock selbst hatte zuletzt über ein unruhiges Heck geklagt - auch in diesem Bereich gibt es bisher kaum messbare Fortschritte. Doch der Deutsche wünscht sich eine Rettung am letzten Testtag: "Am Freitag kommt ein neuer Heckflügel. Dann ist das hoffentlich beseitigt."
Feinschliff für Glock und Marussia-Virgin?
Ob die Operation am Boliden aus der Feder von Nick Wirth geglückt ist, wird Glock per Telefon erfahren. Auch er muss sich am Freitag einem Eingriff unterziehen: "Dann sollen die Fäden gezogen werden". Der 28-Jährige geht nicht davon aus, dass ihn die Operation beim Saisonauftakt in Melbourne behindert. Anders verhält es sich allerdings mit dem Trainings-Rückstand, der in der Erholungsphase entstanden ist.
"Am Anfang werde ich das sicher noch ein wenig merken", glaubt er. Dennoch sollten sich die Folgen in Grenzen halten: "Vor der Operation hatte ich bis zuletzt gut trainiert. Nach dem letzten Test war ich noch auf Mallorca und habe hart gearbeitet. Das dürfte schon gehen."
