Geld entscheidet über Jordans zweiten Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Knapp 25 Millionen Euro sollen dem Jordan-Team in der Kasse fehlen, weil die 'Deutsche Post' sich als Hauptsponsor zurückzieht. Rund 20 Millionen kosten die Cosworth-Motoren, die sich Eddie Jordan für die nächste Saison gesichert hat ? der Ire benötigt also noch dringend mehr Geld, um die kommende Saison bestreiten zu können.

© Jordan

Bei Jordan rauchen die Köpfe: Welcher Fahrer ist für 2003 die bessere Wahl?

Wer in der kommenden Saison für die Gelben fahren wird, steht noch nicht fest, nur Giancarlo Fisichella gilt als gesetzt, ihn wird man wegen seiner starken Leistungen behalten. Takuma Sato besitzt einen Vertrag für die kommende Saison, aber angeblich muss ihn das Team nicht halten, weil sich Honda als Werkspartner ab dem kommenden Jahr alleine auf den Rivalen BAR konzentrieren wird.

Teamchef Eddie Jordan macht keinen Hehl daraus, dass der Japaner Sponsorengelder mitbringen muss, will er auch in der kommenden Saison für das Team fahren. Nach Informationen der 'motorsport aktuell' würde Honda 5 Millionen Euro zahlen, wenn das Team an Sato festhält. Konzernintern würde man dies als Vertragsstrafe deklarieren, da man das Team vorzeitig verlassen hat, intern wäre es Marketing, da Honda Sato bisher immer unterstützt hatte und für die Japaner ein Landsmann in der Formel 1 wichtig ist.

Während Felipe Massa versuchte, bei Jordan unterzukommen ? was allerdings unter Insidern als unwahrscheinlich gehandelt wird, da der Brasilianer nicht genügend Gelder mit an Bord bringen können dürfte ? sind die Chancen von Eddie Irvine nach dem Rückzug der 'Deutschen Post' auf ein Cockpit bei seinem Ex-Team gestiegen.

So wird spekuliert, dass Sponsor 'Benson and Hedges' sein Engagement im Team wieder ausbauen könnte. Als sich Damon Hill Ende 1999 vom Team verabschiedete, da fuhr der Tabakkonzern seine Investitionen zurück und wurde vom Hauptsponsor zu einem Sponsor von vielen. Ein Hauptgrund für die damalige Entscheidung: Das Team hatte keinen britischen Fahrer mehr.

Somit könnte Eddie Irvine wieder bei Jordan landen, sollten sein Management und Eddie Jordan selbst in der Lage sein, 'Benson and Hedges' davon überzeugen, mehr Geld in das Team fließen zu lassen. Eddie Irvine hat seine Absicht deutlich genug gemacht, dass er gerne weiterhin in der Formel 1 fahren wird und gleichzeitig betont, dass er nur noch zum Spaß fahren würde und er deshalb kein gigantisches Gehalt verlangen würde, was für das Jordan-Team essentiell ist.

Angesichts der aktuellen Lage im Team wird wohl das "liebe Geld" über den zweiten Fahrer im Team entscheiden. Kurzfristig gesehen wäre Eddie Irvine sicherlich die bessere Wahl. Mit einem guten Auto ist Irvine ein Punktegarant, ist sehr erfahren und passt zum Image des Teams. Takuma Sato wäre auf dem Papier wohl die billigere Wahl, verspricht mit wachsender Erfahrung ein guter Rennfahrer zu werden, braucht aber noch seine Zeit, um zu "reifen".