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Arrows-Team ist verkauft - Rettung in Sicht
Das Arrows-Formel-1-Team steht nach dem Aufkauf durch eine deutsche Gesellschaft vor der Rettung
(Motorsport-Total.com) - Nach einem Bericht der 'dpa' ist das verschuldete Arrows-Team bereits am 31. Oktober durch die Gesellschaft 'German Grand Prix Racing' aufgekauft worden, hinter der wiederum das Bremer Unternehmen 'Asset Trust and Partners' steckt, dies bestätigte auf Anfrage der 'dpa' ein Sprecher des Unternehmens. Das Unternehmen habe die Mehrheit des Rennstalls übernommen, die restlichen Anteile des Arrows-Teams in unbekannter Höhe hält Teamchef Tom Walkinshaw. Eine offizielle Bestätigung durch das Arrows-Team wird noch für diese Woche erwartet.

© Arrows
Das Arrows-Team scheint nun endgültig aufatmen zu können
Der Sprecher des Unternehmens aus Bremen-Weyhe wusste zudem mit der guten Nachricht aufzuwarten, wonach Arrows weniger als die bisher angenommenen 100 Millionen Euro Schulden hat. Diese Woche muss sich Arrows vor Gericht vor einigen Gläubigern verantworten, denen man noch Geld schuldet. Der Kaufpreis für die Anteile am Arrows-Team liegt im zweistelligen Millionen-Bereich, ein Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten soll sich demnächst nach Informationen der Presseagentur mit bis zu 90 Prozent am Rennstall beteiligen.
Seit Sommer versucht Teamchef Tom Walkinshaw verzweifelt sein Team zu verkaufen, um die Zukunft des Rennstalls zu sichern. Seitdem musste man die letzten fünf Rennen der Saison komplett auslassen und konnte Rechnungen nicht bezahlen. Schuld daran, so der Schotte, habe unter anderem die Deutsche-Bank-Tochter Morgan Grenfell gehabt. Dies bestätigt der neue Teambesitzer, demnach habe der ehemalige Anteilseigner immer wieder neue Bedingungen gestellt, was den Verkauf verzögert hatte.
Die ganz offensichtlich geglückte Rettung des Teams kommt in letzter Minute, denn laut dem Formel-1-Reglement müssen sich die Teams spätestens am 15. November für die kommende Saison eingeschrieben haben. Fällig wird dann auch eine Einschreibungsgebühr in Höhe von rund 300.000 Euro. Selbst wenn Arrows diese Summe auftreiben kann, könnte der Motorsportweltverband FIA die Aufnahme des Teams in die Starterliste verweigern ? was allerdings sehr unwahrscheinlich ist, da die Formel 1 es sich eigentlich nicht leisten kann, nach Prost nur ein Jahr später ein weiteres Team zu verlieren.
Theoretisch kann die FIA die Anmeldung von Arrows ablehnen, nämlich dann, wenn der Eindruck besteht, dass das Team nicht über die notwendigen Mittel verfügt, um eine Saison laut den Vorgaben des Concorde-Agreements zu bestreiten. Mit dieser Sicherheitsmaßnahme möchte man verhindern, dass sich Teams in die Weltmeisterschaft einschreiben, die genau wie Arrows im letzten Jahr eher durch Negativ-Schlagzeilen oder Nicht-Anwesenheit glänzen und so dem Ruf der gesamten Meisterschaft Schaden zufügen.
Doch auch wenn der Rennstall nun in der kommenden Saison wieder an den Start gehen kann, gibt es eine Reihe von Problemen zu lösen. Zum einen sind viele der ehemals rund 250 Mitarbeiter zur Konkurrenz gewechselt, darunter der Technische Direktor Mike Coughlan, der zu McLaren ging, und Chefaerodynamiker Nicolo Petrucci, der nun bei Jordan arbeitet. Auch Fahrer gilt es zu finden, im letzten Jahr waren Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi für das Team am Start. Zudem kündigte Hauptsponsor Orange seinen Rückzug aus dem Team Anfang Oktober an.

