• 08.01.2005 18:53

  • von Marco Helgert

Gascoyne: Testbeschränkung ist ein Muss

Für Mike Gascoyne, Technischer Direktor der Chassisabteilung bei Toyota, gibt es derzeit keinen anderen Weg zur Kostensenkung

(Motorsport-Total.com) - Eines der bestimmenden Themen der vergangenen Wochen war die angestrebte Testbeschränkung. Allerdings erklärten sich hierzu momentan nur neun der zehn Teams bereit - Ferrari schloss sich der Initiative bisher nicht an. Zudem möchte Honda, mittlerweile Mitbesitzer des BAR-Rennstalls, die geplanten Testtage von 24 auf über 30 erhöhen. Für Mike Gascoyne, den Technischen Direktor der Chassisabteilung bei Toyota, ist jedoch genau der Weg der Testbeschränkung ein Muss, wenn man die Kosten in der Formel 1 senken möchte.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne, Technischer Direktor der Chassisabteilung bei Toyota

Gascoyne sieht in der Testbeschränkung einen "vernünftigen Weg"

"Viele Leute sagen, dass es die Kosten nicht reduziert, aber eigentlich ist es doch das Teuerste, wenn man ein Formel-1-Auto fahren lässt", so der Engländer. "Wenn man nicht damit fährt, dann sehe ich keinen Weg, wie es teurer werden sollte." Die Vorschläge schließen weitere Schritte ohnehin nicht aus. "Wenn es auch andere gute Dinge gibt, dann würden wir die jetzt auch tun."#w1#

"Ich denke, dass die Kosten in der Formel 1 kontrolliert werden müssen, und dafür die Testfahrten, die ja nichts zur Show beitragen, zu beschneiden, ist ein großartiger Weg", fuhr er fort. Auch die neuerliche Skepsis von Honda wird an den Plänen nichts mehr ändern können. "Es gibt keine Regeln, es ist ein Gentleman's Agreement, und das war es auch immer. Aber die Tatsache, dass sich nicht alle Formel-1-Teams auf etwas einigen können, was die Kosten senkt, ist enttäuschend."

Dabei äußerte der 41-Jährige die Hoffnung, dass zumindest ein Gros der Teams zum Abkommen stehen wird. "Die neun Teams, die es unterzeichneten, inklusive BAR, haben gesagt, dass sie, was auch immer kommen möge, daran festhalten. Nun ist das aufgebrochen, aber wir wollen noch immer eine Reduzierung der Testfahrten. Toyota setzt darauf und plant auch dementsprechend."

Die ständigen Erweiterungen des Rennkalenders würden die Kosten ohnehin in die Höhe schrauben, sodass man an anderer Stelle einsparen muss. Eine Beschränkung der Testfahrten würde zudem automatisch mehr Platz für mehr Rennen lassen. "Das vergangene Jahr war schwierig, und mit einem weiteren Rennen müssen wir sehen, ob wir weiter Rennwochenenden mit drei Tagen absolvieren, oder ob wir nicht einen Kalender mit 20 Rennen aber nur zwei Tagen je Wochenende favorisieren sollten."

"Aber das müsste mit einer Testreduzierung verbunden werden, denn man kann nicht alle Rennen und alle Testfahrten mitnehmen", so Gascoyne weiter. "Das, was von der Mehrheit der Teams vorgeschlagen wurde, ist ein sehr vernünftiger Weg." In den kommenden Wochen wird es hierzu sicher weitere Entwicklungen geben, gespannt darf man daher auf das nächste Treffen der Teamchefs am 28. Januar blicken.