Formel-1-Spionageaffäre weitet sich aus
Neben einem Toyota-Mitarbeiter werden jetzt auch zwei weitere italienische Techniker der Werksspionage gegen Ferrari verdächtigt
(Motorsport-Total.com/sid) - Die Spionage-Affäre in der Formel 1 zieht weitere Kreise. Nachdem die Fabrik des in Köln ansässigen Toyota-Teams auf Anweisung des Bundeskriminalamtes am Freitag durchsucht worden war, drückt auch die Staatsanwaltschaft Modena aufs Tempo.

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Die Spionage-Affäre in der Formel 1 zieht weitere Kreise
Die Ermittler der norditalienischen Stadt durchsuchten im Raum von Modena die Hauptquartiere von drei Unternehmen mit engen Verbindungen zu Ferrari und die Wohnung des Geschäftsführers eines dieser Betriebe, berichtete die Tageszeitung Gazzetta dello Sport in ihrer Dienstag-Ausgabe.
Die Staatsanwälte von Modena verdächtigen einen Toyota-Mitarbeiter und zwei weitere italienische Techniker der Werksspionage gegen Ferrari. Die Untersuchung richtet sich gegen Andrea S., der in der Aerodynamik-Abteilung von Toyota arbeitet und vor zwei Jahren von Ferrari an den Rhein gewechselt war. Der Italiener wurde von der Kölner Polizei zunächst festgenommen, nach dem Verhör jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.
Verdächtigt wird auch ein weiterer Ferrari-Techniker, der zu Toyota gewechselt war, aber wieder nach Modena zurückgekehrt ist, wo er mit der Familie lebt. Er soll enge Verbindungen zu einem Aerodynamik-Unternehmen haben, das von der italienischen Polizei durchsucht wurde.
Der mit den Ermittlungen beauftragte Staatsanwalt von Modena, Fausto Casari, gab der Presse keine Informationen über den Stand der Spionage-Untersuchung. Bestätigt aber wurden Kontakte zu den deutschen Justizbehörden, die in dem Fall ermitteln. Die Staatsanwälte warten inzwischen auf Computer, Disketten und CD´s, die bei der Durchsuchung des Toyota-Fabrik sicher gestellt wurden.
Das Material soll zusammen mit der Aufzeichnung der Verhöre des
verdächtigten Toyota-Technikers überprüft werden.

