Zonta: "Die Entwicklung ist meine Hauptaufgabe"
Toyota-Testpilot Ricardo Zonta über die Erfolge in der Saison 2003 und die Probleme und den Aufwärtstrend des Toyota-Teams
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie würdest du die Stärken und Schwächen des Toyota TF103 einschätzen?"
Ricardo Zonta: "Verglichen mit dem alten Auto ist der TF103 eine große Verbesserung. Wir haben besonders die Aerodynamik verbessert. Es gibt noch ein paar Probleme mit der Traktion und der 'pitch sensivity' (Verhalten des Autos bei Nickbewegungen; Anm. d. Red.), aber es hat sich während der Saison schon gebessert. Die Traktion ist Aufgabe der Aufhängung, während die Stabilität bei den Kurveneinfahrten mehr die Sache der Aerodynamik ist."

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Ricardo Zonta: Toyota wird es in der Saison 2004 leichter haben
Frage: "Hat das Auto das erreicht, was du dir gedacht hattest, oder hast du bessere Ergebnisse erwartet?"
Zonta: "Wenn man sich einige Kurse wie Indianapolis und Barcelona ansieht, dann waren wir sehr konkurrenzfähig, aber auf anderen Strecken war es schwierig, eine Richtung zu finden. Vielleicht müssen wir mehr daran arbeiten, die beste Balance für jeden einzelnen Grand Prix zu finden, weil manchmal war sie gut und manchmal nicht. Von den Ergebnissen her haben wir uns sehr gut im Qualifying geschlagen, aber aus dem einen oder anderen Grund konnten wir nicht so viele Punkte holen, wie wir gerne hätten."
Nichts ist wichtiger als das Testen
Frage: "Basierte die gute Leistung des Teams in Barcelona auf der Tatsache, dass ihr dort viel getestet habt?"
Zonta: "Wir haben viel auf dem Circuit de Catalunya getestet, und ich denke das jede Testarbeit nützlich ist, egal ob es erfolgreich ist oder nicht. Es gibt keinen Ersatz für gefahrene Kilometer und gesammelte Daten. Aber Barcelona ist ein bekannter Testschauplatz, jedes Team geht mit einer guten Vorstellung vom Setup in das Wochenende. Ich denke schon, dass die Arbeit vor der Saison dort bis zu einem gewissen Grad geholfen hat, aber das reibungslose Funktionieren des Teams über das gesamte Wochenende hinweg hat eine große Rolle gespielt."
Frage: "Ist es einfacher, im Winter Fortschritte am Auto zu erzielen oder während der Saison?"
Zonta: "Die Entwicklung des Autos ist die Hauptaufgabe für mich als dritten Fahrer. Wir hatten einen vollen Testplan in dieser Saison und sind viele Kilometer gefahren, um mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Wir hatten zwei Testteams in diesem Jahr, die sich die langfristigen Entwicklungen und die rennspezifischen Vorbereitungen geteilt haben. Diese Aufteilung hat gut funktioniert, gerade die Konkurrenzfähigkeit des Autos in der zweiten Saisonhälfte hat das gezeigt."
Das nächste Jahr wird einfacher werden
Frage: "Wenn du das Team betrachtest: Wo kann man noch am meisten erreichen?"
Zonta: "Wir sind noch ein junges Team und müssen uns bei den Abläufen verbessern. Aber wir haben in diesem Jahr gut gearbeitet, wenn wir darin besser werden, dann werden wir auch schneller sein. In diesem Jahr haben wir viel getestet und viel gelernt. Wir wissen, was wir für das nächste Jahr brauchen. Ich denke, dass es einfacher werden wird. Wir kennen nun auch beide Rennfahrer, es wird also eine Kontinuität im Team geben."
Frage: "Wie lange dauert es, bis man eine gute Arbeitsbeziehung zum Team aufgebaut hat?"
Zonta: "Ich würde sagen, dass es fast drei Monate dauert, ehe man eine gute Arbeitsbeziehung hat. Das Testen ist eine Sache, aber das Rennen fahren ist anders. Mit dem Druck an einem Rennwochenende musst du dein Auto sehr schnell abstimmen, und es hilft, wenn man daran gewöhnt ist, zusammenzuarbeiten."

