• 04.11.2003 13:55

  • von Marco Helgert

Haug: Kein Geld aus dem Fenster geworfen

Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war die Entwicklung des McLaren MP4-18 keineswegs eine Geld- oder Zeitverschwendung

(Motorsport-Total.com) - Das Thema beschäftige alle Formel-1-Fans in der langen Sommerpause: McLaren-Mercedes und der neu entwickelte MP4-18, der nach einigen Problemen und nicht bestandenen Crashtests nie eingesetzt wurde, aber als Basis für den nächstjährigen MP4-19 dient. Für Mercedes-Rennchef Norbert Haug war der Bau dieses Autos jedoch keine sinnlose Investition.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) im MP4-18

McLaren MP4-18: Kein Renneinsatz und daher kein Platz im Teammuseum

"Das Auto stellt einen Schritt nach vorne dar, ist schnell und hat großes Potential", so der Schwabe in einem Interview in der 'Motorsport aktuell'. Dem Team lief am Ende einfach die Zeit davon, die Sommerpause verhinderte weitere Entwicklungen bis zur Rennreife. "Für mich ist dennoch kein Cent der Investition in den MP4-18 rausgeschmissenes Geld, ohne ihn wäre der 19 nicht möglich gewesen." Haug bestätigte im gleichen Atemzug, dass der MP4-19 noch in diesem Jahr seine Streckenpremiere begehen wird.

Die Entscheidung gegen den Einsatz des MP4-18 musste notgedrungen gefällt werden, denn durch das Testverbot im Sommer konnten wichtige Arbeiten nicht mehr durchgeführt werden. Das McLaren-Mercedes-Team musste daraufhin viel Kritik einstecken. "Die Kritik war auch berechtigt, auch wenn zehn Testtage mehr womöglich ausgereicht hätten, das Auto zum Sieganwärter zu machen."

Dass die nötige Parallelentwicklung des neuen Modells und des Vorjahreswagens MP4-17D die Ressourcen des Teams zu stark belastete und dadurch am Ende der Saison nicht der erhoffte Titel eingefahren wurde, glaubt Haug in des nicht: "Die WM-Niederlage hätte es nicht gegeben, wäre Kimi bei drei Gelegenheiten zweimal nicht in Crashs verwickelt worden und einmal mit defektem Motor ausgeschieden."

Ganz umsonst waren die Arbeiten am 18er Modell jedoch auch für den eingesetzten MP4-17D nicht. Neue Ideen flossen so auch in den "Jahreswagen" ein: "Die Aerodynamik, die Motorverkleidung und anderes, was wir ab Monza eingesetzt haben, ist dem MP4-18 nachempfunden und hat den MP4-17D schneller gemacht."