GP Italien
Formel 1 Monza 2020: Das Qualifying am Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Mercedes auch ohne "Party-Modus" nicht zu schlagen +++ Kein Ferrari in den Top 10 +++ Max Verstappen nur auf P5 +++
Hamiltons Rekordrunde ...
... kannst du dir hier noch einmal im Video anschauen. Ganz ohne "Party-Modus".
Tracklimits bringen Kwjat auf die Palme
"Sie haben sie ruiniert", sagt der Russe im Hinblick auf die legendäre Parabolica. Wo früher Kies war, da ist heute Asphalt. Das sorgte auch im Qualifying wieder dafür, dass mehrere Rundenzeiten gestrichen wurden, weil die Fahrer sich nicht an die Tracklimits gehalten haben. "Man hätte sie nicht verändern sollen. Man hätte sie so lassen sollen, wie sie vor den ganzen Änderungen war", findet Kwjat. Wir stimmen zu. Aber ob sich dieser Trend umkehren wird? Aktuell sieht es leider nicht danach aus.
Verstappen: Neue Regeln haben nicht geschadet
Wir bleiben eben beim Niederländer. "Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass wir zurückgefallen sind", betont er. Das Ergebnis heute habe einfach viel mit gutem beziehungsweise schlechtem Windschatten zu tun gehabt. Daher müsse man abwarten, "bis wir wieder auf eine normale Strecke kommen", um ein Fazit zu ziehen. "Ich habe aber sowieso nie erwartet, dass sich etwas ändert", stellt er zudem klar. Das sah bekanntlich nicht jeder in seinem Team so.
Verstappen: Meisterschaft sowieso kein Thema
Nicht nur den Sieg hakt der Niederländer ab, auch vom WM-Titel 2020 will er nichts wissen. "Ich werde wahrscheinlich sowieso Dritter in der Meisterschaft. Ich bin überrascht, dass ich überhaupt Zweiter bin", stellt er klar und erklärt, dass er das vor allem seiner Konstanz zu verdanken habe. "Ich hatte sowieso nie den Eindruck, dass ich um den Titel kämpfe. Ich verliere jedes Wochenende mindestens sieben Punkte", erklärt er. Auch morgen werde er wieder Zähler auf Hamilton verlieren.
Keine Strafe gegen Ocon
Keine Überraschung, nachdem es bereits für die Vorfälle in FT3 keine Strafen gab. Es sei einfach eine Verkettung mehrerer Umstände gewesen. Hier die Begründung der Rennkommissare im Wortlaut:
"The Stewards heard from the drivers and team representatives of Car 31 (Esteban Ocon) and Car 7 (Kimi Raikkonen). Having reviewed multiple angles of video evidence, telemetry and GPS data, the stewards concluded that what appeared to be erratic movement of cars was due to a combination of circumstances which they, and the two drivers present, agreed was probably unavoidable and was not dangerous. Car 44 was leading a line of cars on an out lap – in order, cars 6, 31 and 7, plus others. On the approach to Turn 11, car 6 slowed (ref telemetry) in order to achieve a reasonable gap to car 44 in front. This caused car 31 to have to take avoiding action by moving to the left, which caused car 7 to have to brake and move."
Gute Nachrichten aus der Formel 2
Doch noch Grund zur Freude aus deutscher Sicht heute: Mick Schumacher hat das Formel-2-Rennen in Monza gewonnen! Seine Podestserie geht damit weiter, und er setzt auch in der Meisterschaft ein dickes Ausrufezeichen. Herzlichen Glückwunsch! Damit muss man ihn für ein Formel-1-Cockpit 2021 langsam auf jeden Fall auf dem Zettel haben.
Verstappen hakt den Sieg schon ab
Der Niederländer glaubt nicht, dass von P5 aus morgen noch etwas gehen wird. "Wir sind mit der Annahme in die Saison gegangen, dass wir gegen Mercedes kämpfen können. Jetzt liegen wir hier in Monza hinter einem McLaren und einem Racing Point. Das ist nicht gut", stellt er bei 'Ziggo Sport' klar und erklärt, dass sich das Auto schlechter als 2019 in Italien anfühle. "Wir werden [morgen] nur um P3 kämpfen. Aber dafür bin ich nicht hier", so Verstappen. Für ihn zählt nur der Sieg. Damit wird es morgen allerdings sehr schwierig.
Ocon gegen Kimi
Nur eine von vielen Szenen aus der Endphase von Q1. Würde man eher im Rennen erwarten. Zur Erinnerung: Da läuft auch noch eine Untersuchung, und es könnte noch eine nachträgliche Strafe geben. Wir bleiben natürlich dran. Die Startaufstellung ist auf jeden Fall noch nicht final.
Red Bull: Rückendeckung für Albon
Nur P9 heute, doch Marko nimmt ihn erneut in Schutz. "Er hat seine Leistung gesteigert", betont er bei 'Sky' und ergänzt: "Drei Zehntel auf Max Verstappen, das ist schon etwas, das man erreichen muss." Wenig Verständnis zeigt er auch für die Aussage von Hamilton, dass Red Bull mit Verstappen nur einen schnellen Fahrer habe. "Ich verstehe das auch nicht ganz", so der Österreicher.
"Hamilton hat bei uns mehrfach angerufen im vorigen Jahr, dass wir Albon ins Auto setzen", verrät er und erklärt: "Er war heute knapp drei Zehntel hinter Max, also das ist eine Steigerung und das ist zu akzeptieren. Natürlich sollte er näherkommen. Schauen wir, wie es im Rennen morgen geht. Diese Aussagen sind für mich nicht ganz nachzuvollziehen."
Marko gesteht: Nicht ganz das, was wir erwartet haben
Auch bei Red Bull selbst hat man sich zu den neuen Regeln geäußert. "Es ist nicht ganz das, was wir erwartet haben", gesteht Marko bei 'Sky' und erklärt: "Monza ist nicht unbedingt ein Kurs, der absolute Aussagekraft hat. Aber es zeigt, welche Kraftreserven dieser Motor hat. Aber trotzdem: Der Sprung von den einzelnen Q1, Q2, Q3 war nicht mehr so eklatant, wie es vorher mit dem 'Party-Modus' war."
"Pessimistisch gesehen wären wir sonst noch weiter rückwärts gewesen", glaubt er und erklärt: "Auf der anderen Seite: Der Motor hat eben so viel Potenzial, dass sie also auch mit einem höheren Modus eine Renndistanz fahren können. Das werden wir morgen sehen." Etwas Pech habe man übrigens auch gehabt. "Max hatte in Q3 keine optimale Runde. Platz drei wäre möglich gewesen", so Marko.
Hamilton witzelt über "Party-Modus"
Bereits vor dem Verbot kündigte Hamilton an, dass Mercedes das nicht einbremsen werde. Offenbar hatte er recht. Auf der PK macht er sich deswegen einen Spaß daraus. "Ich glaube, wir hatten nie einen 'Party-Modus'", grinst er und sagt im Spaß: "Das hat sich irgendjemand ausgedacht. Und wer weiß überhaupt, ob wir diesen Modus in Spa noch verwendet haben?" Alles kleine Spitzen in Richtung Red Bull und Co.
Verstappen: Liegt nicht nur am Motor
Der Niederländer gesteht, dass er von P5 heute nicht überrascht sei. Man habe das ganze Wochenende Probleme gehabt. "Ich habe alle verschiedenen Flügeleinstellungen probiert, die man in Monza fahren kann, aber am Ende war die Rundenzeit die gleiche", berichtet er. Man habe Probleme mit der Balance und dem Grip. "Es gibt viele Dinge, die wir uns ansehen müssen", grübelt er. "Man könnte einfach sagen, dass uns Power fehlt. Aber das ist keine Entschuldigung". stellt er klar.
Ferrari historisch schlecht
Kein Ferrari in der Startaufstellung in Monza unter den ersten zehn Autos. Das gab es seit 1984 nicht mehr! Damals starteten Michele Alboreto und Rene Arnoux von P11 und P14. Das ist übrigens noch immer besser als P13 und P17 in diesem Jahr. Immerhin: Alboreto wurde damals im Rennen von P11 aus noch Zweiter. Das wird dieses Jahr sicher nicht passieren.
Mercedes stichelt gegen Red Bull
Wen Wolff in seiner Aussage mit "dem ein oder anderen Konkurrenten" meint, das ist relativ klar. Bottas stichelt in der PK sogar ganz gezielt gegen Red Bull und sagt mit einem Grinsen, er würde gerne einmal wissen, ob man die neuen Regeln dort jetzt noch immer so gut findet. Hintergrund: Red Bull hatte gehofft, die Lücke zu Mercedes mit den neuen Regeln zu schließen. In der Realität fehlten Verstappen heute aber 0,9 Sekunden auf Hamilton. Wer den Schaden hat ...
Wolff: Noch keine Genugtuung nach Qualifying
"Die Genugtuung werden wir in den nächsten Rennen sehen", bremst der Mercedes-Teamchef im 'ORF' und erklärt: "Wir haben jetzt wirklich ein paar Rennen hinter uns, wo wir super happy sein können, wie das gelaufen ist. Ich glaube, auch mit heute kann man sehr zufrieden sein. Erstes Rennen post Party-Mode und unsere Abstände sind gleich geblieben oder sogar besser gegenüber dem ein oder anderen Konkurrenten, der dieses Thema vielleicht auch vorangetrieben hat."
"Jetzt schauen wir mal, ob wir das morgen im Rennen genauso gut rüberbringen. Wir sollten im Rennen eigentlich deutlich schneller sein über die gesamte Renndistanz. Wir können diesen Mode jetzt über das gesamte Rennen fahren, was wir vorher nicht konnten. Aber zu Ende fahren müssen wir es", so Wolff.
Hamilton versteht Vorsprung nicht
Interessante Aussage vom Weltmeister, der auf der Pressekonferenz der Top 3 sagt, dass er selbst nicht verstehe, warum der Vorsprung auf den Rest des Feldes so groß sei. Er habe vor dem Wochenende keine Erwartungen gehabt, sei aber trotzdem überrascht, dass man - trotz der neuen Regeln - so weit vor allen anderen stehe. Es sei die beste Leistung, die Mercedes in Monza bislang gezeigt habe.


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