GP Spanien
Barcelona-Donnerstag in der Analyse: Verstappen bleibt wohl bei Red Bull
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Briatore verspricht Alpine-Siege 2026 +++ Sainz: Wurz-Vorschläge bringen nicht viel +++ Hamilton genervt von "Spekulationen" +++
Feierabend
Wir sind am Ende des heutigen Medientags angekommen. Morgen geht es dann auch auf der Strecke rund, die beiden Trainings in Spanien stehen um 13:30 Uhr und 17:00 Uhr auf dem Plan.
Für euch geht es heute wie versprochen noch weiter mit unserer großen Videoanalyse zum Medientag. Viel Spaß mit den Kollegen später, habt noch einen schönen Abend und bis dann!
Verstappen bleibt wohl 2026 bei Red Bull
Gegen Ende des Tages haben wir noch einmal heiße News von Red Bull. So haben unsere Kollegen der italienischen Edition von Motorsport.com nämlich erfahren, dass die Ausstiegsklausel von Max Verstappen, um die Bullen vorzeitig zu verlassen, Ende Juni ausläuft.
Konkret soll es die Klausel Verstappen ermöglichen, Red Bull zu verlassen, wenn er nach dem Österreich-GP nicht in den Top 4 der Fahrer-WM liegt. Aktuell ist Verstappen Dritter und hat 57 Punkte Vorsprung auf P5.
Bei nur noch drei Rennen bis zum Stichtag ist es daher sehr unwahrscheinlich, dass der Weltmeister noch aus den Top 4 fällt. Damit wäre dann klar, dass er seinen Vertrag am Ende des Jahres nicht vorzeitig auflösen kann.
Hamilton: Barcelona sollte bleiben
Mit sechs Siegen in Barcelona ist Lewis Hamilton Rekordsieger beim Spanien-GP. Wenig überraschend hofft er daher, dass der Kurs auch nach 2026 weiter im Formel-1-Kalender bleiben wird.
Barcelona sei ein "Klassiker", und es wäre daher "schade", die Strecke zu verlieren, so Hamilton. Noch wichtiger sei aber, dass die Formel 1 generell weiterhin in Spanien fahre.
Und zumindest das ist dank der neuen Strecke in Madrid gesichert. Zwar fühle sich Barcelona wie die "Heimat der Formel 1 in Spanien" an, betont der Ferrari-Pilot.
"Aber es ist in Ordnung, sich als Sport weiterzuentwickeln, und ich weiß, dass Madrid ein großartiger Ort ist", so Hamilton, der nur hofft, dass die neue Strecke dort "gut" wird.
Sollte das der Fall sein, dann könnte er damit leben.
Cadillac wirbt Mitarbeiter ab
Eine spannende Aussage von Haas-Teamchef Ayao Komatsu. Der hat nämlich verraten, dass Cadillac vor dem Formel-1-Einstieg 2026 aktuell sehr aktiv Mitarbeiter von anderen Teams abwirbt.
"Ich bin sicher, wenn ihr bei Aston nachfragt, werden sie es euch sagen", grinst er und erklärt: "Sie haben ein ziemlich hohes Gehalt angeboten und dann Leute abgeworben. Aber das gehört zum Spiel dazu."
"Ich beschwere mich nicht", stellt Komatsu daher klar. Es zeige lediglich, wie hart der Wettkampf in der Formel 1 um die besten Mitarbeiter heutzutage sei.
War Ferrari zu optimistisch?
Die Scuderia liegt aktuell lediglich auf dem vierten WM-Rang. Dabei träumte man in Maranello vor dem Saisonstart noch vom Titel. Laut Charles Leclerc hat das aber nichts mit der internen Einstellung bei Ferrari zu tun.
"Ich glaube nicht, dass wir zu selbstbewusst waren", stellt er klar und erklärt: "Ich glaube, zu Beginn der Saison gab es einen großen Hype um das Team, den wir aber nicht wirklich kontrollieren konnten."
"Das lag vor allem daran, dass Lewis dem Team beitrat, und das war eine große Sache für das Formel-1-Fahrerlager", so Leclerc, der glaubt, dass dadurch viele "Hoffnungen" entstanden seien.
Diese habe es natürlich auch intern gegeben, "aber ich glaube nicht, dass wir übermäßig optimistisch waren", betont der Monegasse und erklärt: "Wir waren in dieser ersten Saisonhälfte einfach nicht gut genug."
Frontflügel: Keiner erwartet große Änderungen
Führen die verschärften Regeln für die Frontflügel an diesem Wochenende wirklich zu einer Verschiebung der Hackordnung? So richtig glaubt das niemand, denn fast alle Fahrer sind der Meinung, dass es lediglich kleine Auswirkungen haben wird.
"Es wird die Balance des Autos wahrscheinlich ein wenig verändern", sagt zum Beispiel Max Verstappen, der aber auch betont: "Ich erwarte keine großen Zeitgewinne oder -verluste zwischen den Teams."
Und auch Oscar Piastri erklärt: "Ich denke, jeder wird [den Flügel] ändern müssen, zumindest bis zu einem gewissen Grad." Daher werde das Thema viel größer gemacht, als es eigentlich sei.
So sehen es eigentlich fast alle Fahrer.
Sainz: Vowles wollte mich schon länger
Der Spanier hat in einem Interview mit Chiringuito Inside verraten, dass James Vowles ihn bereits zu Williams holen wollte, als noch gar nicht bekannt war, dass er Ferrari nach der Saison 2024 verlassen würde.
Vowles habe schon bei ihm angerufen, um ihn unter Vertrag zu nehmen, "bevor überhaupt bekannt wurde, dass ich Ferrari verlassen würde", so Sainz, der verrät: "Ich habe ihm gesagt: 'James, ich werde mit Ferrari verlängern.'"
Doch daraus wurde bekanntlich nichts, weil sich Ferrari entschied, Lewis Hamilton für 2025 zu verpflichten. Und dann habe Sainz selbst Vowles zurückgerufen, nachdem Ferrari ihm abgesagt hatte ...
Und wer ist in Barcelona vorne?
Auch das wurde Piastri in seiner Medienrunde gefragt, denn zuletzt in Monaco war Norris wieder der schnellere der beiden McLaren-Fahrer. Laut Piastri gibt es aber kein klares Muster, welcher Pilot wann die Nase vorne hat.
"Es gab Wochenenden, an denen ich ein bisschen schneller war, und es gab Wochenenden, an denen Lando ein bisschen schneller war", zuckt der WM-Spitzenreiter die Schultern.
Es gebe aber "keine klaren Trends", wer auf welchen Strecken vorne sei. "An einem Wochenende bin ich in einer Hochgeschwindigkeitskurve vielleicht etwas schneller, am nächsten Wochenende ist es vielleicht Lando", so Piastri.
"Es ist also sehr, sehr eng zwischen uns. Ich denke, wir haben sehr ähnliche Stärken und Schwächen, und ich erwarte, dass das auch so bleiben wird", betont der Australier, der aber natürlich hofft, dieses Mal wieder vorne zu sein.
Piastri: Alles fair zwischen Lando und mir
Der Australier hat Max Verstappen im WM-Fight ebenfalls noch nicht abgeschrieben. Trotzdem glaubt er nicht, dass McLaren eine Stallorder aussprechen wird, solange beide Fahrer noch Chancen auf den Fahrertitel haben.
"Zu Beginn des Jahres wussten wir, dass es unmöglich ist, das eigene persönliche Ziel direkt mit dem des Teams zu verbinden", erklärt Piastri. Oder anders gesagt: Beide McLaren-Fahrer wollen in dieser Saison Weltmeister werden.
"Und das ist etwas, worüber wir beide sehr offen gesprochen haben, etwas, dessen sich das Team sehr bewusst war", so Piastri, denn man habe Ende 2024 bereits geahnt, dass sich diese Situation ergeben könnte.
Der WM-Leader versichert: "Wir werden nie etwas tun, was unsportlich ist oder das Team oder uns selbst in ein schlechtes Licht rückt. So sind Lando und ich nicht." Natürlich wollen beide gewinnen, so Piastri.
"Aber wir werden niemals eine Grenze überschreiten, die einen Schaden verursacht, der nicht mehr repariert werden kann", betont er.
Verstappen: Einstellung ändert sich nicht
Auch der Weltmeister hat eben mit unseren Kollegen vor Ort gesprochen und unter anderem erklärt, dass es sich für ihn aktuell nicht so anfühle, als sei er wirklich im Kampf um den WM-Titel dabei.
"Es ist nicht so, dass ich nicht daran glaube", stellt er klar. Aber der Punktestand ändere an seiner Herangehensweise sowieso nichts. "Ich gehe einfach auf die Strecke und gebe jedes Wochenende mein Bestes", betont er.
"Wenn das mit einem Auto ist, das auf P5 fahren kann, werde ich es auf P5 stellen. Wenn es gewinnen kann, dann werde ich gewinnen", so Verstappen, für den sich daher nicht viel verändere.
"Ich gehe es ganz einfach an, was auch nicht so viel Energie verbraucht", erklärt er. Der Weltmeister gesteht aber auch, dass es ihm natürlich nicht so viel Spaß mache, nur im Verfolgerfeld zu kämpfen.
"Es macht mir mehr Spaß, wenn ich ständig gewinne", grinst er.
Hamilton genervt von "Spekulationen"
Der Rekordweltmeister hat in seiner Medienrunde über seine Beziehung zu seinem Renningenieur Riccardo Adami gesprochen - und betont, dass sich die beiden großartig verstehen.
Am Funk gab es in diesem Jahr bereits einige Reibungspunkte, doch Hamilton stellt klar: "Unsere Beziehung ist großartig. Keine Probleme. Wir lernen ständig mehr und mehr voneinander."
"Wir passen uns ständig an die Art und Weise an, wie wir beide arbeiten wollen. Er hat schon mit vielen verschiedenen Fahrern gearbeitet. Wir haben überhaupt keine Probleme", versichert Hamilton.
"Es gibt eine Menge Spekulationen", ärgert er sich und stellt klar, dass das alles Unsinn sei. "Es ist toll, mit ihm zu arbeiten. Er ist ein toller Typ, der so hart arbeitet. Das tun wir beide", betont er.
Natürlich gebe es auch mal Meinungsverschiedenheiten, aber das sei überall so und ganz normal, stellt der Rekordweltmeister klar.
Leclerc erwartet "normaleres" Wochenende
Bei seinem Heimrennen in Monaco wurde er überraschend Zweiter, doch vor diesem Wochenende erklärt der Ferrari-Pilot, dass er nicht davon ausgeht, diese Leistung in Barcelona wiederholen zu können.
"Ich war wirklich überrascht", sagt er im Hinblick auf die Ferrari-Performance am vergangenen Wochenende und erklärt, dass er sich natürlich auch in Spanien gerne wieder positiv überraschen lassen würde.
Er staple nicht bewusst tief, stellt er klar und erklärt: "Alles deutet auf ein normaleres Wochenende für uns hin." Denn man werde wohl wieder die gleichen Probleme wie schon seit Beginn der Saison haben.
"Wir erwarten auch sehr warmes Wetter", ergänzt und erklärt, man habe gesehen, "dass McLaren bei warmen Temperaturen in der Regel sehr, sehr, sehr schnell ist." Nicht die besten Voraussetzungen also für Ferrari.
Antonelli insgesamt zufrieden
Der Rookie punktete jetzt in zwei Rennen nacheinander nicht, ist insgesamt aber zufrieden mit dem Start in seine Formel-1-Karriere. "Die letzten beiden Wochenenden war ich ziemlich enttäuscht", gesteht der Italiener.
"Aber insgesamt ist die Saison ziemlich gut gelaufen", betont er auch und erklärt: "Ich habe viel gelernt und konnte mich mit dem Auto und dem Team vertraut machen." Jetzt gehe es für ihn vor allem darum, wieder "Konstanz" zu finden.
Er müsse "das ganze Wochenende zusammenbringen", denn das sei ihm zuletzt nicht gelungen, auch deshalb, weil er Probleme mit dem neuen C6-Reifen hatte. In Barcelona sind nun aber wieder die drei härtesten Mischungen im Einsatz.
Norris: Wäre "dumm", Verstappen abzuschreiben
In der WM liegt der Niederländer nach Monaco wieder 25 Punkte hinter Oscar Piasti und 22 Zähler hinter Lando Norris. Letzterer warnt aber davor, jetzt von einem reinen McLaren-Duell um den Titel auszugehen.
"Wenn man glaubt, dass es nur um mich und Oscar geht, dann wäre man ein bisschen dumm", betont Norris, der erklärt, dass die Konkurrenten noch "viele Möglichkeiten" in diesem Jahr hätten.
Zudem erinnert er daran, dass noch zahlreiche Piloten Chancen auf den Titel hätten, nicht nur Verstappen. Auch über Ferrari sagt er zum Beispiel: "Ich erwarte, dass sie im Laufe der Saison besser werden."
Und zum Thema Verstappen betont er: "Er hat Rennen gewonnen. Er hat uns in Imola geschlagen, ganz fair, weil er schneller war. Ich weiß also nicht, wie man darauf kommt, dass es nur um mich und Oscar geht."
FIA-Präsident: Unterstützung von 36 Automobilclubs
Mitten in aufkommenden Spekulationen um eine mögliche Kandidatur von Carlos Sainz sen. bei der bevorstehenden FIA-Präsidentschaftswahl hat Amtsinhaber Mohammed bin Sulayem deutliche Rückendeckung erhalten.
Insgesamt 36 Automobilclubs - vor allem aus Nord-, Mittel- und Südamerika - haben sich in einem gemeinsamen Schreiben für eine weitere Amtszeit des 63-Jährigen ausgesprochen.
Alle Hintergründe könnt ihr hier nachlesen.
Gasly stimmt Briatore zu
Wir bleiben bei Alpine und kommen zurück zu unserem großen Thema. Pierre Gasly wurde in seiner Medienrunde nämlich auch auf die Aussagen von Flavio Briatore angesprochen - und stimmt seinem Chef zu.
"Ich spreche viel mit Flavio", verrät er und erklärt: "Als Team sind wir uns alle der Möglichkeiten bewusst, die die neuen Regeln mit sich bringen. Wir wissen, dass dies wahrscheinlich unsere beste Chance als Team in den letzten zehn bis zwölf Jahren ist."
Das neue Reglement sei "eine große Herausforderung", so Gasly, der aber auch betont, dass Alpine intern "viel besser" als in seiner ersten Saison 2023 aufgestellt sei. Daher gebe es allen Grund, optimistisch zu sein.

