Test in Bahrain
Formel-1-Liveticker: Der letzte Testtag in Bahrain in der Analyse
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Perez mit Testbestzeit auf C4-Reifen +++ Aston Martin hinterlässt starken Eindruck +++ McLaren hat weiter Schwierigkeiten +++
Der letzte Testtag in der Analyse!
Damit sind wir auch am Ende unseres letzten Test-Tickers angekommen. Für euch geht es aber natürlich wie gewohnt noch weiter! Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll analysieren jetzt live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de den finalen Testtag in Bahrain.
Und ich habe noch eine gute Nachricht für euch: Weil wir den Test auch morgen weiter aufarbeiten wollen, sind wir ausnahmsweise am Sonntag mit einer neuen Tickerausgabe am Start! Wir lesen uns also in wenigen Stunden bereits wieder.
Jetzt noch viel Spaß mit unserer Analyse, habt noch einen schönen Abend und bis morgen!
Marko: Unsere Longruns waren die besten
Bei AlphaTauri ist man zuversichtlich, beim großen Bruder noch mehr. "Wir sind sehr zufrieden über die gesamten drei Testtage. Wir haben eigentlich ein einziges Problem nur gehabt und das war nicht gravierend", berichtet Helmut Marko bei 'Sky'.
Optimistisch stimmen ihn vor allem die Longruns, denn bei beiden Fahrern seien die "schneller als die von der Konkurrenz" gewesen, teilweise sogar "deutlich". Das Auto habe man bereits so gut hingestellt, dass es jetzt nur noch um die "Feinabstimmung" gehe.
Bei den Konkurrenten habe derweil Aston Martin "den größten Schritt vorwärts gemacht", so Marko, der auch Alpine "eine Überraschung" zutraut. Trotzdem geht er davon aus, dass die drei Topteams die Nase am Ende wieder vorne haben werden.
AlphaTauri will im Mittelfeld mitmischen
Damit noch einmal zum engen Mittelfeld: Dort möchte 2023 auch AlphaTauri eine Rolle spielen. Chef-Renningenieur Jonathan Eddolls erklärt: "Ich glaube, heute haben wir von allen drei Tagen die meisten Fortschritte gemacht."
"Es ist klar, dass jeder einen anderen Plan hat, vor allem in Bezug auf die Benzinmenge. Wir sind also realistisch in unseren Erwartungen an die Performance zu Beginn der Saison", erklärt er.
"Aber wir glauben, dass wir in der Lage sein sollten, mit der Gruppe im Mittelfeld mitzuhalten", gibt er sich optimistisch. Franz Tost hat ja P6 in der WM als Saisonziel ausgegeben.
Reifen
Der zweite Teil der Reifenliste, dieses Mal mit der Übersicht über die Bestzeit an allen drei Tagen. Das erklärt dann auch noch einmal, warum Verstappen in der Gesamtwertung nur auf P11 liegt. Er war nämlich gar nicht auf C4 oder C5 unterwegs.
Spannend: Auch die durchwachsenen Ergebnisse von Alpine und McLaren werden dadurch etwas relativiert. Die haben die weichen Mischungen nämlich ebenfalls nicht angerührt.
Steiner: Mittelfeld wird dieses Jahr noch enger
Wo wir gerade bei Alfa Romeo und Co. sind: Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt: "Wenn ihr mich fragt, wo jemand im Mittelfeld steht, weiß ich es nicht. Ich habe keinen Schimmer. Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich glaube, dieses Jahr ist es noch enger."
"Manche Autos werden auf bestimmten Strecken besser sein, manche auf anderen", prophezeit er. Haas selbst sei aber gut vorbereitet, denn: "Wir haben die Ziele erreicht, die wir uns gesetzt haben. Aber das Problem ist immer, was die anderen machen."
"Ich weiß nicht, ob die Ziele gut genug sind, aber es ist ein Fortschritt im Vergleich zum vergangenen Jahr", so Steiner. Letztendlich werde man aber erst in einer Woche wissen, wo man ungefähr stehe.
Bottas: Besser als 2022 aufgestellt
Der Finne beendet den Test auf P3 - hatte allerdings am Abend C5-Reifen drauf. Wirklich vergleichbar mit den Konkurrenten ist seine Zeit also nicht. Er selbst betont jedoch: "Es waren drei positive Tage. Viele Runden, auch einige Probleme, aber das gehört zum Testen dazu."
Insgesamt habe man "viel weniger" Probleme als 2022 gehabt. "Und das Gefühl im Auto war ziemlich positiv", betont er. Eine Prognose traut er sich allerdings nicht zu. Zwar sei es "realistisch", dass man stärker als im Vorjahr sei. Aber dann ist die Frage eben, was die anderen machen.
Übrigens verrät er noch, dass sein Defekt heute am Vormittag ein Problem mit dem Motor gewesen sei. "Aber wir untersuchen es noch", so Bottas.
Kleiner Vorgeschmack
Übrigens: Anders als am Mittag wurde am Abend tatsächlich ganz am Ende noch ein fliegender Start geübt. Das sah sogar fast schon nach Racing aus! Hier ein Video von der Szene, die Lust auf den Auftakt in einer Woche macht:
Reifen
Und hier noch einmal die obligatorische Übersicht, wer heute bei seiner schnellsten Runde welche Reifen verwendet hat. So kann man die Zeiten zumindest ein bisschen einordnen.
Nicht berücksichtigt sind aber natürlich Dinge wie Motorenmodi, Benzinmengen, Streckenbedingungen und Co.
Wird AlphaTauri verkauft?
Entsprechende Gerüchte kamen heute auf, ausgelöst durch einen Artikel der Kollegen von 'auto motor und sport'. Helmut Marko erklärt dazu bei 'Sky': "Generell kommentieren wir Gerüchte nicht." Es stimme zwar, dass man mit dem Abschneiden von AlphaTauri im Vorjahr "nicht zufrieden sein kann".
Die Synergien zwischen beiden Teams hätten offenbar nicht gut genug funktioniert. "Aber so eine Entscheidung liegt ganz alleine bei den Shareholdern. Und nochmals: Das sind Gerüchte, die wir nicht im Detail kommentieren", so Marko. Ein klares Dementi ist das nicht.
Wir forschen natürlich nach!
Die beste Formel 1 aller Zeiten?
Das findet zumindest Günther Steiner. Der Haas-Teamchef erklärt, die Zuverlässigkeit sei die beste, "die die Formel 1 je hatte", denn es habe kaum rote Flaggen gegeben. Das sei in der Vergangenheit noch ganz anders gewesen.
"Wenn man die Rundenanzahl der vergangenen Saisons beim ersten Test betrachtet, ist das meiner Meinung nach noch nie passiert. Ich bin sehr erstaunt darüber. Vor fünf Jahren gab es alle zwei, drei Stunden eine rote Flagge", so Steiner.
Nimmt man die roten Flaggen bei den FIA-Tests heraus, dann gab es in der Tat nur vier Stück an allen drei Tagen: Am Donnerstag rollte der Aston Martin gleich zu Beginn aus, am Freitag der Mercedes am Abend.
Dazu die beiden roten Flaggen heute durch Red Bull und Alfa Romeo am Vormittag. Das ist in der Tat nicht viel.
Das Wichtigste vom letzten Testtag ...
.. haben wir auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Der schnellste Weg, um sich am Abend auf den aktuellsten Stand zu bringen!
Leclerc: Neuer Ferrari schneller auf Geraden
Der Monegasse erwartet, dass Ferraris SF-23 im Vergleich zu seinem Vorgänger "auf den Geraden etwas schneller" sein wird, glaubt aber auch, dass "wir in den Kurven vielleicht etwas mehr zu kämpfen haben".
Auf die Frage, ob Ferraris leichte Änderung der Design-Philosophie auch das Gefühl für den Fahrer verändert habe, antwortet Leclerc: "Das hat sie. Ich werde nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich denke, dass es auf die richtige Art und Weise gemacht wurde."
Seine kompletten Aussagen gibt es hier!
Hülkenberg: Mir egal, wo wir stehen ...
Haas landete in der Kilometertabelle auf P4, das neue Auto läuft also wohl zuverlässiger als sein Vorgänger. "Wir haben unsere Zeit ausgenutzt. Es gab keine großen Probleme, die kostspielig gewesen wären", zeigt sich Hülkenberg zufrieden.
Aber ist der VF-23 auch schnell? "Ich hatte schon von den ersten Runden an ein gutes Gefühl", berichtet der Deutsche, erklärt jedoch bei 'Sky': "Wo wir stehen, wie schnell oder wie schnell wir nicht sind, da habe ich keine Ahnung."
"Wenn man jung ist, ist man immer nervös, will alles wissen, und schaut in die Daten, wo man ist. Ich lasse das ganz entspannt auf mich zukommen und schau, wo wir nächste Woche dann stehen", so der Routinier.
In der Abschlusstabelle der drei Tage landete Hülkenberg übrigens auf einem guten siebten Platz. Der sagt aber absolut nichts aus, wenn man zum Beispiel bedenkt, dass Verstappen dort nur P11 belegt ...
Rundentabelle
Wir werfen einmal einen Blick darauf, welche Teams an den drei Tagen die meisten Kilometer abgespult haben:
1. AlphaTauri (456)
2. Williams (439)
3. Ferrari (417)
4. Haas (415)
5. Red Bull (413)
6. Alfa Romeo (402)
7. Mercedes (398)
8. Aston Martin (387)
9. Alpine (353)
10. McLaren (312)
Keine Überraschung, dass sich McLaren nach den Problemen ganz am Ende der Liste befindet. AlphaTauri und Williams auf den ersten beiden Plätzen hätte man dagegen nicht zwangsläufig erwartet.
Um das einmal einzuordnen: McLaren fuhr 144 Runden weniger als AlphaTauri. Das entspricht gut 2,5 Renndistanzen. Das dürften einige Daten sein, die McLaren jetzt fehlen.
Ansonsten nehmen sich die Teams nicht viel. Die drei Topteams sind fast auf Augenhöhe, obwohl Mercedes am Freitag früher Feierabend machen musste. 15 Runden weniger als Red Bull sind zu verschmerzen.
Feierabend!
Der Test ist zwar offiziell beendet, hier im Ticker geht es aber wie gewohnt noch etwas weiter. Wir liefern euch in den kommenden Stunden noch Stimmen, Zahlen und weitere Infos zu den drei Testtagen in Bahrain. Bleibt dran!