Spanien GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Startcrash zwischen Hamilton & Rosberg +++ Schuldfrage bleibt ungeklärt +++ Verstappen wird jüngster Rennsieger +++
Social-Media-Reaktionen
Ein paar ehemalige Königsklassen-Piloten haben sich auf digitalem Wege zum Clash der Silberpfeile geäußert. Der legendäre Mario Andretti zum Beispiel, der eher Mitleid mit Hamilton und Rosberg hat. Anders Lucas di Grassi, der 2010 für Virgin an den Start ging. Mittlerweile fährt er in der Formel E und in der Langstrecken-Weltmeisterschaft, aus der er ein Beispiel für das korrekte Überholen auf Gras heranzieht...
Keine Überreaktion von Hamilton
Davon ist sein Boss überzeugt. Zwar hat der amtierende Champion eine schwierige Zeit hinter sich und war sicherlich nicht erfreut darüber, am Start wieder einkassiert worden zu sein, aber Wolff glaubt nicht an ein ungeduldiges Handeln. "Vielleicht stachelt es Emotionen an, wenn die Ampeln ausgehen", räumt er ein, macht aber auch deutlich: "Lewis hat genug Selbstvertrauen. Es ist Fakt, dass man in Barcelona die Möglichkeit in Runde 1 nutzen muss um in gleichen Autos aneinander vorbeizukommen. Er hatte viel mehr Geschwindigkeit in Kurve 3 und hat eine Entscheidung getroffen."
Noch immer Uneinigkeit im Team?
"Als wir es uns angeschaut haben, gab es ziemlich viele verschiedene Meinungen", gibt Wolff zu. "Ich meine, der Unfall hätte von beiden Seiten vermieden werden können. Es ist schwierig der Schuld Prozente zuzuweisen. Beide waren natürlich sehr bestürzt. Aber wir hatten bereits in den letzten Rennen durch viele Hochs und Tief hindurch einen tollen Kampfgeist. Das hier ist nur eine weitere Möglichkeit für uns, zu demonstrieren, dass wir auch diese schwierigen Umstände durchstehen."
Keine Teamorder als Konsequenz
"Wir haben uns seit Spa 2014 weiterentwickelt und es war damals eine ganz andere Situation im Team", erklärt Wolff. "Als wir uns dazu entschieden haben, sie frei fahren zu lassen, war klar, dass so etwas passieren könnte. Wir werden sie auch weiterhin racen lassen. Das heute waren nur ein paar unglückliche Umstände, die uns als Team verlieren lassen haben."
Auch Wolff wirkt geschafft
"Ich würde sagen, es war ein sehr unglücklicher Rennunfall, in den viel verschiedene Umstände spielten. Und das ist sehr schwer einzuschätzen", sagt der Mercedes-Boss und bestätigt auch nochmal die Schwierigkeiten an Rosbergs Auto: "Nico war im falschen Modus. Er hatte daher nicht so viel Energie zu Verfügung wie Lewis. Das erklärt, warum alles so schnell ging. Es gab so einen großen Speed-Unterschied und sie mussten sich innerhalb von nur Bruchteilen einer Sekunden entscheiden. Das endete damit, dass Lewis in Nico reinfuhr."
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Stimmungsbild
Rosberg wirkte bei dem Interviews ein wenig gestresster als sein Teamkollege. Beiden tat wohl gut, dass zwischen dem Unfall und dem Auftritt vor den Medien ein wenig Zeit lag. Zu verfänglichen Aussagen lassen sie sich jedenfalls nicht hinreißen. Rosbergs schmallippige Aussage, das Verhältnis zu Hamilton sei kein anderes als vor dem Vorfall, überzeugte allerdings nicht.
So kam es wirklich zu dem Unfall
"Ich hatte eigentlich einen guten Start, aber er konnte vorbeikommen", erklärt Hamilton. "Er ist mit der falschen Motoren-Einstellung gestartet. Es gibt nur eine Einstellung, die man für den Start haben kann und ich hatte diese auch, aber er nicht. Er war im Safety-Car-Modus oder so etwas. Und als Rennfahrer geht man in die Lücke, wenn man schneller ist."
Auch Rosberg bestätigt, dass er im falschen Modus war, betont aber, dass er davon nicht abgelenkt war.
Das sagt Rosberg
"Ich war nicht überrascht. Ich habe Lewis näher kommen sehen, also habe ich die Tür zugemacht. Er ist trotzdem in die Lücke gefahren. Die Kommissare haben nun entschieden, dass es ein Rennunfall war. Ich bin einfach sehr enttäuscht für die vielen Leute, die für uns arbeiten."
Und hier sind die ersten Reaktionen der Fahrer
"Ich werde da nicht ins Detail gehen", möchte sich Hamilton nicht zu der Schuldfrage äußern. "Es tut mir nur Leid für das Team und ich werde sicherstellen, dass so etwas nicht wieder passiert."
Keine Strafen für Mercedes-Duo!
Bei der Rennleitung sind Rosberg und Hamilton noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.
Andere Sünder
Hamilton und Rosberg sind soeben von den Rennkommissaren entlassen worden und wir erwarten gleich ihre Reaktionen. Als nächsten muss Carlos Sainz zur Rennleitung, weil er vor dem Rennen zu früh aus der Boxengasse gefahren ist. Kevin Magnussen und Jolyon Palmer müssen sich auch noch für ihr Verhalten auf der Strecke verantworten.
Analysen laufen
Wiederholungen zeigen, wie an Rosbergs Boliden ein rotes Licht aufleuchtet, kurz bevor es zum Crash kam. Das könnte darauf hinweisen, dass sich das Hybrid-System zu diesem ungewöhnlichen Zeitpunkt aufgeladen hat - ähnlich wie bei Esteban Gutierrez, als Fernando Alonso in Melbourne auf ihn auffuhr. Rosberg hat am Start vermutlich schon zu viel Energie verbraucht, um an Hamilton vorbeizukommen und ist deswegen in der Folge und überraschend für Hamilton langsamer geworden.
Hamilton hat sich bereits entschuldigt
Das berichtet Niki Lauda bei 'RTL': "Wir haben mit beiden geredet. Für mich ist das Wichtigste, dass sich Lewis sofort entschuldigt hat. Es gab überhaupt keine Diskussion. Für mein Schwarz-Weiß-Denken hat Lewis das herausgefordert. Den Vorwurf, den ich ihm mache: Wieso in der zweiten Kurve? Bei einem Grand Prix, der so lang geht, ist das vollkommen unnötig. Er hätte das ruhig später machen können. Ich muss Nico den Rücken stärken, er kann nichts dafür. Für mich ist das Thema deswegen erledigt, weil Lewis uns sofort in die Augen gesehen hat und gesagt hat: "Guys, es tut mir wirklich leid!" Wenn jemand einen Fehler macht und ihn einsieht, dann ist das für mich abgehakt. Jede weitere Diskussion erübrigt sich. Jetzt denken wir an die Zukunft."
Noch eine Stimme gegen Hamilton
Wir warten derweil weiterhin darauf, wie die Entscheidung der Rennkommissare wegen des Mercedes-Crashs ausfallen wird und wie sich vor allen die Beteiligten danach äußern. Gerhard Berger sagt jedenfalls: "Sowas kann passieren, wenn man zwei so starke Fahrer in der ersten Startreihe hat. Für mich ist es ein Fehler von Lewis. Für mich hat Nico, der in Führung gegangen ist, das Recht, sich seine Position auszusuchen. Er geht natürlich nach innen, das ist klar. Lewis kommt mit Überschuss und kann auf dem Gras nicht vorbei. Wenn, dann hätte er nur außen vorbeigehen können oder auf die Bremse gehen müssen. Daher glaube ich, dass Lewis die Schuld in diesem Fall bei sich suchen muss. Für die Formel 1 hat es zumindest heute ein superspannendes Rennen gegeben."