Ungarn GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Freitag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Hamilton-Crash mit 12g +++ Rosbergs Silverstone-Getriebe hält +++ Rosberg verlängert zwei Jahre bei Mercedes +++
Das war's für heute
Während an der Strecke noch an dem Messsystem für die Tracklimits gearbeitet wird, werden in unserer Redaktion noch ein paar News für euch produziert. Aus dem Ticker verabschieden wir uns aber schon mal. Morgen sind wir natürlich noch vor dem dritten Training in Budapest für euch da und werden euch durch den Qualifying-Samstag führen. Bis dahin wünscht euch Rebecca Friese einen wunderschönen Abend!
Einladung verlorenen gegangen?
Wie wir bereits gestern erfahren haben, hat Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen kürzlich seinen Jungesellabschied gefeiert, da er im August heiraten wird. Darauf angesprochen, ob er mitgefeiert hat, meint Teamkollege Vettel: "Ich wusste nichts davon - das beantwortet die Frage also schon."
Ein bisschen geknickt wirkt der Heppenheimer schon, aller er erklärt: "Ich denke, jeder entscheidet für sich, was er machen möchte. Man kann viele Freunde haben und einige richtige. Wenn man Spaß haben will, entscheidet man dann mit wem."
Vettel und Räikkönen werden im Fahrerlager oft als Freunde bezeichnet, weil sie noch nie ein böses Wort übereinander verloren haben und stets von gegenseitigem Respekt sprechen. Beide haben aber auch schon des Öfteren erklärt, dass es einen Unterschied zwischen beruflicher Freundschaft und der im echten Leben gibt.
© xpbimages.com
Neues Getriebe für Vettel
Neues Rennwochenende, gleicher Text: An Sebastian Vettels Ferrari wird das Getriebe gewechselt. Was neu ist: Diesmal setzt es keine Strafe dafür, weil sich das Ersatzteil im Rahmen der Regeln bewegt. Für Sauber-Pilot Marcus Ericsson gilt das gleiche.
Kwjat gegen die Randsteine
Der Toro-Rosso-Pilot war schon Spielberg auf Kriegsfuß mit den Streckenbegrenzern. Mit der Neugestaltung des Hungaroring ist er auch nicht zufrieden: "Den Asphalt mussten sie wohl erneuern, weil er ihrer Meinung nach in manchen Kurven schon zu abgenutzt war. Das muss wohl ab und zu gemacht werden, das ist schon okay. Aber die Randsteine sind absoluter Bullshit!"
"Sie bringen überhaupt nichts", wütet der Russe. "Und die Regel, dass man nicht mit allen vier Räder über die weiße Linie fahren darauf, existiert ja quasi auch nicht mehr. Wir müssen uns jetzt auf einen Sensor verlassen. Ich verstehe das nicht. Die müssen einfach nur Kunstrasen dort hin packen. Da verliert man so viel Zeit, dass man dadurch seine Runde versaut."
Keine Gnade bei den Tracklimits
Auf dem Hungaroring wird an diesem Wochenende erstmals elektronisch überwacht, ob die Piloten sich an die Streckenbegrenzungen halten und sich keinen Vorteil dadurch verschaffen, die Auslaufzonen auszunutzen. In Kurve 4 und 11 gibt es Sensoren, die der Rennleitung melden, ob sich ein Auto zu weit von der Strecke entfernt hat. Dieser Mechanismus soll im Training bereits gut funktioniert haben.
Für da Qualifying bedeutet das: Wer auf seiner Runde mit allen vier Rädern über die Linien fährt, dem wird die Zeit gnadenlos gelöscht. Für das Rennen soll es Verwarnungen geben, bevor es eine Strafe setzt. Die meisten Piloten begrüßen die elektronische Variante, weil sie keinen Spielraum für Interpretationen gibt.
Fahrerlager kein Kamel-Handel
Weder Mercedes noch Rosberg sprechen natürlich um die Geldsummen, in denen es bei den Vertragsverhandlungen ging. Dafür versichert er gegenüber 'Formula1.com', dass es in der Gehaltsfrage nicht um Leistungen ging - zumindest nicht um die der jüngeren Vergangenheit.
"Ich bin keine Aktie, die an Wert gewinnt, wenn ich gewinne und runtergeht, wenn ich weiter hinten ankomme", so Rosberg. "Das Fahrerlager ist kein Basar, auf dem man um den Preis feilscht. Da heißt es nicht: wenn du nicht genug Punkte lieferst, bekommst du zwei Kamele weniger. Jeder kennt meinen Wert, das ist alles."
Untergangsszenario für Red Bull
Wie lange geht das noch gut? Das Duell Ricciardo-Verstappen hat in den erst fünf Rennen, in denen beide an einer Seite fahren, schon dermaßen an Spannung gewonnen, dass man sich kaum vorstellen kann, dass die Stimmung im Team so freundlich bleibt. Ricciardo hat nach eigenen Angaben keine Angst vor Verstappen. Verstappen beteuert den Respekt, den er vor Riccardo hat. Doch wie sehr brodelt es innerlich schon in dem ehrgeizigen Pärchen? Und was kommt da auf Red Bull zu?
"Es ist ähnlich wie die Situation mit Seb und Mark", erinnert Johnny Herbert bei 'Sky Sports F1' an die Vettel-Webber-Ära bei Red Bull. "Da kann man nur hoffen, dass sie von der Erfahrung gelernt haben und anders damit umgehen können. Max wird sich als jüngerer der beiden noch entwickeln und das muss für seinen Teamkollegen ein beängstigender Gedanke sein. Denn es wird spannend."
Damals ist es Vettel gewesen, der als junges Talent ins Team kam und Webber die Show stahl, indem er das Team regelrecht an sich riss. Riccardo konnte hingegen wieder Vettel übertrumpfen und hatte in seiner jungen Karriere eigentlich immer die Hosen im Team an.
"Man wird einen Rennfahrer in einer Situation erleben, die er in der Formel 1 noch nicht kennt", sagt Herbert voraus und hat eine böse Ahnung: "Vielleicht wird er sich dann überlegen, ob es einen besseren Platz für ihn gibt, wo er die Nummer 1 sein kann. Denn ich denke, Max wird irgendwann in die Situation kommen, in der er diktiert, was im Team geschieht."
Die Causa Button-Williams
Geht Jenson Button nun zu Williams, bleibt er bei McLaren oder verlässt er die Formel 1 gar gänzlich? Was ihm zum Bleiben bewegen würde, hat er erst kürzlich klar gemacht, wie ihr hier nachlesen könnt. Die Gerüchte über eine Rückkehr zu seinem ersten Arbeitgeber in der Königsklasse wollen derweil nicht abreißen.
Von Williams' Technischen Direktor wird ihm schon mal Honig ums Maul geschmiert: "Ich finde, Jenson ist ein großartiger Fahrer und er hat seine Karriere bei Williams begonnen, weswegen er eine Verbindung zu uns hat. Ich persönlich habe ihn auch immer als freundlich empfunden. Als ich bei Benetton war, ist er auch dort gefahren. Er ist noch immer ein starker Fahrer. Persönlich hoffe ich, dass er im kommenden Jahr noch in der Formel 1 fahren wird - ob das nun für Williams oder anderswo ist."
© LAT
Hamilton geht erst einmal chillen
"Es waren diese neuen Randsteine", erklärt der Weltmeister seinen Abflug im Training. "Ich habe sie nur berührt und bin dann abgeflogen." Von der verpassten Trainingszeit lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen.
"Ich werde wahrscheinlich einen Film schauen, vielleicht zum Essen ausgehen und ein bisschen chillen", wirkt er mehr als entspannt. "Es ist gutes Wetter hier. Da werde ich den Abend jetzt genießen und morgen wieder frisch von vorne beginnen. Ich habe mit die Session angeschaut und habe alles mitbekommen. Da muss ich nicht noch einmal drüber schauen."
Um den Vettel-Wechsel-Gerüchten ein endgültiges Ende zu bereiten...
Angesprochen auf die Vertragsverlängerung von Nico Rosberg, die heute Morgen bekannt gegeben wurde, meint der Ferrari-Pilot eindeutig: "Das interessiert mich nicht. Ich habe einen Platz im kommenden Jahr."
Und um auch den letzten Kritiker ruhig zu stellen, der glaubt, Vettel würde sich bei der Scuderia nicht mehr wohl fühlen, holt sein Chefingenieur zu einem regelrechten Loblied aus.
"Seb ist der viermalige Weltmeister, den man sich vorstellt", sagt Jock Clear, der zuvor bei Mercedes gearbeitet hat und einige Fahrertypen kennt. "Er ist ein wichtiger Teil von dem, was wir zu erreichen versuchen um wieder einen Titel zu holen. Jeder Rennfahrer hat die Leidenschaft, zu gewinnen. Er ist daran sogar gewöhnt. Natürlich tut es ihm weh, im Moment nicht Kopf an Kopf mir Lewis und Nico fahren zu können. Aber ich habe mit ihm gesprochen und er liebt auch den Kampf. Er sagt: 'So lange wir am Sonntag einen Kampf ausfechten können...'. Selbst, wenn es nur gegen Red Bull ist - er liebt es einfach, Rennen zu Fahren. Das ist ein bisschen wie mit Michael (Schumacher), als er zurück und zu Mercedes kam. Er glaubt an uns, wir glauben an ihn."
"Es ist kein Zufall, dass die besten Piloten meist bei den besten Teams Fahrern", so Clear weiter. "Das kommt daher, dass sie mit dafür verantwortlich sind, ein gutes Team zu bilden. Seb erfüllt das. Er will uns helfen, unsere Ziele zu erreichen, genauso wie wir ihm helfen wollen, seine zu erreichen. So werden wir es gemeinsam schaffen."
Rosberg muss teilen
Der Schnellste des heutigen Tages zeigt sich äußerst zufrieden. "Von der Performance her war das ein beeindruckender Tag für uns", sagt er. "Das muss natürlich nicht beuteten, dass wir auch morgen in einer so starken Position stehen werden, aber bis jetzt ist das sehr positiv."
Einen Vorteil über seinen Titelrivalen Hamilton, dem vor seinem Crash nur vier Runden gelangen, muss Rosberg nun aber nicht unbedingt haben. Er war in Silverstone in einer ähnliches Situation, als im Trainingszeit verloren ging und er daraufhin bei Hamilton abgucken durfte. Im Zuge der Mercedes-Philosophie des Teilens aller Daten, wird Hamilton diesmal wieder von Rosbergs Erfahrung profitieren können.
Was Rosberg zu berichten hat, dürfte Hamilton also freuen: "Wir haben alles in Vorbereitung auf das Qualifying und das Rennen erledigen können und es sieht alles sehr gut aus. Der neue Asphalt scheint uns zu liegen."
© xpbimages.com
Verwarnungen für die Boxengassen-Sünder
Bottas und Sainz haben ihren Termin bei den Stewards hinter sich. Sie haben je eine Verwarnung bekommen. Für Sainz ist es bereits die zweite. Bei einer dritten bekommt er eine Strafversetzung in der Startaufstellung von zehn Plätzen.
Ferrari mit Gewichtsnachteil
Wie 'Auto, motor und sport' berichtet, geht die Scuderia in Budapest mit 2kg extra an den Start. Bei einem Turboschaden während der Tests in Silverstone soll die Abdeckung beschädigt worden sein, die deswegen verstärkt werden musste. Schon ab morgen sollen neue, modifizierte Turbolader eingesetzt werden.
Die Scuderia hat auch am anfälligen Getriebe gearbeitet. Bei nächster Gelegenheit soll diese eingesetzt werden."
12g - Hamilton gut durchgeschüttelt
Der Mercedes-Pilot ist nach seinem frühen Crash im Training okay, was die wichtigste Nachricht sein dürfte. Zur medizinischen Untersuchung musste er, weil der Sensor in seinem Auto Alarm geschlagen hatte. "Ich entschuldige mich bei meiner Crew für die viele Arbeit, die sie jetzt mit dem Auto haben", sagt er schuldbewusst. "In den wenigen Runden, die ich gefahren bin, hatte ich ein gutes Gefühl im Auto. Ich kann morgen also hoffentlich die verlorene Zeit wieder aufholen."
Ferrari gibt sich zufrieden
"Es war nur ein Freitag", sagt Räikkönen, der zum Trainingsauftakt Sechstschnellster war. "Wir haben ein paar Verbesserungen eingeführt und können sicherlich noch schneller werden. Aber so schlecht sieht es bisher nicht aus."
Vettel berichtet von seinen anfänglichen Schwierigkeiten mit der Technik: "Wir haben am Anfang ein wenig Zeit verloren. Die roten Flaggen waren natürlich nicht ideal. Dann mussten wir ein paar Mal reinkommen und das Auto umprogrammieren. Wir konnten das Problem aber beheben. Danach hat sich das Auto gut angefühlt. Das Setup können wir für morgen noch verbessern und dann sollte es noch besser aussehen."
Das ihnen noch immer viel Zeit auf Mercedes fehlt, wollen die Roten noch nicht so recht einordnen. "Wir wissen, dass sie schnell sind", so Räikkönen. "Aber wir können uns noch verbessern - wie sehr sie das können, ist eine andere Frage."
"Das Mercedes schnell ist, ist keine Überraschung", sagt auch Vettel. "Aber ich ordne das an einem Freitag nicht so hoch ein. Wir müssen uns hier und da noch ein wenig verbessern und dann ist morgen ein neuer Tag."
Zum Direktor, bitte!
Da waren heute wieder einige ungezogene Piloten unterwegs. Valtteri Bottas und Carlos Sainz müssen bei den Stewards vorsprechen, weil sie die weiße Linie beim Boxengassenausgang ignoriert haben. Für Felipe Massa und Sebastian Vettel ist das Urteil schon gesprochen: Beide haben eine Gelstrafe für das Überschreiten des Tempolimits in der Boxengasse bekommen und müssen beide je 200 Euro blechen.
