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Formel-1-Live-Ticker: Regeln für 2017 nicht mehr verändert!
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Formel-1-Kommission tagt +++ Wird Niki Lauda der Nachfolger Ecclestones? +++ Standpunkte der Beteiligten erläutert +++
Wer will was: Pirelli
Pirelli hatte in den vergangenen Wochen eine ganz eigene Agenda und wollte unbedingt ausreichend Testtage. Diese hat der Reifenhersteller nun bekommen und ist mit seinen Forderungen am Ziel. Deshalb dürfte Pirelli bei den Diskussionen rational abwägen, für wen sie stimmen. Für die Regeländerungen 2017 ist man abgesichert, indem man Testautos für die neuen Reifen erhält (Interims-2015er-Boliden).
Wer will was: Die FIA
Seit der Präsidentschaft von Jean Todt steht die FIA eher auf Seiten der Hersteller. Allerdings hat auch Todt mittlerweile realisiert, dass es ein Fehler gewesen sein dürfte, die Hersteller beim Regelprozess mit ins Boot zu holen. Doch Todt versucht ohnehin eher, mit der Action for Road Safety sein Denkmal zu bauen. Wofür die FIA stimmen wird, lässt sich im Vorhinein nicht genau sagen.
Wer will was: Bernie Ecclestone
Ecclestone hat noch immer eine klare Agenda: Weg mit den Hybridmotoren! Der Zampano zahlt jedoch einen hohen Preis dafür, den Herstellern so großes Mitspracherecht eingeräumt zu haben und wird kaum eine Mehrheit für jenen Vorschlag finden. Dass er den demokratischen Entscheidungsprozess selbst völlig verachtet, hat er mehrfach klar gemacht. Zuletzt drohte er immer wieder mal mit einer GP1-Serie mit V8-Motoren. 'Motorsport-Total.com' weiß jedoch, dass dies eher heiße Luft ist. Ecclestone wird seine Entscheidungen innerhalb seines politischen Spiels treffen, was zu einigen Überraschungen führen kann. Und von einer Nachfolge wollte er bislang nie etwas wissen.

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Wer will was: Die kleinen Teams
Sauber, Force India, Manor und Haas und in Teilen auch Toro Rosso ist in erster Linie daran gelegen, dass die Kosten überschaubar bleiben. Manche Teams leben von der Hand in den Mund. Insbesondere Force India und Sauber setzen sich dafür ein, dass die Kostengrenze für die Motoren schon 2017 kommt. Was das technische Regelwerk angeht, sind die Kleinen durchaus für Änderungen offen, fordern aber langfristige Stabilität bis mindestens 2020.
Wer will was: Williams
Das Williams-Team steht als letztes großes unabhängiges Team da. Claire Williams hatte zuletzt betont, dass ihr vor allem daran gelegen sei, dass die Formel 1 aufhört, in der Öffentlichkeit herumzuexperimentieren. In der Strategiegruppe hatte Williams bislang eher eine passive Rolle, als sich die Werksteams, Red Bull, Bernie Ecclestone und die FIA die Klinke in die Hand gaben. Williams steht in Kostenfragen eher auf Seiten der kleinen Teams und will finanzielle Stabilität.

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Wer will was: McLaren und Honda
Honda darf sich momentan über einen weiteren Sitz in der Strategiegruppe als Motorenlieferant freuen. Allerdings ist Honda bei den Teams marginalisiert, denn sie beliefern nur McLaren und sind dabei kaum konkurrenzfähig. Da Honda derzeit keine Kunden hat, werden sie bei der Frage nach der Motorthematik kaum einen festen Standpunkt einnehmen. McLAren hatte den Kompromissvorschlag zwischen Mercedes und Red Bull eingebracht, mit zwei Metern Breite. Man wird versuchen, ihn durchzubringen.
Wer will was: Renault
Die Franzosen sprechen sich wie Mercedes und Ferrari für einen Erhalt der Hybridmotoren aus. Allerdings ist Renault nicht bereit, so viel Geld in die Entwicklung zu stecken wie die beiden Giganten der Formel 1. Für die Änderung der Aerodynamik wäre das Enstone-Team durchaus zu begeistern, schließlich hat die Lotus-Finanzkrise dafür gesorgt, dass beim aktuellen Reglement ein großer Rückstand besteht.
Wer will was: Red Bull (und Toro Rosso)
Red Bull hingegen will die Formel 1 wieder zu dem machen, was sie einmal war: Laut, spektakulär, dreckig. Spritverbrauch egal, Hauptsache die Fahrzeuge sehen brachial aus, machen einen Riesenkrach und fordern die Fahrer bis an ihre Grenzen. Nur Gladiatoren lassen sich vermarkten. Deshalb kam Red Bull auch mit dem extremsten Konzept für 2017 an, mit Fahrzeugen, die bis zu 2,20 Meter breit gewesen wären. Der Vorschlag steht aber nicht mehr zur Debatte. Deshalb wird Red Bull für den McLaren-Vorschlag sein. Beim Motor wollen die Bullen außerdem die Hersteller zur Lieferung verpflichten, um nicht wieder wie vergangenes Jahr dazustehen.

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Wer will was: Mercedes & Ferrari
Die Teams mögen die größte Gruppe in der Formel 1 Kommission sein, doch ihre Ziele unterscheiden sich deutlich. Mercedes und Ferrari mögen bittere Rivalen auf der Rennstrecke sein, aber politisch stehen sie dicht zusammen. Konkret wollen beide Parteien möglichst den Status Quo aufrechterhalten: Sparsame Hybridmotoren, von denen die Serienfertigung profitiert und möglichst keine breiteren Autos. Schließlich haben beide Teams einen Vorsprung und wollen diesen halten. Sie haben Argumente wie die Kosten und langweiligere Rennen bei mehr Aerodynamik auf ihrer Seite. Ferrari wäre eher bereit, sich auf zwei Meter einzulassen als Mercedes.

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Kleinere Diskussionspunkte
Natürlich stehen noch weitere Punkte auf der Agenda. Der für die Fans interessante Aspekt dürften hier Diskussionen um den Kopfschutz der Fahrer werden. Es geht um das von den meisten Fans eher gehasste Halo-System, Red Bull hatte eine Alternative vorgestellt. Außerdem werden Reifentests und Details zur Zusammensetzung des Kraftstoffs diskutiert.
Was wird entschieden?
Konkret sind drei brennende Punkte.
1. Der Drängendste ist das technische Reglement für 2017. Hier wird entschieden, ob die Fahrzeuge wirklich breiter und drei bis fünf Sekunden schneller werden. Die einzelnen Standpunkte werden wir gleich noch erläutern.
2. Die Motoren-/Antriebsstrang-Regularien bis 2020 und die Kosten. Spätestens 2018 darf eine Antriebseinheit nicht mehr als zwölf Millionen Euro kosten. Es ist wahrscheinlich, dass außerdem nur noch drei Motoren künftig pro Saison verwendet werden dürfen.
3. Die Nachfolge von Bernie Ecclestone. Sergio Marchionne drängt auf die Zukunft nach dem Zampano. 'Auto Bild motorsport' zufolge könnte Niki Lauda Nachfolger von Ecclestone werden. Auch Alex Wurz und David Coulthard sollen im Gespräch sein.

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Wer tagt?
Konkret handelt es sich bei der Formel 1 Kommission um ein 26-Köpfiges Gremium. Dieses setzt sich wiederum zusammen aus:
1x Bernie Ecclestone (FOM Präsident)
2x Jean Todt (FIA)
1x Ferrari (Vorsitz Teams)
10x Teams
4x Streckenbetreiber aus Europa
4x Streckenbetreiber außerhalb Europas
1x Pirelli
1x Motorenhersteller (Honda)
2x Sponsoren (u.a. Rolex)
Damit geht es los
In zehn Minuten trifft sich die Formel 1 Kommission zum Meeting. Die Kommission besteht aus 26 Vertretern. Statt einer Mehrheit von 70 Prozent wie sonst in der Kommission (19 Stimmen) reicht heute eine einfache Mehrheit (14 Stimmen) aus, um Beschlüsse zu fassen. Die Akteure haben jedoch eine ganz eigene Agenda, wie wir gleich sehen werden.
Herzlichen Glückwunsch Daniil Kwjat!
Bevor es politisch wird, schicken wir natürlich herzliche Glückwünsche an Daniil Wjatscheslawowitsch Kwjat zum 22. Geburtstag! Ein Geburtstagsgeschenk hat er mit dem vorgezogenen Heimrennen ja schon. Ob er sich auch selbst wird beschenken können?
Button mag es kalifornisch
Jenson Button ist unterdessen weitaus näher an Perez' Heimat dran: Der McLaren-Star nimmt noch das Coachella Festival in Kalifornien mit. Viel Spaß, Jenson!
Perez bereits in Russland
Checo Perez nutzt den Großen Preis von Russland für ein bisschen Tourismus. Moskau ist immer eine Reise wert!

