GP Bahrain
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Dicke Luft zwischen McLaren und Honda +++ Wolff rechnet im Rennen mit Ferrari +++ Red Bull spekuliert auf Podiumschance +++
Auch Boullier stichelt gegen Honda
Die Medienrunde hat er verpasst, dafür hat sich Eric Boullier aber in der McLaren-Pressemitteilung geäußert. Dort nennt er Stoffel Vandoorne einen "super Racer" und erklärt: "Unserer Meinung nach hat er absolut abgeliefert. Er wird morgen von Platz 17 starten." Er spricht es zwar nicht aus, doch sollte ein "super Racer", der "absolut abgeliefert" hat nicht eigentlich irgendwo ganz vorne stehen? Den Grund, warum Vandoorne so weit hinten ist, kann sich wohl jeder denken ...
Alonso: Schaffen keine einzige Runde …
Fernando Alonso ist derweil mal wieder extrem frustriert. "Ich habe in dieser Saison bisher noch kein Rennen beendet. Und jetzt schaffe ich nicht einmal das Qualifying", ätzt er gegen Honda und ergänzt: "Es bringt nichts, über die Fahrbarkeit zu sprechen. Wir können ja keine einzige Runde abschließen oder das Qualifying beenden. Da ist mir die Fahrbarkeit ziemlich egal." Eric Boullier fehlte bei der Medienrunde des Teams übrigens. Ob er sich gerade nach einem neuen Motor umgeschaut hat …?
Honda: Ursache für Pannen noch nicht klar
Gleich dreimal rauchte bei Honda an diesem Wochenende bisher die MGU-H ab. Zweimal bei Stoffel Vandoorne, einmal bei Fernando Alonso. Das vielleicht Schlimmste daran: Honda tappt bei der Ursachenforschung aktuell noch im Dunkeln. "Wir sind uns nicht genau sicher, was die Ursache dafür ist", gesteht Motorenchef Yusuke Hasegawa. "Die Einheiten sind alle hinüber", so der Japaner weiter. Alle drei Teile können im Laufe der Saison also nicht mehr verwendet werden.
Perez: Warum war in Q1 Schluss?
Eigentlich liegt Sergio Perez die Strecke in Bahrain. Trotzdem war heute bereits in Q1 Feierabend. Warum? "Leider musste ich am Ende meine schnelle Runde wegen der doppelt geschwenkten Gelben Flaggen abbrechen", erklärt der Mexikaner. Verursachte wurden die Flaggen durch den ausrollenden Sainz. "Das wird jetzt harte Arbeit morgen, von dort etwas auszurichten. Das Beste, was wir jetzt tun können, ist einfach alles zu geben und versuchen, ein paar Positionen gutzumachen", gibt sich Perez kämpferisch.
Hülkenberg: Zweitbeste Runde der Karriere
Nico Hülkenberg ist nach seinem starken Qualifying übrigens ebenfalls "happy" und erklärt: "Nach meiner Polerunde in Brasilien 2010 war es die beste Runde meiner Karriere. Auf dieser Strecke hatte ich im Qualifying immer Schwierigkeiten, es perfekt auf den Punkt zu bringen. Aber heute lief es wunderschön, eine tolle Runde." Der Renault-Pilot verrät: "Schon gestern haben wir gesehen, dass unser Auto auf eine schnelle Runde die Pace hat. Das ist momentan unsere Stärke." Nun müsse man abwarten, wie es im Rennen läuft, denn da sei Renault nicht so stark. "Hoffentlich gibt es morgen eine Osterüberraschung", lacht Hülkenberg.
Vettel gratuliert Bottas zur Pole-Position
Das passt auch direkt zur Aussage von Wolff :-) Sebastian Vettel gratuliert Valtteri Bottas fair zur Pole. Der Ferrari-Pilot erklärt: "Er war das ganze Wochenende über stark. Für ihn ist es ein besonderer Tag, das hat er sich verdient. Er leistet seit dem ersten Tag an eine gute Arbeit. In ein neues Auto und Team zu kommen, ist nicht einfach. Das ist ein schöner Weg, etwas zurückzubekommen. Ich wünsche ihm für morgen das Beste. Vielleicht nicht zu viel, weil wir noch da sind. Hoffentlich wird es morgen ein enger Kampf mit Valtteri."
Wolff: Viel Respekt zwischen Hamilton und Bottas
Wir bleiben bei Toto Wolff. Der lobt nämlich den Umgang von Lewis Hamilton mit Valtteri Bottas - und auch mit Sebastian Vettel. "Zwischen Vettel, Valtteri und Lewis fühlt es sich an wie zwischen Nadal und Federer. Es gibt eine Menge Respekt für die Gegner. Ich hoffe, dass das so bleibt", so der Österreicher in Anspielung auf die beiden erfolgreichen Tennisspieler. Es sei eine andere Situation als zwischen Hamilton und Rosberg. Die beiden hätten "viel Gepäck" aus der Vergangenheit mit sich herumgeschleppt. In diesem Jahr sei es weniger angespannt.
Entscheidet die Strategie?
Die Aussage von Wolff ist definitiv interessant. Könnte Ferrari morgen versuchen, mit einem Stopp durchzufahren? Alle anderen gehen eigentlich von zwei Boxenstopps aus. Aber wenn die Scuderia die Reifen aber wirklich so massiv schont, könnte das der Plan sein. Auf jeden Fall eine spannende Ausgangslage!
Wolff glaubt: Ferrari schont die Reifen
Damit kommen wir zum Ausblick aufs Rennen. Toto Wolff hat eine interessante Theorie und erklärt gegenüber 'Sky Sports F1': "Interessanterweise haben beide Ferrari-Piloten über Untersteuern geklagt, was darauf hindeuten könnte, dass sie mit der Abstimmung ihre Hinterreifen für morgen schonen wollten. Gestern Abend im Freien Training lagen auch keine fünf Zehntel zwischen uns. Da ist eine Truppe sehr schlauer Kerle am Werk, die ihre Köpfe zusammenstecken werden und für morgen die beste Rennstrategie ausknobeln. Das Rennen wird viel interessanter, als es dieser Abstand jetzt vielleicht vermuten lässt."
Was war bei Sainz los?
Damit zu Pechvogel Carlos Sainz, der in Q1 auf einer richtig schnellen Runde unterwegs war. "Ich kann nicht mehr machen, als persönliche Bestzeiten im ersten und zweiten Sektor zu fahren", ärgert sich der Spanier, der in Sektor drei ausrollte, und erklärt: "Nachdem ich gestern nicht so viel zum Fahren kam, war ich auf dem besten Weg zu einem sehr guten Qualifying." Er geht davon aus, dass er sich irgendwo in den Top 10 einsortiert hätte. "Ich habe noch keine Ahnung, was passiert ist. Es ist zu früh, um das zu sagen", so der enttäuschte Sainz weiter.
Marko: Ferrari im Rennen nicht chancenlos
Heute war Ferrari gegen Mercedes chancenlos. Aber wie sieht das im Rennen aus? Aufmunterung kommt ausgerechnet aus der Red-Bull-Ecke. "Beim Rennspeed kann es auch sein, dass Vettel deutlich schneller als Mercedes ist", sagt Helmut Marko bei 'Sky'. Auch die eigenen Longruns am Freitag machen ihm Mut. "In Melbourne betrug unser Rückstand 1,7 Sekunden und jetzt sind wir 0,8 Sekunden hinten. Die Richtung stimmt. Auch der Reifenverschleiß im Longrun macht uns optimistisch für ein Podium", so Marko angriffslustig.
Verstappen: Runde von Massa ruiniert
Max Verstappen ist derweil einer der wenigen Piloten, die mit dem Quali nicht glücklich sind - zumindest nicht komplett. "Das Qualifying war positiv", erklärt er zwar. Allerdings wurde er laut eigener Aussage auf seinem letzten Versuch von Felipe Massa eingebremst. "Ich habe mich hinter Lewis auf meine schnelle Runde vorbereitet, aber dann hat er mich in der letzten Kurve überholt. Deshalb musste ich länger im ersten Gang fahren, um wieder einen Abstand zu haben. Dadurch kühlten die Reifen zu stark aus, weil ich eine langsame Aufwärmrunde gefahren bin. Das hat sich dann im ersten Sektor ausgewirkt", erklärt er. Daher habe er zwei wichtige Zehntel verloren.
Ricciardo nach P4 positiv überrascht
Auch Daniel Ricciardo ist mit Startplatz vier zufrieden. "Ich weiß nicht, was bei Kimi los war, aber wenn man vor einem Ferrari steht, dann ist das immer schön", freut er sich und verrät, dass der Platz in der zweiten Reihe für ihn "etwas überraschend" kam. Im Rennen will er sich aber trotzdem nicht zu viel ausrechnen. "Ich denke, sie haben immer noch einen großen Vorsprung. Wenn sie Probleme mit den Reifen bekommen, dann haben wir vielleicht eine Chance. Den Start müssen wir abwarten, aber wenn sich dann das Rennen entwickelt, glaube ich, dass sie immer noch eine etwas bessere Pace haben."
Lauda: Besonderes Lob für Bottas
Wir bleiben bei den Silberpfeilen. Valtteri Bottas bekommt von Niki Lauda ein besonderes Lob nach seiner ersten Pole. Der Österreicher erklärt: "Wenn du nach dem Fehler von Schanghai so einen Druck auf dir hast, dann ist diese Leistung jetzt unglaublich. Dass er Lewis, dem schnellsten Qualifyer, den es heute auf der Welt gibt, ganz knapp den Rang abgerungen hat, das freut mich persönlich für ihn: Das gibt ihm Selbstvertrauen und hilft, sich schneller weiterzuentwickeln."
Wolff: "Ferrari wird trotzdem gefährlich ..."
Die Mercedes-Chefetage ist natürlich ebenfalls zufrieden. Toto Wolff warnt bei 'RTL' allerdings: "Ferrari wird trotzdem gefährlich. Ich glaube, die hatten etwas Untersteuern im Qualifying, vielleicht waren sie schon etwas mehr auf der Rennabstimmung unterwegs." Niki Lauda ergänzt mit einem Lachen: "Ich freue mich, dass beide Mercedes in der ersten Reihe stehen, denn der Vettel mit dem Ferrari wurde die beiden letzten Rennen richtig lästig." Der Österreicher weiter: "Wer morgen die bessere Strategie mit den besseren Reifen hat, der wird gewinnen. Das Quali-Ergebnis ist jetzt nur mal ein Trainingsresultat und sagt nichts darüber aus, wer morgen gewinnt."
Bottas denkt schon ans Rennen
Damit endlich zum Pole-Setter. "Ich bin sehr sehr glücklich", atmet Valtteri Bottas durch und erklärt: "Es ist die erste Pole meiner Karriere nach fünf Jahren in der Formel 1. Ich habe ein paar Rennen gebraucht, aber ich hoffe, dass jetzt noch mehr folgen werden." Viel Zeit zum Genießen hat er allerdings nicht. "Morgen ist das Rennen und alles geht von vorne los. Wir müssen als Team hart zusammenarbeiten, damit wir ein gutes Ergebnis einfahren können. Wir müssen die Strategie richtig planen und ich muss das Beste herausholen. Als Team können wir sehr stark sein und einen Doppelsieg einfahren", gibt er sich optimistisch.
