Formel-1-Newsticker
Formel-1-Live-Ticker: Nach Amazon begrüßt McLaren Netflix
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Twitter-Kontroverse: Hill erklärt sich +++ Alonso: "Dachte, Max will mich reinlegen" +++ DRS-Anpasung auch in Bahrain +++
DRS-Zonen: Änderungen auch in Bahrain & Kanada
Wie bereits vorhin erwähnt, hat die FIA unter der Federführung von Rennleiter Charlie Whiting am vergangenen Wochenende zum ersten Mal drei DRS-Zonen auf einer Rennstrecke installiert. Diese sollte den Fahrern helfen, näher auf den Vordermann aufzuschließen, um in der weiteren DRS-Zone schließlich im Überholfenster zu sein. Allerdings musste in Melbourne auch festgestellt werden, dass dies keine großen Auswirkungen hatte.
Dennoch hat Whiting bestätigt, dass die FIA weiterhin mit dem DRS spielen werde. Die Zone, in dem ein Pilot seinen Heckflügel flach stellen darf, um einfacher überholen zu können, könnte auch in Bahrain geändert werden. "Wir wollen es einfach ein bisschen spannender machen. Wir werden auch etwas in Bahrain verändern, und in Kanada. Über diese Rennen denken wir im Moment nach." Der Brite hat dabei auch bestätigt, dass er eigenmächtig ohne die Einverständnis der Teams darüber entscheiden kann.
Ricciardo: "Zeit für ein Podium in Bahrain"
Daniel Ricciardo hat eine Videobotschaft für seine Fans aufgenommen. Darin schildert er noch einmal die Höhen (Platz vier und schnellste Rennrunde) und Tiefen (Strafe am Freitag) seines Heim-Wochenendes. Jetzt wird er erst einmal ein paar Tage entspannen, bevor es nach Bahrain geht. In der Wüste konnte er bereits zweimal Vierter werden - es wird also Zeit für das erste Podium in Manama!
Alonso dachte: "Max will mich reinlegen!"
Gestern haben wir eine kuriose Szene zwischen Max Verstappen und Fernando Alonso gesehen. Der Spanier fuhr gerade aus der Boxengasse, als der Red-Bull-Pilot in die erste Kurve einbog. Dabei überholte der Niederländer Alonso, dieser war aber 0,1 Sekunden vorne. Unter Gelb hätte Verstappen dafür eigentlich eine Strafe kassieren müssen, er hat den Spanier aber sofort wieder vorbeigewinkt.
Alonso hat gegenüber 'Channel 4' nach dem Rennen angegeben, dass er Verstappen zuerst nicht trauen wollte: "Ich habe das Team gefragt, ob sie das checken könnten. Ich habe dann gesehen, dass Max mich vorbeiwinken will. Ich dachte zuerst aber, dass es eine Falle sei. Ich wollte zuerst nicht vorbei, ich habe zuerst dreimal bestätigt haben wollen, dass ich auch wirklich vorbeifahren darf." Wäre Alonso unrechtmäßig vorbeigedüst, dann hätte nämlich er eine Strafe für Überholen unter Gelb bekommen. "Als ich die Gewissheit hatte, ging ich an ihm vorbei. Es war aber schwierig, weil man keinen Max Verstappen 20 Runden im Nacken haben möchte."
- So entging Verstappen einer Strafe!

© LAT
Neue FOM-Grafik sorgt für Lacher
Am Australien-Wochenende haben wir zum ersten Mal auch die neue FOM-Grafik gesehen. Das Konzept wurde radikal überarbeitet, in der Vorberichterstattung wurden neue Grafiken zu Reifen und Wetter im Live-Feed gezeigt, auch die Startaufstellung, die Funk-Nachrichten und Abstände wurden den Zuschauern in komplett neuem Design präsentiert. Dabei unterlief der Regie allerdings ein Fehler, denn eigentlich wollte man den Abstand zwischen dem Führenden und dem Zweitplatzierten einblenden, herausgekommen ist zweimal "Lastname".
In den sozialen Netzwerken kam es daraufhin zu sehr unterhaltsamen Beiträgen, ein Fan schrieb: "Ah, die berühmten Lastname-Brüder!" Eine anderer Seherin meinte: "Ich wusste schon in den Nachwuchsserien, dass es Lastname irgendwann in die Formel 1 schaffen wird!" Damit sollte sie recht behalten ;-)
Jetzt für deinen Fahrer voten!
Für unseren neuen Noten-Experten Marc Surer war Daniel Ricciardo der Mann des Rennens gestern in Melbourne. Der ehemalige Sky-Kommentator gibt dem Australier bei dessen Heim-Grand-Prix die Note 1 - als einzigem Fahrer im Feld. Auch die Note 6 vergibt er nur einmal - an Valtteri Bottas.
Unser Fahrer-Ranking wird wie immer heute veröffentlicht. In die Gesamtnote der Fahrer fließen zu je einem Drittel die Noten von Experte Surer und der Redaktion ein - und unserer Leser. Wenn Du auch abstimmen möchtest, kannst du das hier tun (noch bis Montag, 10:00 Uhr).
Australien-Debrief
Nicht nur die Teams werden sich heute oder morgen zusammensetzen und ein Debrief zum Grand Prix von Australien abhalten, auch wir haben das bereits getan. Und zwar in Bild und Ton - viel Spaß dabei ;-)
Änderung des Streckenlayouts wird angedacht
Was Max Verstappen, Daniel Ricciardo und viele weitere Piloten gestern außerdem zur Verzweiflung brachte, war der Mangel an echten Überholmöglichkeiten. Vor allem im letzten Renndrittel sahen die Fans keine Positionswechsel mehr. FIA-Rennleiter Charlie Whiting hat vor dem Wochenende dafür extra eine dritte DRS-Zone einrichten lassen, das hat allerdings auch nicht sehr viel gebracht.
Gestern nach dem Rennen haben sich bereits einige Teamverantwortliche für eine Änderung des Streckenlayouts ausgesprochen, da die Bremszonen einfach zu kurz seien. Whiting dazu: "Wir haben ein paar Änderungen des Streckenlayouts besprochen. Es gibt ein Projekt, das realisiert werden könnte. Es müsste zumindest eine Kurve geändert werden. Aber das ist nicht so einfach. Sie müssten den halben Teich zuschütten, das ist alles! Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass dies hier ein Park mit öffentlichen Straßen ist", merkt er an. Die Australian Grand Prix Corporation mit Vorsitzendem Andrew Westacott ist für Gespräche offen.
Renault möchte Motor-Entwicklung einfrieren
Die Kritik von Red Bull am Mercedes-Motor kommt natürlich daher, weil man selbst immer noch klar im Power-Nachteil liegt. Auch an diesem Wochenende waren die Fahrer nicht zufrieden mit dem Renault-Motor. Um ein ausgeglicheneres Kräfteverhältnis herzustellen, hängt viel von dem neuen Motorenreglement ab, das 2021 eingeführt werden soll. Am Freitag des Bahrain-Grand-Prix wird Ross Brawn eine Grundsatzerklärung über die Zukunft des Sports abgeben.
Von Renault-Seite gibt es bereits Vorschläge, wie man bis dahin verfahren könnte. Renault-Manager Cyril Abiteboul hat in Melbourne bereits erklärt: "Was wir nicht wollen: Zwei Motoren parallel entwickeln. Das ist ganz sicher. Es ist aber noch zu früh, um darüber zu sprechen, wie wir das erreichen können." Das sei weder akzeptabel noch nachhaltig. "Aus dem einfachen Grund, dass ein neuer Hersteller, der hoffentlich einsteigen wird, einen entscheidenden Vorteil haben würde. Er könnte sich nur auf die Zukunft konzentrieren."
Red-Bull-Berater Helmut Marko denkt daher an: "Wenn das neue Motorenreglement kommt, was hoffentlich sehr bald geschehen wird, dann müssen wir den Motor, so wie er jetzt ist, einfrieren. Es sollte auch eine Regel geben, dass alle Motoren innerhalb von drei Prozent liegen sollten." Bald wissen wir dazu hoffentlich mehr!

© LAT
"Party-Modus": FIA sieht keinen Handlungsbedarf
FIA-Rennleiter Charlie Whiting wurde auf das Thema "Party-Modus" angesprochen, er sieht im Gegensatz zum Mercedes-Gegner allerdings keinen akuten Handlungsbedarf. "Was auch immer dieser 'Party-Modus' ist, ich habe den noch in keinem technischen Dokument gefunden!" Es gäbe eben sehr viele verschiedene Modi, die die Teams und Fahrer an einem Wochenende einsetzen können. "Wir wissen sehr genau, dass sie diese während des Rennens ändern können. Wir haben noch nicht den Drang verspürt, dass wir da etwas machen müssen."
Sebastian Vettel hat indes auch zugegeben, dass er nicht glaubt, dass Hamiltons Traumrunde am Samstag rein auf den Motor zurückzuführen ist: "Mercedes hat nichts Besonderes gemacht. Nicht mehr als im Vorjahr, sogar etwas weniger vielleicht. Ich denke, sie haben den Motor in Q3 etwas aufgedreht, aber nicht um sieben Zehntel." Er schätzt den Zeitgewinn auf eine Zehntelsekunde, der Rest sei auf Hamiltons Fahrkünste zurückzuführen.
Thema "Party-Modus": Red Bulls "einfache Lösung"
Auch das Thema "Party-Modus" war ein großes an diesem Rennwochenende. Lewis Hamilton konnte die Konkurrenz im Qualifying auf sieben Zehntelsekunden deklassieren, viele Rivalen haben dahinter den ominösen Motor-Modus von Mercedes vermutet, den sie in Q3 vermeintlich aufdrehen können. Es gab allerdings viel Verwirrung, als Hamilton nichts mehr von einem solchen Modus wissen wollte.
Aufgrund der anhaltenden Dominanz des Mercedes-Motors kam gestern Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit dem Vorschlag um die Ecke, man solle doch mit ein und demselben Motor-Modus das Qualifying und Rennen fahren. Auch Helmut Marko stand der Silberpfeil-Power kritisch gegenüber: "Sie wurden nervös, weil Bottas gecrasht ist und plötzlich haben sie die volle Power losgelassen. Diesen Modus brauchen sie normalerweise nicht, hier haben sie alles davon eingesetzt. Es ist offensichtlich, dass sie mit uns allen gespielt haben. Nach dem Qualifying sind auch die anderen aufgewacht, es gibt viele Diskussionen darüber." Er unterstützt den Vorschlag von Kollege Horner: "Man könnte vorschlagen, dass man mit dem Qualifying-Modus auch das Rennen fahren müsste. Das wäre eine Lösung." Das müsste allerdings die FIA regeln ...

© Sutton
Whiting erklärt Ricciardo-Strafe
Daniel Ricciardo hat ein bitteres Training bei seinem Heimrennen erlebt. Der Australier musste eine Strafe von drei Strafplätzen verdauen, weil er in der Rotphase (ausgelöst von einem Kabel) zu schnell gefahren ist. FIA-Rennleiter Charlie Whiting hat erklärt, wie es zu dem Vergehen kam: "In jedem Marschall-Sektor muss der Fahrer positiv bleiben. Es gibt insgesamt 20 Anzeigen an der Strecke, also 20 Marschall-Sektoren. Daniel machte einen Fehler. Ihm wurde gesagt, dass er über der Minimalzeit bleiben soll und er dachte auch, er sei positiv. Dabei war er aber negativ."
Außerdem hat Whiting erklärt, warum das Safety-Car gestern auf die Strecke musste, wo doch eigentlich schon das virtuelle Safety-Car eingesetzt wurde: Hier lesen!
Gut oder schlecht geschlafen?
McLaren hat gestern zum ersten Mal seit 2014 Punkte beim Australien-Rennen geholt, tatsächlich war es die erste Zielankunft von Fernando Alonso in seiner zweiten McLaren-Ära. Der Spanier war sichtlich zufrieden mit Platz fünf und blies schon zum Angriff auf Red Bull, aber war das nun der große Befreiungsschlag? Da sind sich meine Kollegen nicht ganz einig.
Während Christian Nimmervoll argumentiert, warum die McLaren-Führung heute Nacht nicht so gut geschlafen hat, ist Kollege Stefan Ehlen anderer Meinung. Auf unserer Partnerseite de.motorsport.com findest Du seine Sichtweise!
Alle Highlights
Du hast den Formel-1-Saisonauftakt gestern verpasst? Überhaupt kein Drama, da liefern wir Dir gleich den kompletten Überblick nach. Du kannst in unserem gestrigen Live-Ticker die Chronologie des Renntages nachverfolgen und mit dem Rennbericht die Ferrari-Taktik von Sebastian Vettel nachvollziehen. Außerdem gibt's auch in dieser Saison wieder die beliebte Kolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat? Hier lesen!
- Ergebnis Grand Prix von Australien
- WM-Stand nach Rennen 1
- Die besten Bilder aus Melbourne
Force India: FIA sollte die Regeln vorgeben
Bereits gestern haben wir im Ticker die Gegenseite dargestellt. Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda hat in einem Interview mit dem 'ORF' gemeint, dass Hills Aussagen "ein Riesenblödsinn" seien. Schließlich hätten die Topteams auch am meisten Fans. Würden nur Force India oder Williams an der Spitze kämpfen, würden auch die Zuschauerzahlen zurückgehen, argumentierte der Österreicher.
Daher wollen wir auch die Meinung des Mittelfeldes einholen. Der stellvertretende Teamchef von Force India, Rob Fernley, hat sich zur Thematik geäußert: "Die FIA sollte die Regeln erstellen, aufgrund derer wir dann Rennen fahren. Es ist toll, dass sie auf unsere Meinungen hören, aber schlussendlich machen sie die Regeln. Das blockiert auch den Versuch von Mercedes oder Ferrari, alles beeinflussen zu wollen." Die einzige Chance der kleineren Teams sei ein ausgeglichenes Reglement.
Like von Red Bull
Der ehemalige Rennfahrer war an diesem Wochenende auch als Experte für 'Sky Sports F1' in Melbourne und hat dort seine Meinung ebenfalls noch einmal erklärt: "Die größten Teams können sagen, sie spielen so lange nicht mit, bis sie das bekommen, was sie wollen. Das finde ich sehr verstörend." Als Fan möchte man schließlich enges Racing sehen, Überlegenheit würde dem Sport nur schaden.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann da nur zustimmen: "Ich denke, du wirst ein Like von Red Bull für deinen Tweet bekommen", meint er in Richtung Hill.
Was steckt hinter den Twitter-Nachrichten?
... haben wir Damon Hill gefragt. Der Weltmeister der Saison 1996 hat sich auf dem Kurznachrichtendienst über Mercedes und Ferrari beschwert. Mein Kollege Adam Cooper hat bei dem Briten nachgefragt, was dahintersteckt. "Ferrari und Mercedes ziehen an einem Strang, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sie in diesem Sport bleiben. Hätte man ihnen in der Vergangenheit vorgeworfen, sie würden zusammenarbeiten, hätten sie das entschieden zurückgewiesen, aber jetzt haben sie sich zusammengetan, um Bedingungen zu schaffen, mit denen sie an der Spitze bleiben können", ist er überzeugt.
Vor allem die übermächtige Stellung der beiden Topteams ist ihm ein Dorn im Auge: "Ich denke, dieser Sport sollte Möglichkeiten schaffen für alle Konkurrenten, um eine vernünftige Chance im Wettkampf zu haben. Das war immer schon ein heikles Problem, denn die dominanten Teams werden unverhältnismäßig bevorzugt." Die Ausstiegsdrohungen von Ferrari seien "reine Verhandlungstaktik". Er fragt sich: "Wären sie bereit, in einer Weltmeisterschaft anzutreten, in der sie keine bevorzugte Stellung haben? Wenn nicht, dann sollten sie vielleicht auch nicht hier sein." Die Ressourcen von Mercedes und Ferrari würden jene der anderen Teams unverhältnismäßig übersteigen. "Die FIA sollte nun für Ordnung schaffen, aber sie haben keine Power, da sie diese aufgegeben haben."


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