Formel-1-Fans diskutieren: Wie man Monaco besser machen könnte

Neue Geraden, künstlicher Regen, Reverse-Grid: Ernsthafte und weniger realistische Vorschläge, um den Monaco-Grand-Prix der Formel 1 aufzupeppen

(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix polarisiert, und das nicht erst seit dem Formel-1-Rennen am vergangenen Sonntag, in dem eine umstrittene Reifenregel zur Anwendung kam. Aber wenn schon zusätzliche Boxenstopps das Racing auf dem Circuit de Monaco nicht aufwerten können - was dann?

Titel-Bild zur News: Formel-1-Start in Monaco in der Saison 2021

Formel-1-Start in Monaco in der Saison 2021 Zoom

Dazu haben sich die Leser von Motorsport-Total.com, Formel1.de und de.motorsport.com in den vergangenen Tagen sehr viele Gedanken gemacht, wie die Kommentarbereiche auf unseren Webseiten und Social-Media-Profilen zeigen. In diesem Artikel stellen wir einige besonders bemerkenswerte Ideen und Ansätze vor - ernsthafte und weniger ernsthafte.

Ein Leser fühlt sich zum Beispiel von Mercedes-Fahrer George Russell inspiriert und schreibt: "Jedes Auto darf während des Rennens zweimal die Schikane nach dem Tunnel auslassen." Das "kostet nix", sei aber "sehr wirkungsvoll" - weil sich so eine Überholchance ergeben könnte.

Ein anderer Leser greift diese Idee auf und spinnt sie weiter. Er würde das Abkürzen in der Hafen-Schikane "unter bestimmten Umständen erlauben", nämlich "immer dann, wenn ein Fahrer drei Runden lang an dieser Stelle im Ein-Sekunden-Fenster hinter dem Vordermann war".

Alternativ dazu wünscht sich ein Leser "eine feste Strafe von drei Sekunden" beim Abkürzen der Schikane. Begründung: "So könnte dort jeder überholen, der glaubt, diese drei Sekunden wieder rausfahren zu können. Damit hätte die Aufhalterei ein Ende."

Braucht Monaco ein neues Streckenlayout?

Andere Fans fordern indes eine Anpassung des Streckenlayouts in Monaco. Ein Leser schreibt, das sei "unumgänglich und auch machbar", wenn man vor dem Tunnel nicht rechts, sondern zunächst links abbiege und nach einer Haarnadel-Kurve über eine weitere Gerade zurück zum originalen Streckenverlauf gelange. "Auf beiden neuen Teilstücken könnte man mit DRS Überholmanöver schaffen", meint er.

"Das kostet etwa 20 Runden [bei der Renndistanz], aber dafür gibt es anständiges Racing und keinen Bummelzug mehr."

Künstlicher Regen für mehr Spannung?

Umbaumaßnahmen ganz anderer Art schweben einem Leser vor, der das vorschlägt, was Bernie Ecclestone schon mal laut gedacht hat: "Man könnte eine Stelle mit künstlichem Regen installieren, der per Zufall einsetzt."

Tatsächlich gibt es bereits Rennstrecken, die über ein Bewässerungssystem verfügen: der Circuit Paul Ricard in Le Castellet oder die Ferrari-Teststrecke in Fiorano können künstlich nass gemacht werden. Im Gegensatz zum Circuit de Monaco aber handelt es sich dabei um permanente Rennstrecken, die vor allem sehr intensiv zu Testfahrten genutzt werden - anders als Monaco, wo nur einmal im Jahr gefahren wird.

Was können die Reifen zur Show beitragen?

Für dieses eine Mal fordern manche Leser noch schärfere Reifenregeln: "Streicht bitte C4 und C5 und fahrt dieses eine Wochenende ausschließlich mit C6. Damit würde man eher mal aus Notwendigkeit an die Box kommen und nicht aus regulatorischen Gründen", meint ein Leser.


Fotostrecke: Reaktionen zum Bummel-Rennen in Monaco 2025

Ein anderer Leser schlägt zwei Boxenstopps vor, damit alle Reifenmischungen mindestens einmal verwendet werden. "Maximal 30 Runden auf einem Reifen und mindestens zehn Runden zwischen den Stopps - das könnte funktionieren." Andere wünschen sich Tankstopps zurück: "Dann gibt es wieder Gewichts- und Reifenpoker."

Die Startaufstellung in Monaco auslosen?

Oder sollte Monaco am "Glücksrad" drehen und etwas völlig Ausgefallenes ausprobieren? "Einfach mal in der umgekehrten Reihenfolge starten", schreibt ein Leser und schlägt ein Reverse-Grid-System vor. Ein anderer schreibt: "Nach dem Qualifying die Startaufstellung auslosen."

Letzteres wäre kein neuer Ansatz: Bereits beim ersten Monaco-Grand-Prix 1929 gab es kein Qualifying, sondern eine Startaufstellung, die nach dem Losverfahren ermittelt wurde.

Ein Leser würde stattdessen die Fahrer selbst in die Pflicht nehmen: "Wer ein anderes Fahrzeug zum Beispiel über fünf Runden in einem Zeitfenster von zum Beispiel einer Sekunde hinter sich hat, muss den Verfolger überholen lassen."

Ein Rennen ohne WM-Status?

Sicher nicht ernst gemeint ist der Vorschlag, "eine Hälfte des Rennens gegen den Uhrzeigersinn und die andere Hälfte im Uhrzeigersinn" zu fahren. Andere Leser würden Monaco hingegen sogar "ganz rausnehmen" aus dem Kalender. Alternativ dazu: "Ein Rennen außerhalb der Meisterschaft, also ohne Punkte."

Ein solches Rennen gab es zuletzt 1983: das "Race of Champions" in Brands Hatch. Seither zählten stets alle Grands Prix zur Weltmeisterschaft, wie Stefan Ehlen in seinem Formel-1-Buch "Grand-Prix-Geschichte(n)" (Anzeige: Das Buch hier bei Amazon bestellen!) anschaulich erklärt. Der Autor schildert darin außerdem, welche Formel-1-Rennen nicht sonntags gefahren wurden und wie häufig das vorkam.

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