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Formel 1 Belgien 2019: Der Rennsonntag in der Chronologie
Formel-1-Live-Ticker zum Nachlesen: +++ Leclerc widmet verstorbenen Hubert den ersten Sieg +++ Unfall von Verstappen nach Kollision mit Räikkönen +++
"Extrem beeindruckend": Red Bull lobt Albon
Von P18 auf P5: Alexander Albon hat in seinem ersten Rennen für Red Bull gleich eine ordentliche Leistung abgeliefert, wie Teamchef Christian Horner meint. "Das war ein guter Auftakt. Alex hat mich das ganze Wochenende über beeindruckt. Und im Rennen hat er sich sehr reif verhalten. Auch seine Manöver waren klasse – und extrem beeindruckend."
Insgesamt habe Albon einen "ermutigenden Start" in seine Zeit bei Red Bull erwischt, sagt Horner. "Und hoffentlich kann er in Monza ein sauberes Wochenende mit einem normalen Qualifying haben."
Immerhin: Schnellste Rennrunde für Vettel
Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel hat nach seinem zweiten Boxenstopp und dem Wechsel auf Soft-Reifen noch die schnellste Rennrunde erzielt. Wie oft ihm das schon gelungen ist in diesem Jahr? Und wo steht der Jahresbestwert der vergangenen Jahre bei schnellsten Rennrunden? All das siehst du in unserem Überblick der schnellsten Runden 2019, bei dem auch die gesamte Historie des dazugehörigen Formel-1-Awards nicht zu kurz kommt!
Das komplette Rennergebnis aus Spa
Wie hat sich Alexander Albon bei seinem Red-Bull-Debüt verkauft, wo kam Pierre Gasly nach seiner Rückkehr zu Toro Rosso ins Ziel? Diese Fragen und mehr klärt ein Blick auf das Rennergebnis des Belgien-Grand-Prix 2019 in Spa! Außerdem empfehle ich dir die weiteren Statistiken zum 13. Formel-1-Rennen des Jahres.
Nur "hartes Racing": Keine Strafe bei Perez/Albon
Hat sich Sergio Perez im Duell mit Alexander Albon etwas zu heftig zur Wehr gesetzt? Die Sportkommissare meinen: nein, alles in Ordnung - und sprechen keine Strafe aus. In der Begründung heißt es: "Beide Fahrer haben einstimmig von hartem Racing gesprochen." Weil beide im Nachhinein die Situation realistisch und als potenziell gefährlich eingestuft hätten, sei keine Sanktion erforderlich.
Perez hatte Albon bei dessen Überholversuch auf der Kemmel-Geraden mit zwei Rädern aufs Gras gezwungen, doch Albon war es trotzdem gelungen, den Vorgang erfolgreich zu beenden.
Ricciardo "froh, dass es vorbei ist"
Renault-Fahrer Daniel Ricciardo hat sich erstaunlich offen über den Belgien-Grand-Prix und die emotionale Zerreißprobe für die Piloten geäußert. "Ich bin froh, dass das Rennen vorbei ist. Ich weiß schon: Die beste Art und Weise, [Anthoine Hubert] unseren Respekt zu erweisen, war, heute zu fahren. Doch ich glaube, keiner von uns wollte heute hier sein oder fahren. Ich spreche da für mich selbst, aber vielleicht ging es auch noch anderen Fahrern so. Ich weiß: Vielen im Fahrerlager gehen die Ereignisse von gestern sehr nahe. Und jetzt ist jeder erleichtert, dass das Rennen hinter uns liegt. Hoffentlich ist dergleichen zum letzten Mal passiert."
Mercedes: Monza wird wieder schwierig
Zwei Podestplätze in Spa sind "Schadensbegrenzung" für Mercedes. Wie mag es dann erst nächste Woche in Monza ausgehen? Toto Wolff glaubt nicht an eine Sternfahrt seiner Silberpfeile: Es werde "absolut" schwierig für Mercedes, gegen Ferrari zu bestehen. "Selbst mit DRS und Windschatten sind wir auf der Geraden nur 5 km/h schneller. Das ist nicht genug, wenn man überholen will", meint der Mercedes-Sportchef.
Der aktuelle WM-Zwischenstand nach 13 Rennen
Wo wir gerade von Ferrari-Siegen sprechen: Wie steht's eigentlich um die Titelchancen des italienischen Traditionsteams? Ein Blick auf den WM-Zwischenstand nach 13 von 21 Rennen zeigt: Möglich ist noch vieles, wahrscheinlich ist es aber nicht (mehr). Denn Mercedes und Lewis Hamilton enteilen in der Gesamtwertung immer weiter ...
Und jetzt nach Monza ...
Ob der Erfolgsdruck für Ferrari geringer wird, jetzt, wo der erste Saisonsieg eingefahren ist? Teamchef Mattia Binotto muss grinsen und erklärt: "Ich würde sagen, wir dürfen uns um den Druck nicht kümmern. Aber ein Rennen in Monza ohne Druck? Das wird, denke ich, schwierig ..."
Außerdem sei der Spa-Triumph durch Charles Leclerc "für Charles wichtiger als für mich", so Binotto weiter. Er traue seinem Piloten noch einiges zu: "Ich bin sicher, es ist nicht sein letzter Sieg. Wir haben die Hymne von Monaco gehört, die müssen wir lernen. Das ist ein guter Startschuss für seine Karriere."
"Gemischte Gefühle" bei Ferrari
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto spricht nach dem ersten Ferrari-Saisonsieg und dem ersten Formel-1-Erfolg für Charles Leclerc von "gemischten Gefühlen" und sagt weiter: "Ohne Zweifel sollten wir uns für Charles freuen. Das ist sein allererster Sieg, er ist sehr gut gefahren heute. Er hat von der ersten bis zur letzten Runde gepusht. Er ist das gesamte Wochenende gut gefahren. Ich denke, es war sehr wichtig für ihn, heute für Anthoine zu gewinnen. Er hatte sich das vorgenommen."
"Ich freue mich, weil wir in dieser Saison schon mehrere Möglichkeiten erhalten haben, die wir allerdings nicht genutzt haben. Hier in Spa zu gewinnen, das ist jetzt vielleicht nicht der beste Zeitpunkt für seinen ersten Sieg, aber das war ein sehr wichtiger Triumph."
Gasly: Ein Freund aus Kindertagen ist weg
Auch Pierre Gasly, der bei seiner Rückkehr zu Toro Rosso im Rennen P9 belegte und WM-Punkte holte, dachte nach dem Grand Prix vorrangig an Anthoine Hubert. "Du verlierst einen deiner besten Freunde. Ich bin seit meinem siebten Lebensjahr mit ihm aufgewachsen. Erst im Kartsport. Wir teilten uns ein Zimmer, lebten sechs Jahre lang in der gleichen Wohnung. Wir waren Klassenkameraden mit dem gleichen Lehrer in einer Privatschule des französischen Verbands. Ich bin noch immer geschockt. Ich verstehe einfach nicht, dass es so schnell gehen kann. Einfach schrecklich."
Wegen Hubert: Leclerc wird emotional
Ein langjähriger Freund und Rivale stirbt im Rennauto, tags darauf gewinnst du an gleicher Stelle dein erstes Formel-1-Rennen ...
"Das gestern war ein großer Schock. Nicht nur für mich, sondern für alle", sagt Charles Leclerc über den Unfalltod von Anthoine Hubert. Beide hätten 2005 zusammen ihr erstes Kartrennen bestritten, auch Pierre Gasly sei damals dabei gewesen. "Da kommen viele Erinnerungen hoch", meint Leclerc. "Ich widme Anthonie heute diesen Sieg. Vielleicht realisiere ich das alles in ein paar Wochen, wenn sich alles beruhigt hat. Im Moment ist alles noch so frisch, dass es schwierig ist."
"Man fühlt sich innerlich zerissen"
In Anbetracht der besonderen Umstände an diesem Wochenende kann sich Mercedes-Sportchef Toto Wolff gut mit dem Sieg von Ferrari-Fahrer Charles Leclerc arrangieren, sagt er bei 'Sky' und 'ORF'.
Nach dem Todesfall im Formel-2-Rennen gestern "fühlt man sich innerlich zerrissen", so der Österreicher. "Man muss auf das Rennen schauen, aber es hat auch ein junger Mann sein Leben verloren. Das überschattet alles. Wir dürfen ihn nicht vergessen. Es ist daher gut, dass sein Freund Charles das Rennen gewonnen hat, sie standen sich nahe. Alles passiert aus irgendeinem Grund. Vielleicht schaut er ja von oben zu."
Wie nahe sich Leclerc und Anthoine Hubert standen, unterstreicht der folgende Auszug aus dem Boxenfunk nach der Zieldurchfahrt:
Mercedes hadert: Zwei Runden mehr und ...
Hätte Lewis Hamilton mit etwas mehr Renndistanz Charles Leclerc noch packen können? Die Überlegung an sich ist nicht relevant, spukt aber trotzdem im Kopf von Mercedes-Sportchef Toto Wolff herum. Er meint bei 'Sky', es hätte mit "zwei mehr" Runden "vielleicht gereicht" und fügt hinzu: "Aber selbst dann ist es auf der Geraden sehr schwierig, die Ferraris zu überholen."
Insgesamt könne Mercedes erhobenen Hauptes aus Spa abreisen. "Das war keine gute Strecke für uns, wir waren auf den Geraden zu langsam", erklärt Wolff als Sportchef der Marke. "Aber wenn das Schadensbegrenzung ist, müssen wir damit sehr zufrieden sein."
Publikumsliebling Verstappen: Schuldfrage egal
Er war schon nach nur einer Runde raus: Publikumsliebling Max Verstappen strandete nach einer frühen Berührung mit Kimi Räikkönen im Reifenstapel.
Im 'ORF' sagte Verstappen anschließend: "Am Ende ist es egal, wer schuld ist. Ich glaube, er hat mich nicht gesehen. Das ist natürlich schade. Das können wir natürlich jetzt nicht mehr ändern."
Die Enttäuschung über das frühe Aus beim "Heimrennen" (Verstappen ist zur Hälfte belgisch) sei "natürlich groß", allerdings nach [dem tödlichen Unfall in der Formel 2] gestern "egal", so Verstappen weiter.
Norris zum "Fahrer des Tages" gewählt
McLaren-Fahrer Lando Norris wurde von den Fans zum "Fahrer des Tages" in Spa gewählt. Er fuhr lange an fünfter Stelle im Rennen, schied aber in der letzten Runde noch mit Technikdefekt aus und verpasste so die Punkteränge ...
Wie oft Norris bereits "Fahrer des Tages" war, wer in diesem Jahr am häufigsten die Fanwahl gewonnen hat und wo der Allzeitrekord steht? All das erfährst du in unserer Übersicht!
Hier die Übersicht der "Fahrer des Tages" abrufen!
Leclerc widmet Sieg dem verstorbenen Hubert
Ferrari-Fahrer Charles Leclerc hat seinen ersten Formel-1-Sieg dem gestern tödlich verunglückten Formel-2-Piloten Anthoine Hubert gewidmet.
Im Wortlaut sagte er direkt nach der Zieldurchfahrt im Boxenfunk: "Erster Sieg in der Formel 1. Das ist für Anthoine. Es fühlt sich gut an, aber an einem Wochenende wie diesem ist es schwer, das zu genießen. Danke für alles Leute, ihr seid die Besten. Ein Traum ist wahr geworden!"


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