Force-India-Pilot Sergio Perez: "Uns fehlt Abtrieb"

(Motorsport-Total.com) - Nach dem sehr kurzen Testprogramm in Winter war Force India ohne große Erwartungen zum Saisonauftakt der Formel 1 nach Australien gereist, doch mit den Plätzen sieben durch Nico Hülkenberg und zehn durch Sergio Perez nahm das Team eine ordentliche Punkteausbeute aus Melbourne mit. Davon lässt sich im britisch-indischen Team aber niemand blenden. Perez weiß, dass dieses Resultat weniger der eigenen Stärke, sondern vielmehr den Problemen vieler Konkurrenten geschuldet war.

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Kein Zutritt: Aus eigener Kraft kommt Sergio Perez noch nicht in die Top 10 Zoom

"In Melbourne gab es viele Ausfälle, was uns in die Karten gespeilt hat", sagt Perez am Donnerstag im Vorfeld des Grand Prix von Malaysia in Sepang. "Ich hing die meisten Zeit des Rennens hinter Jenson (Button; Anm. d. Red.) fest, daher war es ziemliches Glück, diesen einen Punkte zu gewinnen", so der Mexikaner. "Aber wir waren zur Stelle und haben diese Punkte mitgenommen."

Und darauf spekuliert Perez auch in Malaysia, wo der VJM08 bei den hohen Temperaturen erneut seine gute Standfestigkeit ausspielen könnte. "Hier ist es sehr heiß und feucht, was den Autos sehr zu schaffen macht. Vielleicht erleben wir etwas ähnliches", hofft Perez.

Force India vom Potenzial des VJM08 überzeugt

Force India muss in der Anfangsphase der Saison auf Probleme der Konkurrenz hoffen, denn noch ist der VJM08 nicht schnell genug, um aus eigener Kraft in die Punkteränge zu fahren. "Uns fehlt Abtrieb, und wir wissen wo", deckt Perez die Schwachstelle des Autos auf. "Mit mehr Abtrieb wären wir in der Lage, das Potenzial des Auto voll auszuschöpfen."

Und dieses Potenzial hat das im Windkanal von Toyota in Köln entwickelte Auto, davon ist man bei Force India überzeugt. "Die Leute in der Aerodynamik-Abteilung sind darüber ziemlich begeistert", weiß Perez zu berichten. "Es ist nur die Frage, wann wir es ausschöpfen können. Die Weiterentwicklung ist ein harter Wettbewerb."

Ein erstes großes Update hat Force India für das Rennen in Barcelona Anfang Mai angekündigt, nachdem in der Frühphase der Saison das Motto "Zuverlässigkeit vor Performance" gilt. "Wir werden uns im Laufe des Jahres steigen", ist Perez überzeugt. Die verpassten Wintertests will Perez allerdings nicht als Ausrede für die vergleichsweise schwache Force-India-Performance gelten lassen.

Fehlende Testzeit ist keine Ausrede

"Ich denke aber nicht, dass uns das so sehr geschadet hat. Es ist ist eine Weiterentwicklung aus dem vergangenen Jahr, wir wissen, wie das Auto funktioniert", so Perez. Wegen Verzögerungen beim Aufbau des neuen Autos hatte Force India den VJM08 vor dem Saisonstart nur dreieinhalb Tage lang getestet, während die Konkurrenz zwölf Tage mit ihren neuen Autos im Einsatz war.

Dennoch sei die Situation deutlich anders als noch vor einem Jahr. "Damals hatten wir ein wirklich starkes Auto. Nico ist in Australien Fünfter geworden, während ich wegen Getriebeproblemen kaum fahren konnte. Im dritten Rennen in Bahrain bin ich dann aufs Podium gefahren", erinnert sich Perez. "In der zweiten Saisonhälfte war ich viel besser, da war aber das Auto nicht mehr so gut. Nun fühle ich mich voll ins Team integriert, aber es fehlt an Performance. Unser Job ist nun, an den Sonntagen so viel wie möglich zu erreichen."