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  • 26.03.2015 08:17

  • von Dominik Sharaf

Mosley genervt: Red Bull soll mit Mercedes-Dominanz "leben"

Die Kritik von Helmut Marko und Co. will der Ex-FIA-Präsident nicht mehr hören - An Mercedes würde in den kommenden Jahren kein Weg vorbeiführen

(Motorsport-Total.com) - Die gefühlten Beliebtheitswerte der Red-Bull-Mannschaft sind im Sinkflug: Das hat weniger mit dem Abgang Sebastian Vettels zu Ferrari als mit dem chronischen Wehklagen über Antriebspartner und das gar nicht mehr so neue Formel-1-Reglement zu tun. Der nächste prominente Kritiker heißt Max Mosely: Der ehemalige FIA-Präsident nennt im Gespräch mit der 'Times' jedes Team, das sich deshalb über die Regeln beschwert, weil ein anderes übermäßig dominiert, der Sache selbst schuldig.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley will die Red-Bull-Endlosschleife nicht mehr hören Zoom

Für Mosley ist klar: "Dominanz liegt in der Natur des Sports - seit der Mitte der Fünfzigerjahre, als Mercedes damals die Szenerie bestimmte." Der 74-jährige Brite erkennt, dass sich nach Einführung der V6-Turbomotoren mit Hybridunterstützung an der Spitze die Hackordnung in Stein gemeißelt hat und die Silberpfeile auf absehbare Zeit nicht zu schlagen sein werden: "Jetzt stehen die Zeichen darauf, dass ein Team den Sport in den kommenden zwei oder drei Jahren dominieren wird", weiß Mosley.

Die Vorzeichen umkehren könnte nur eine neuerliche Regelnovelle, die Red Bull und Co. mit ihrer andauernden Kritik offenbar mit dem Argument der Zuschauerfreundlichkeit forcieren wollen. Der Haken: "Es kann niemand etwas ändern, wenn nicht alle übereinstimmen. Und das wird nicht passieren", so Mosley.

Ihm ist klar, dass Mercedes nicht an dem Ast sägen wird, auf dem es sich weltmeisterlich sitzt, und sagt in Richtung der Österreicher: "Ich bezweifele, dass alle zustimmen. Sie haben unterschrieben, jetzt müssen sie damit leben." Dennoch schließt sich Mosley der Red-Bull-Schelte teilweise an und bekräftigt damit die Hilferufe der kleinen Mannschaften wie Sauber, Force India oder Lotus: "Die Teams müssen zu viel Geld ausgeben und die Hersteller verlangen viel zu viel für ihre Antriebe."