Force India: "Können uns noch immer steigern"

(Motorsport-Total.com) - Das indisch-britische Team von Vijay Mallya überlässt beim vorletzten Formel-1-Event des Jahres nichts dem Zufall: Um Williams weiterhin erfolgreich in Schach zu halten, erhalten Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi auch in Brasilien noch einmal einige Neuteile. Damit soll es dem Duo gelingen, in die Punkteränge vorzustoßen, eine ordentliche Beute einzufahren und die Rivalen zu distanzieren.

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Vitantonio Liuzzi und Force India wollen den sechsten WM-Rang unbedingt halten

Darauf setzt Teamchef Mallya, der von den jüngsten Ergebnissen noch immer sehr angetan ist: "Das Ergebnis von Südkorea stellt uns sehr zufrieden. Vor allem, wo wir doch zuletzt einige schwierige Rennen hatten. Wir konnten unseren Vorsprung gegenüber Williams um einen Punkt vergrößern und unser Selbstvertrauen zurückgewinnen. Unsere Leistung können wir aber noch immer steigern."

"Hoffentlich ist Interlagos eine gute Strecke für uns", meint der indische Geschäftsmann. "Dort ist wenig Abtrieb gefragt, was den Stärken unseres Autos in die Karten spielen sollte. In Brasilien waren beide Fahrer schon gut unterwegs. Es können unvorhersehbare Bedingungen auftreten, bei denen wir glänzen könnten - wie schon in Kanada und Südkorea", gibt Mallya rückblickend zu Protokoll.

Mallya will weitere Punktefahrten sehen

"2009 hatten wir eine gute Qualifikation und ich hoffe, dass wir erneut eine tolle Show bieten können, auch wenn die Konkurrenz enger geworden ist. Wir werden ein paar kleine Aeroupdates am Start haben und einige mechanische Veränderungen einführen, um alles aus dem Auto herauszuholen. Wir hatten den Eindruck, in der Qualifikation von Südkorea nicht das Maximum erreicht zu haben."

"Das möchten wir in Brasilien gerne verbessern, damit wir besser für das Rennen gerüstet sind. Das ist nun also der letzte Schwung. Wir ziehen alle an einem Strang, um das Beste zu erzielen", erläutert Mallya. Groß ist die Vorfreude auch bei Sutil: "Der Große Preis von Brasilien ist in meinen Augen ein besonderer Event im Kalender. Ich liebe es, nach Südamerika zu reisen", sagt der Deutsche.

"Dort habe ich meine väterlichen Wurzeln und die Atmosphäre an der Strecke ist wirklich beeindruckend. Die Fans sind so leidenschaftlich, dass man ihre Anfeuerung sogar noch hört, wenn man im Auto sitzt. Der Kurs selbst macht sehr viel Spaß, denn es geht hoch und runter, sodass eine Runde quasi einer Achterbahnfahrt entspricht. In Kurve eins kommt das Auto regelrecht quer."¿pbvin|512|3232|brasilien|0|1pb¿

Sutil möchte sich in Brasilien steigern

"Der Event ist hart, denn die Temperaturen können recht hoch sein", erklärt Sutil und fügt hinzu: "Manchmal ist es noch dazu sehr feucht und wenn es regnet, dann regnet es ordentlich. Das haben wir 2008 gesehen. Das Schlimmste sind aber die Bodenwellen: Im Rennen spürst du wirklich jede einzelne davon. Das Auto muss auf den Geraden schnell und in den Kurvenpassagen stabil sein."

"Eine gute Balance ist der Schlüssel zum Erfolg. Zum Glück haben wir in diesem Jahr ein Auto, das auf solchen Strecken gut funktioniert - wie zum Beispiel in Spa. Ich bin zuversichtlich, dass wir gute Arbeit leisten und weitere Punkte holen können. 2009 ging ich als Dritter ins Rennen, doch das wird in dieser Saison nicht möglich sein, denn wir haben ja noch eine Strafe vom Südkorea-Event."

"Dort hatte ich kein sonderlich tolles Rennen, also macht es die Strafe nur noch enttäuschender. Wir geben aber nicht auf, was wir beim vergangenen Lauf gezeigt haben. Im Rennen sind wir stark und durch eine gute Strategie können wir Positionen gutmachen. Tonio kam in Südkorea gleich um elf Ränge nach vorne", stellt Sutil heraus und zeigt sich vor dem vorletzten Rennen sehr zuversichtlich.

Liuzzi sieht Südkorea als Initialzündung

"Ich bin motiviert, die Strafe vergessen zu machen und wieder den neunten Platz in der Fahrerwertung zu übernehmen. Ich werde natürlich alles tun, um dem Team dabei zu helfen, den sechsten Rang bei den Konstrukteuren zu behalten", meint der 27-Jährige. Stallgefährte Liuzzi ist ebenfalls bester Dinge, konnte der Italiender doch zuletzt endlich ein Erfolgserlebnis für sich und seine Crew verbuchen.

"In Südkorea hatten wir ein fantastisches Rennen. Nach einigen schwierigen Läufen haben wir genau ein solches Rennen gebraucht. Wir kamen ins Ziel und griffen einige gute Punkte ab. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte ich im Auto ein sehr gutes Gefühl. Es war, als wäre ich vollkommen eins mit dem Fahrzeug. Ich konnte daher mit viel Zuversicht Druck ausüben", schwärmt der 29-Jährige."

"Wir konnten auch zeigen: Wenn die Bedingungen schwierig sind, können wir gut mitmischen. Alles lief prima und ich hatte ein starkes Rennen. Mir war wichtig, unter Beweis zu stellen, dass wir wieder im Geschäft sind. Zum Glück konnten wir zeigen, dass wir schnell sind, wenn alles passt. Wir können große Dinge vollbringen. Hoffentlich können wir in den kommenden Rennen Ähnliches erzielen."

Di Resta reist erstmals nach Brasilien

"Ich freue mich sehr auf Brasilien. In der regnerischen Qualifikation war ich 2009 sehr schnell unterwegs, hatte dann aber Aquaplaning und musste von weit hinten ins Rennen gehen. Dieser Lauf war allerdings richtig gut für mich, denn unterm Strich erreichte ich dort mein bestes Ergebnis des Jahres. Ich mag die Strecke und denke, wir können dort ziemlich konkurrenzfähig sein."

"Ich nehme viel Positives aus Südkorea mit. Hoffentlich können wir diesen Schwung in die nächsten Rennen hinüberretten", sagt Liuzzi. Test- und Ersatzfahrer Paul di Resta schließt sich an: "Südkorea war eine fantastische Erfahrung für mich, denn ich konnte sehen, wie das Team mit einer neuen Strecke, neuen Anlagen und mit den wechselhaften Bedingungen und dergleichen umgeht."

"Als nächstes geht es nach Brasilien. Das ist meine erste Reise in dieses Land", erläutert der Schotte. "Für mich ist es eine weitere neue Strecke. Bislang habe ich jede Minute dieser Saison genossen. Auch wenn es ein stressiges Jahr für mich ist - die DTM-Saison neigt sich ihrem Ende -, so ist es doch sehr aufregend, zu diesem Zeitpunkt ein Teil von zwei derart dynamischen Rennserien zu sein."