Liuzzi: "Fernando ist der kompletteste Fahrer"

(Motorsport-Total.com) - Für Vitantonio Liuzzi verlief die Saison 2010 bislang nicht nach Wunsch. Der italienische Rennfahrer wurde nach seinem Kurzeinsatz im vergangenen Jahr zum Stammpiloten bei Force India bestellt, konnte bislang allerdings nur 21 Punkte einfahren - Teamkollege Adrian Sutil bringt es indes auf 47 Zähler. Am meisten bewundert Liuzzi allerdings den aktuellen WM-Spitzenreiter Fernando Alonso.

© Force India

Vitantonio Liuzzi braucht ein optimal abgestimmtes Auto, um schnell zu sein

"Er ist in meinen Augen der kompletteste Fahrer", sagt der Italiener. "Ich mag seinen Fahrstil - schon seit unserer Zeit im Kartsport. Damals dachte ich bereits, dass er ein besonderes Talent hat. Er kam schließlich in die Formel 1 und gewann einige Titel. Er ist ein starker Fahrer und das vor allem im mentalen Bereich. Er kann gut mit schwierigen Situationen umgehen", gibt Liuzzi zu Protokoll.

Gibt es keine neuen Formel-1-Legenden mehr?

Zu den allergrößten seiner Zunft zählt er Alonso allerdings nicht: "Ich denke nicht, dass wir noch einmal solche Legenden erleben, wie wir sie in der Vergangenheit hatten. Die Formel 1 hat sich einfach so sehr verändert. Nun kommt es ganz darauf an, zur richtigen Zeit im richtigen Team zu sein", meint Liuzzi und erläutert seinen Standpunkt: "Vor 20 oder 30 Jahren war das noch anders."

"Damals konnte ein Fahrer noch viel größere Unterschiede ausmachen. Die starken Piloten wie Senna oder Mansell waren meiner Meinung nach viel besser als die Fahrer, die aktuell in der Formel 1 unterwegs sind", hält der 29-Jährige fest. Die Faszination an der "Königsklasse" sei dennoch ungebrochen, gesteht Liuzzi und berichtet von seinen ersten Gehversuchen im Grand-Prix-Sport.

"Als ich in die Formel 1 aufgestiegen bin, fühlte ich, dass das Auto in jeglicher Hinsicht einfach klasse war. Dieses Fahrzeug ist einfach so anders als in allen Kategorien, in denen du zuvor angetreten bist. Alles bewegt sich auf einem ganz anderen Niveau: das Beschleunigen, das Bremsen, der Grip. Das verschafft dir ein großartiges Gefühl", erläutert Liuzzi. 2010 stellte sich dieses aber nicht immer ein.

Nur optimaler Grip macht Liuzzi glücklich

Dem italienischen Force-India-Fahrer gelang es zumeist nicht, sein Auto nach seinen Wünschen abzustimmen. "Ich arbeite stets sehr intensiv daran, den Grip an der Hinterachse zu verbessern. Ich hab es einfach gerne, wenn mein Rennwagen sehr stabil ist, denn so hast du am Kurvenausgang eine gute Traktion. Ich will so früh wie möglich ans Gas gehen. Das funktioniert nur bei gutem Grip."

Eben diesen erhofft sich Liuzzi auch für die bevorstehende Premiere in Indien - 2011 wird dort erstmals ein Grand Prix ausgetragen. Darauf ist der Formel-1-Routinier schon sehr gespannt: "Ich denke, das wird ein interessantes Rennen. Abgesehen von der Strecke und deren Layout werden wir auf Seiten der Zuschauer bestimmt einen herausragenden Event erleben", vermutet Liuzzi.

"Die Inder werden gewiss ein tolles und großes Publikum sein. Seit Force India in der Formel 1 am Start ist, interessiert man sich in Indien sehr für diese Rennserie. Ich rechne damit, dass wir viele tausend Fans auf den Tribünen haben werden - wie in Europa", meint Liuzzi. "Vor Monaten haben wir eine Vorschau gesehen und wurden um unsere Meinung gebeten. Der erste Eindruck war positiv."