• 24.10.2010 14:02

  • von Stefan Ziegler

Force India bejubelt Platz sechs

Vitantonio Liuzzi kam in Südkorea wieder einmal in den Punkterängen ins Ziel, doch Adrian Sutil war in Yeongam keine Formel-1-Zieldurchfahrt vergönnt

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher hätte das Rennen für die beiden Force-India-Fahrer wohl kaum verlaufen können: Adrian Sutil mühte sich in Südkorea nach Leibeskräften, zeigte zahlreiche spektakuläre Manöver und überholte seine Gegner auf kompromisslose Art und Weise. Ein Überholversuch wurde dem Deutschen allerdings zum Verhängnis. Vitantonio Liuzzi fuhr unterdessen unauffällig zu Platz sechs.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Der Eindruck täuscht: Vitantonio Liuzzi ließ viele seiner Konkurrenten hinter sich

"Was für ein verrücktes Rennen! Es war ein bisschen wie in Australien, hat aber sehr viel Spaß gemacht", meint der italienische Rennfahrer. "Es war die richtige Entscheidung, den Start etwas zu verschieben, denn es war wirklich viel Wasser auf der Strecke. Wir mussten viele Runden hinter dem Safety-Car zurücklegen, doch der Kurs war so schlüpfrig, dass man sich auf der Bremse schwertat."


Fotos: Force India, Großer Preis von Südkorea


"Zum Schluss hin war es beinahe ein Nachtrennen ohne Flutlicht. Die Lichter des Lenkrads waren derart grell, dass man fast geblendet wurde", erklärt Liuzzi und fügt hinzu: "Trotz des geringen Grips fand ich gleich einen guten Rhythmus und konnte ein gutes Ergebnis für das Team erzielen. Nach dem vielen Pech, das ich im Jahresverlauf schon hatte, ist es klasse, wieder im Geschäft zu sein."

Sutil hadert mit seinem Abschneiden

"Endlich wieder ein Punkteergebnis! Wir konnten unseren Vorsprung auf Williams vergrößern. Für die beiden noch ausstehenden Rennen sind wir gut aufgestellt", sagt der 29-Jährige. Teamkollege Sutil gibt sich indes zerknirscht: "Während des Rennens waren die Bedingungen konstant schwierig. Es war jedenfalls die richtige Entscheidung, hinter dem Safety-Car loszufahren", findet Sutil.

"Ich hatte fortwährend mit meinen Bremsen zu kämpfen." Adrian Sutil

"Als die Strecke ein bisschen abtrocknete, legte ich einen Boxenstopp ein und versuchte, das komplette Rennen auf Intermediates zu bestreiten. Ich hatte aber fortwährend mit meinen Bremsen zu kämpfen und hatte so viel Bremskraft, dass ich immer stehende Räder hatte. So war es schwierig, konstant zu fahren. Ich war oft neben der Strecke, überholte und landete dann wieder im Abseits."

"Zum Schluss versuchte ich ein Manöver gegen Kobayashi, verlor in einer Pfütze aber das Auto. An dieser Stelle war es etwas feuchter, als ich gedacht hatte", gesteht der 27-Jährige. "Prompt krachte ich seitlich in sein Fahrzeug. Mit meiner Leistung bin ich nicht zufrieden. Für mich persönlich war es kein gutes Rennen. Ich freue mich aber, dass das Team dank Tonio auf Platz sechs ankam."

Mallya freut sich über den sechsten Platz

"Ich bin nun schon gespannt auf das nächste Rennen in Brasilien", gibt Sutil zu Protokoll. Teamchef Vijay Mallya hatte hingegen schon nach dem Südkorea-Event genug: "Ein solches Rennen habe ich wohl noch nie gesehen. Wir hatten uns aber schon gedacht, dass es ziemlich interessant werden würde. Die wechselnden Bedingungen haben uns vor alle möglichen Herausforderungen gestellt."

"Tonio hat sich brillant geschlagen und uns weitere wertvolle Punkte gesichert." Vijay Mallya

"Tonio hat heute eine starke Leistung erbracht. Er ist konzentriert geblieben und fuhr bis zum Schluss ein großartiges Rennen", erläutert der indische Geschäftsmann. "Bei der hereinbrechenden Dunkelheit, der feuchten Strecke und den verschlissenen Reifen war das sicher keine einfache Übung. Er hat sich brillant geschlagen und uns weitere wertvolle Punkte gesichert", sagt Mallya.

"Adrian hatte ein weitaus schwierigeres Rennen. Er meint, er sei seinem Anspruch nicht gerecht geworden. Ich bin mir sicher: In Brasilien und Abu Dhabi wird erneut stark zurückschlagen. Insgesamt haben wir eine tolle Teamleistung erbracht. Das verleiht uns noch einmal an Schwung für die beiden Finalrennen." In der Gesamtwertung rangiert Force India nun drei Punkte vor Williams auf Platz sechs.