• 26.10.2010 14:58

  • von Roman Wittemeier

Force India gegen Williams: Es wird knapp

Force India braucht im Zweikampf gegen Williams jeden einzelnen Zähler: Die Briten rücken näher, Brasilien-Strafe macht die Aufgabe nicht leichter

(Motorsport-Total.com) - Im Lager von Force India hat man für die verbleibenden zwei Saisonrennen ein klares Ziel. Im Zweikampf gegen Williams will man sich behaupten und somit Rang sechs in der Konstrukteursmeisterschaft absichern. Nur drei Punkte liegen die Briten hinter den Indern. "Ich freue mich nun auf Brasilien und auf Abu Dhabi, und ich hoffe einfach auf gute Rennen", meint Adrian Sutil.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Force India hat Williams im Kampf um Platz sechs im Nacken

Der Deutsche schrieb nach einem Abflug in Südkorea eine Nullrunde und wurde von der Rennleitung später bestraft. Sutil wird in Brasilien im fünf Startplätze nach hinten versetzt, was die Punktejagd in Interlagos sicherlich nicht leichter macht. "Brasilien kann auch immer mal wieder verrückte Bedingungen bieten. Es ist kaum zu sagen, was man von den letzten beiden Saisonrennen erwarten darf. Aufregend wird es aber allemal", schätzt Teamkollege Vitantonio Liuzzi, der sich auf einen starken sechsten Rang fuhr.

"Im Simulator wollten wir vorab einfach einschätzen können, wo wir stehen. Das hat ziemlich genau geklappt. Wir waren zwar nicht perfekt aufgestellt, aber das Auto lief ganz gut. Fast wären wir in Q3 eingezogen", berichtet Ttestpilot Paul di Resta von seinen Yeongam-Eindrücken. "Der Fokus liegt nach wie vor darauf, Williams zu schlagen und Platz sechs in der WM zu holen."

Der Schotte, der sich bald den DTM-Titel mit Mercedes sichern möchte (mehr Informationen in unserer DTM-Rubrik), hatte am Südkorea-Debüt seine Freude. "Ich war überrascht. Jeder, der in Südkorea ankam, war erstaunt, wie sie die Anlage hinbekommen haben", sagt di Resta. "Ich finde, dass die Strecke ausreichend gut präpariert war. Fast alle Kollegen lieben diese Strecke. Es war eine tolle Erfahrung - abgesehen vom Wetter."

Der Mercedes-Youngster hat angeblich gute Chancen, 2011 ein Renncockpit in der Formel 1 zu ergattern. Das "Lehrjahr" 2010 bildet dafür eine gute Grundlage. "Ich habe viel gelernt, auch wenn ich die Fortschritte manchmal gar nicht so genau spüren kann. Ich war an vielen Strecken und kann nun viel besser einschätzen, was mich dort erwartet, falls ich dort noch einmal hinkomme."


Fotos: Force India, Großer Preis von Südkorea


"Ich habe bisher jede einzelne Sekunde genossen. Das alles bestärkt mich in dem Wunsch, jetzt endlich ein Stammcockpit zu bekommen", sagt di Resta, der das Cockpit von Liuzzi oder Sutil übernehmen könnte. Bei seinen Einsätzen in den Freitagstrainings hinterließ der Schotte einen soliden Eindruck. "Brasilien wird wieder eine neue Erfahrung für mich", freut sich der Nachwuchsmann schon jetzt auf die nächste Station.

"Die Anlage ist fantastisch. Vor allem der Kurs ist genial - einer der besten der Welt", jubelt Force-India-Teammanager Andy Stevenson. "Die Strecke ist einfach toll. Es gibt alles: lange Geraden, harte Bremszonen mit Überholchancen, enge Ecken und schnelle Passagen - und Regen auch noch", lacht der Brite. Die Laune ist nach der Punktefahrt von Liuzzi gut. "Tonio hat das verdiente Ergebnis geholt. Er ist ein tolles Rennen gefahren."

¿pbvin|512|3223||0|1pb¿Den Ausfall von Sutil hat man bei den Indern schnell abgehakt. "Williams lag zu einem Zeitpunkt im Rennen mal viele Punkte vor uns. Unsere Piloten wissen, dass uns dieser Zweikampf sehr wichtig ist, daher haben sie viel Druck gemacht", berichtet Stevenson und zeigt Verständnis für den Sutil-Abflug. "Leider konnte Adrian seinen Wagen beim Manöver gegen Kobayashi nicht mehr halten und flog ab."

"Wir haben danach mit den Rennkommissaren gesprochen, die Adrian eine Strafe aufbrummten. Beim nächsten Rennen in Brasilien muss er fünf Startplätze zurück. Dort wird es deshalb sehr schwierig für uns, beide Autos in die Punkte zu bringen", erklärt Stevenson die Kehrseite. "Wir brauchen jeden Zähler, denn wir wollen diesen sechsten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft. Ich halte das für ein realistisches Ziel. Wir müssen fokussiert bleiben, hart arbeiten und zuverlässig ins Ziel kommen."