• 24.10.2010 14:37

  • von Dieter Rencken

Sutil: "Es war ein ständiges Auf und Ab"

Force-India-Pilot Adrian Sutil zeigte ein couragiertes Rennen, sah in Südkorea aber nicht die Zielflagge - Bremsprobleme sorgen für Zwischenfälle

(Motorsport-Total.com) - Als das Feld hinter dem Safety-Car um den Kurs in Yeongam schlich, konnte es Adrian Sutil kaum erwarten, endlich Vollgas zu geben. Kaum durfte die Formel 1 auf nasser Strecke loslegen, war der Deutsche auch schon in seinem Element und überholte seine Gegner gleich reihenweise. Weil sein Auto aber nicht immer so wollte, wie er selbst, landete Sutil mehrfach im Abseits und verlor wieder an Boden. In seiner Medienrunde spricht der 27-Jährige über seine Achterbahnfahrt in Südkorea.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil tat sich schwer im Rennen, war aber einer der erfolgreichsten Überholer

Frage: "Adrian, du kamst in Südkorea nicht über die Runden. Wie verlief das Rennen aus deiner Sicht?"
Adrian Sutil: "Es war ein ständiges Auf und Ab. Ich gewann Positionen und verlor sie wieder. Damit bin ich nicht zufrieden. Ich konnte einfach keine gute Bremsbalance finden."

"Schließlich versuchte ich, in Kurve vier an Kamui vorbeizugehen, verlor bei dieser Gelegenheit aber das Auto und berührte ihn. Dabei ging meine vordere Radaufhängung zu Bruch. Damit war mein Rennen zu Ende."

"Bei mir gab es Licht und Schatten." Adrian Sutil

Frage: "Hättest du mit einem besseren Rennverlauf gerechnet?"
Sutil: "Naja, insgesamt verlief das Rennen für uns ja nicht allzu schlecht. Bei mir gab es Licht und Schatten. Ich hatte ziemlich viele Bremsprobleme."

"Dadurch war es schwierig für mich und ich war unkonstant unterwegs. Gleich mehrfach hatte ich stehende Vorderräder. Dabei verlor ich die Ränge, die ich mir zuvor erkämpft hatte. Ich musste sie mir wieder zurückholen. Es ging auf und ab."

Sutil schickt Button in die Wiese

Frage: "Was ist im Anschluss an das Rennen passiert, als du vor die Rennkommissare zitiert wurdest?"
Sutil: "Sie wollten einfach nur hören, was da vorgefallen war. Ich musste erklären, dass ich mein Auto außer Kontrolle verloren hatte."

"Wahrscheinlich habe ich ihn von der Linie gedrückt." Adrian Sutil

Frage: "Jenson Button soll sich über dich beschwert haben. Was ist zwischen euch vorgefallen?"
Sutil: "Ich überholte ihn, verlor aber beim Einlenken ein bisschen das Heck. Wahrscheinlich habe ich ihn von der Linie gedrückt."

"Ich wäre allerdings beinahe ebenfalls abgeflogen. Bei dieser Gelegenheit büßte ich einen Platz gegenüber Nick ein. Ich überholte Jenson. Er fühlt sich wohl etwas schlechter als ich, weil er durch das Kiesbett musste. Ich versuchte meinerseits, auf der Strecke zu bleiben."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Südkorea


"Es war einfach rutschiger, als ich dachte. Sobald man die Ideallinie verlassen hatte, war es schlichtweg schlüpfrig. Es war schwer einzuschätzen, wo man einen Versuch starten konnte und wo nicht. Ich probierte mein Glück an dieser Stelle und dort war es unterm Strich ja auch möglich."

Die Bedingungen waren anfangs zu heftig

Frage: "War es eine gute Entscheidung der Rennleitung, das Feld auf die Reise zu schicken, als der Regen aufgehört hatte?"
Sutil: "Ja, absolut. Ich denke, die Verantwortlichen haben gute Arbeit darin geleistet, so lange zu warten, bis die Bedingungen ordentlich waren. So konnten wir ein gutes Rennen fahren. Anfangs war es wirklich schwierig. Die FIA hat gut gehandelt. Es war okay."

"Ich denke, es war fahrbar." Adrian Sutil

Frage: "Fernando Alonso meint, es seien die schlimmsten Verhältnisse gewesen, in denen er jemals unterwegs war. Stimmst du aus deiner Sicht zu?"
Sutil: "Nein, ich denke, es war fahrbar. Anfangs war es richtig übel, doch wir warteten ja geraume Zeit, bis das Rennen freigegeben wurde."

"Dann war es in meinen Augen der richtige Zeitpunkt, um uns auf die Reise zu schicken. Wir gingen direkt auf Intermediates und das war prima. Die Strecke an sich war einfach tierisch rutschig und man musste schon sehr große Vorsicht walten lassen."

"Wir hatten bei vielen anderen Rennen deutlich schlechtere Bedingungen. Man denke nur an Fuji vor ein paar Jahren oder in Schanghai 2010. Wahrscheinlich waren die Verhältnisse ähnlich wie in China. Dort war es an manchen Stellen vielleicht sogar noch etwas schlimmer. Heute war es okay."

Frage: "Weshalb wurde anfangs die rote Flagge gezeigt? War der Kurs zu rutschig oder gab es zu viel stehendes Wasser?"
Sutil: "Beides, würde ich sagen. Die Strecke war rutschig und wir hatten Aquaplaning. Die Sicht war ebenfalls nicht gerade berauschend - vor allem nicht für die Autos im hinteren Teil des Feldes."

Frage: "Wie war es gegen Rennende um die Sicht bestellt?"
Sutil: "Das war kein Problem."