Force India hofft auf den Fisichella-Faktor

Nach der Galavorstellung von Adrian Sutil in Monaco gilt vor Kanada Giancarlo Fisichella als Hoffnungsträger - Moral im Team wächst an

(Motorsport-Total.com) - Das Force-India-Team ist nach der unbelohnten Galavorstellung von Adrian Sutil in Monaco wieder auf dem Boden der Realität angekommen, denn selbst die größten Optimisten geben sich nicht der Illusion hin, dass es wie zuletzt weitergehen wird. Aber Sutil will natürlich beweisen, dass Monaco keine Eintagsfliege war.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil will unbedingt beweisen, dass Monaco keine Eintagsfliege war

"Montréal ist eine Strecke, die ich sehr mag", sagte er im Hinblick auf den bevorstehenden Kanada-Grand-Prix. "Genau wie Monaco ist sie anders als alle anderen Strecken, denn es gibt lange Geraden mit langsamen Schikanen, in denen man sehr präzise sein muss. Im Vorjahr erreichten wir kein großartiges Resultat, aber mit Erfahrung weiß ich jetzt, wie ich es besser machen kann. Die Stadt ist auch fantastisch, daher freue ich mich auf das Wochenende."#w1#

Sutil wünscht sich störungsfreie Trainings

"Für mein Selbstvertrauen war es natürlich klasse, dass wir bewiesen haben, dass wir es können." Adrian Sutil

Wichtig sei vor allem, wieder vom ersten Training an ohne Probleme zu arbeiten, denn dann könnte der Knoten ähnlich aufgehen wie vor gut einer Woche. Davor ist das Sutil ja nur selten gelungen: "Ich habe nach der Türkei gesagt, dass ich mir einfach ein gutes Wochenende wünsche - ein gutes Training, ein gutes Qualifying und ein gutes Rennen. Das ist mir in Monaco gelungen. Für mein Selbstvertrauen war es natürlich klasse, dass wir bewiesen haben, dass wir es können."

Technikchef Mike Gascoyne findet, dass das Monaco-Resultat "niederschmetternd" war, sieht aber auch etwas Positives: "Es war ein riesiger Motivationsschub für alle Mitarbeiter an der Strecke und in der Fabrik, dass wir nach langer Zeit wieder ein so starkes Rennen abliefern konnten. Ich denke, das beweist, wie sehr wir uns als Team verbessern, und es hat gezeigt, wie wir richtige strategische Entscheidungen treffen müssen."

"Wir wussten, dass Monaco eine gute Strecke für uns werden müsste, und zumindest für Adrian war sie das auch. Er ist ein exzellentes Rennen gefahren", lobte der Brite. "Giancarlo (Fisichella; Anm. d. Red.) erlebte leider kein 200. Rennen nach Wunsch, denn er hatte das ganze Wochenende Getriebeprobleme, die schlussendlich zu seinem Ausfall führten. Ich bin aber zuversichtlich, dass diese Probleme nicht mehr auftreten werden."

Fisichella ist Montréal-Spezialist

"Beide Fahrer mögen die Strecke und besonders Giancarlo hat dort schon einige gute Resultate eingefahren." Mike Gascoyne

Dem bevorstehenden Rennwochenende blickt Gascoyne optimistisch entgegen, weil Montréal zu den Lieblingsstrecken von Fisichella gehört: "Beide Fahrer mögen die Strecke und besonders Giancarlo hat dort schon einige gute Resultate eingefahren, daher hoffen wir, dass wir angesichts der hohen Moral im Team wieder im Mittelfeld mithalten können", legte der Brite, der Fisichella schon aus Jordan- und Benetton-Zeiten kennt, Zuversicht an den Tag.

Fisichella selbst teilt diese Einstellung: "Montréal ist wahrscheinlich der Event, den ich am meisten mag. Ich liebe die Stadt und die Strecke und habe dort immer gut abgeschnitten. In den vier Jahren zwischen 1997 und 2000 stand ich viermal auf dem Podium, zweimal davon wurde ich sogar Zweiter. Gewonnen habe ich nie, aber 2005 lag ich in Führung, als ich wegen eines Hydraulikdefekts ausschied", so der Italiener.

"Um gut abzuschneiden", meinte der Force-India-Pilot weiter, "benötigt man ein gut ausbalanciertes Auto mit einem guten aerodynamischen Kompromiss und man muss mit den Bremsen schonend umgehen, was in Montréal immer eine große Herausforderung ist. Wir bekommen für dieses Rennen ein neues Aeropaket, das wir vor drei Wochen in Paul Ricard getestet haben. Damit hat sich das Auto beim Test sehr gut angefühlt."

Fisichella mit Saisonverlauf zufrieden

Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella fühlt sich in Montréal wohler als auf anderen Strecken Zoom

Und weiter: "Wir haben jetzt ein Saisondrittel hinter uns und wir stehen mehr oder weniger dort, wo wir es erwartet hatten. Ich glaube, in Melbourne und Monaco wären Punkte drin gewesen - Monaco war kein gutes 200. Rennen für mich. Es war auch für Adrian eine Enttäuschung, aber trotzdem glaube ich, dass wir viel Positives mitnehmen können. Wir haben keine Fehler gemacht, was Strategie oder die Fahrer angeht."

Trotzdem will sich der 35-Jährige mit dem Status quo nicht zufrieden geben, sondern er fordert weitere Verbesserungen: "Wir warten nun auf weitere neue Teile und müssen weiter pushen, aber ich denke immer noch, dass in Kanada ein Mittelfeldplatz möglich ist, außer wenn uns das Wetter zu Hilfe kommt wie in Monte Carlo. Dann geht vielleicht auch mehr", gab Routinier Fisichella abschließend zu Protokoll.

Gascoyne stellte dann noch ein Schlusswort zur Strecke in den Raum: "Montréal ist - genau wie Monaco - eine Strecke, auf der wir ein spezielles Aeropaket fahren werden, denn die Kombination aus langen Geraden und engen Haarnadeln ist einzigartig. Wir haben dieses Paket vor drei Wochen in Paul Ricard getestet. Obwohl es geregnet hat, konnten wir Informationen sammeln, die uns zu Beginn des Wochenendes helfen werden."