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Force India: Boxenpatzer wirft Hülkenberg und Perez zurück

Mit beiden Autos in den Top 10 und zwölf WM-Punkten ist Force India in Malaysia zufrieden, auch wenn ein verpatzter Boxenstopp bessere Platzierungen verhindert

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz sechs und acht beim Großen Preis von Malaysia 2016 verbucht Force India nach der Schlappe in Singapur ein gutes Teamresultat, muss sich jedoch einem Williams geschlagen geben, weshalb der Kampf um Platz vier in der Konstrukteurs-WM der Formel 1 weiter eng bleibt. Dabei zog sowohl der Startcrash zwischen Sebastian Vettel (Ferrari) und Nico Rosberg (Mercedes) als auch Boxenpech die Performance der Force-India-Fahrer in Mitleidenschaft.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Nico Hülkenberg

Im teaminternen Duell landete Sergio Perez einmal mehr vor Nico Hülkenberg Zoom

So verlor Nico Hülkenberg einige Plätze, nachdem er das Startchaos in Sepang umfahren musste, um sich nicht selbst das Auto zu beschädigen: "Ich hatte einen guten Start, aber in Kurve 1 musste ich dem Unfall zwischen Rosberg und Vettel ausweichen, das hat mich zwei Positionen gekostet", erklärt der Deutsche, der von Platz acht aus direkt hinter seinem Teamkollegen Sergio Perez ins Rennen gegangen war.

Folglich steckte Hülkenberg hinter McLaren-Pilot Jenson Button fest. "Das hat mich in den ersten zwei Stints viel Zeit gekostet und ich konnte ihn einfach nicht überholen. Meine Position so früh zu verlieren, hat es mir schwer gemacht, weiter vorn ins Ziel zu kommen, auch wenn der Speed da war", sagt er. Dabei hatte der 29-Jährige beim ersten Boxenstopp zudem noch Pech, als er hinter Perez warten musste.

Erster Boxenstopp kostet beide Fahrer viele Plätze

Denn Force India hatte beide Fahrer in der zweiten Phase des virtuellen Safety-Cars gleichzeitig zum Reifenwechsel geholt. Bei Perez dauerte es jedoch länger, was ihn und auch den Teamkollegen zurückwarf. "Das war der Schlüsselmoment meines Rennens", sagt der Mexikaner, der nach einem guten Start sogar auf Rang drei lag. "Er hat mich viele Plätze gekostet. Mich davon zu erholen und auf sechs zu fahren, war ein guter Fortschritt."

Dass der besagte Boxenstopp etwas unglücklich war, gibt auch der stellvertretende Teamchef Robert Fernley zu, "aber wir haben gut reagiert und in der Box die richtigen Entscheidungen getroffen". Die Strategie sah für Hülkenberg drei Stopps, für Perez zwei Stopps vor: Den zweiten und dritten Stint fuhren beide auf den Medium- und den harten Reifen. Hülkenberg wechselte für die letzten 16 Runden auf die weiche Mischung.

"Ich glaube unsere Strategie war die richtige für unser Rennen", urteilt der Deutsche, "aber es ist hier sehr schwer zu überholen und ging nicht ganz zu unseren Gunsten aus. Aber wir haben beide Autos in die Punkte gebracht und unseren Vorteil ein wenig ausbauen können." Damit ist natürlich der Kampf mit Williams gemeint, die nun drei Punkte hinter Force India liegen, im Rennen mit Valtteri Bottas (Rang fünf) aber die Nase vorn hatten.


Fotostrecke: GP Malaysia, Highlights 2016

Kein Gegenmittel für Einstoppstrategie von Williams

"Es wäre schön gewesen, wenn wir noch härter gegen Williams hätten kämpfen können. Aber sie hatten etwas mehr Glück mit der Strategie als wir und sind auf den Mediumreifen losgefahren", erklärt Perez den entscheidenden Unterschied der Williams-Strategie. "Sie haben daher nur einmal gestoppt. Das war schon überraschend, wie lange die Reifen bei ihnen gehalten haben und wie schnell sie darauf waren."

Auch Co-Teamchef Fernley weiß: "Gegen Bottas' Einstoppstrategie konnten wir nicht viel ausrichten. Er durfte auf Mediumreifen starten. Das hat den Unterschied gemacht." Anders als die beiden Force Indias war Bottas nicht in Q3 eingezogen und hatte freie Reifenwahl. Dennoch ist Fernley zufrieden: "Das Auto und beide Fahrer haben das Wochenende über gut performt. Im Kampf um Platz vier haben wir etwas mehr Puffer, aber es bleibt eng."