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Fisichella: Monza ist gefährlich
Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella hat sich nach Michael Schumachers Unfall kritisch über Monza geäußert
(Motorsport-Total.com) - Benetton-Renault-Pilot Giancarlo Fisichella war der Erste, der nach dem schweren Testunfall von Michael Schumacher Ende vergangenen Monats auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza am völlig ramponierten Ferrari vorbeifuhr. Das Auto des dreifachen Formel-1-Weltmeisters war bei rund 300 km/h von der Strecke abgekommen, war in die Leitplanken gekracht, wurde von dort zurückgeschleudert, rutschte Ausgangs der Schikane über die Strecke und krachte in eine weitere Streckenbegrenzung. Der Ferrari wurde dabei bis auf das den Fahrer schützende Monocoque fast vollständig zerstört.

© Benetton
In den Augen von Giancarlo Fisichell ist Monza zu unsicher
Das Fazit nach dem Horrorcrash, der für den Deutschen wie durch ein Wunder glimpflich ausging: Monzas Schikanen sind zu gefährlich. Im letzten Jahr musste ein Feuerwehrmann sein Leben lassen, weil es einen Auffahrunfall gab, an dem eine Schikane Auslöser einer Massenkarambolage war, weil sich die Piloten schlichtweg im dichten Verkehr verschätzten und auf den Vordermann auffuhren. In diesem Jahr sorgten die Schikanen bei den Testfahrten für mehr als nur einen haarigen Moment. Das brutale Abbremsen von weit über 300 km/h auf rund 100 km/h erhöht das Risiko eines Auffahrunfalls dramatisch.
Kritiker fordern das Abschaffen dieser engen Schikanen nach schnellen Streckenabschnitten, stattdessen sollte man flüssig zu fahrende Kurven einbauen, die von einer Haarnadelkurve gefolgt werden, um so auch noch Überholmanöver zu ermöglichen. Dringend überarbeitungswürdig sind in Monza die Randabweiser in den Schikanen, die beim zu harten Überfahren Aufhängungen oder Unterboden beschädigen können sowie die Auslaufzonen, die viel zu eng bemessen sind.
Der zuständige Streckenbetreiber sieht trotz der zahlreichen Bitten der Fahrer momentan keinen Grund zum Handeln. Seiner Meinung nach haben die Sicherheitssysteme bei dem Schumacher-Unfall hervorragend gearbeitet und nur, weil es Michael Schumacher war, der in den Leitplanken landete, sei der Unfall in den Medien so aufgebauscht worden.
Giancarlo Fisichella lässt weiterhin seinem Unmut freien Lauf: "Monza ist in Sachen Sicherheit eine heikle Angelegenheit", so der Römer in der englischen Presse. "Es gibt ein paar Stellen, die gefährlich sind, wenn die Bremse oder sonst etwas versagt. Im letzten Jahr hatte ich einen heftigen Unfall. In diesem Jahr wird es gefährlicher sein als noch im letzten Jahr. Die Strecke braucht einfach mehr Auslaufzonen."
Doch alles kann man den Fahrern auch nicht recht machen. Nach Auffahrunfällen und Kritik von Experten und Fahrern wurde die erste Schikane in Monza rechtzeitig für den letztjährigen WM-Lauf geändert. Sie ist zwar sicherer zu durchfahren, bringt die Fahrer aber nach den zuvor sehr schnellen Streckenabschnitten aus dem Rhythmus. Auch Fisichella ist mit der Lösung nicht vollkommen zufrieden: "Kurve eins ist definitiv sicherer geworden, aber jetzt ist sie ein wenig langweiliger."

