• 21.06.2005 13:20

  • von Marco Helgert

FIA erhebt schwere Anschuldigungen

Die FIA veröffentlichte Details darüber, welche genauen Vorwürfe sie gegen die Michelin-Teams vor der Anhörung erhebt

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch dem 29. Juni müssen sich die sieben von Michelin ausgerüsteten Formel-1-Teams in Paris für ihr Vorgehen in Indianapolis rechtfertigen. Michelin erklärte den eigenen Partnerrennställen, dass die Sicherheit auf dem 'Indianapolis Motor Speedway' nicht gewährleistet sei. Eine Schikane im schnellen Steilwandbereich hätte für Abhilfe sorgen können. Vorschläge der FIA, wie die Michelin-Autos dennoch am Rennen hätten teilnehmen können, wurden nicht berücksichtigt.

Titel-Bild zur News: FIA

Die Vorwürfe der FIA an die Michelin-Teams sind schwer wiegend

In den Schreiben, die von der FIA an jedes einzelne Michelin-Team überstellt wurde, sind sehr ernste Vorwürfe an die Teams zu erkennen. Die Verantwortlichen müssen zu "einem oder mehreren nachteiligen Handlungen bezüglich des US-Grand-Prix' und/oder des Motorsports allgemein" Stellung beziehen. Die Vorwürfe der FIA sind dabei umfangreich.#w1#

Man habe es versäumt "sicherzustellen, dass man passende Reifen für das Rennen hat", lautet der erste Punkt. Zudem habe man die "Teilnahme am Rennen ungerechtfertigt verweigert", zumal "eine Geschwindigkeitsbeschränkung in einer Kurve mit diesen Reifen als sicher zu erachten war". Diese Standpunkte der FIA waren bereits bekannt.

Schwer wiegender ist jedoch der Vorwurf, dass man zusammen "mit anderen Teams eine Demonstration durchführte, die dem Image der Formel 1 schadete, indem alle Autos direkt vor dem Rennstart in die Boxen fuhren", heißt es in den Schreiben. Und, dies dürfte für die Beteiligten ebenfalls kritisch sein, "habe man es versäumt, den Stewards über die Absicht des Startverzichtes Bescheid zu geben".

Gerade der letzte Punkt wird noch für Aufsehen sorgen, denn, falls die Teams es unterließen, die Rennleitung zu unterrichten, so handelten sie gegen den Artikel 131 des Sportlichen Reglements, der lautet: "Die Startaufstellung wird vier Stunden vor dem Rennen veröffentlicht. Ein Teilnehmer, dessen Autos aus welchen Gründen auch immer nicht am Start teilnehmen können (oder der gute Gründe hat, davon auszugehen, dass sie für den Start nicht bereit sind), muss die Stewards so früh wir möglich darüber informieren. Dies darf nicht später als 45 Minuten vor dem Rennstart gesehen."

"Wenn ein Auto oder auch mehrere vom Start zurückgezogen wurden, so rückt die Startaufstellung auf. Die endgültige Aufstellung wird 45 Minuten vor dem Start veröffentlicht", so Artikel 131 weiter. Da die Rennleitung aber davon ausgehen musste, dass die Michelin-Teams starten würden, blieben die 14 entsprechenden Startplätze leer. Ein komplettes Dossier der Vorwürfe wird den Teams bis Mittwoch übergeben, schriftliche Kommentare werden auch vorab gern entgegengenommen.