• 30.12.2003 12:13

  • von Marcus Kollmann

Ferrari: Williams und McLaren sind unsere Hauptgegner

Der Technische Direktor äußert sich über die Bedeutung der Reifen im nächsten Jahr und grenzt den Kreis der Konkurrenten ein

(Motorsport-Total.com) - Ob verändertes Punktesystem, neues Reglement oder die leistungsmäßig aufschließende Konkurrenz: Der Weg zum Titelgewinn war für Ferrari und Michael Schumacher in der Saison 2003 bereits steinig.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Rechnet 2004 mit Williams, McLaren und Renault: Ross Brawn

Nach dem Eindruck der letzten Testfahrten zu urteilen, könnten die "Roten" im nächsten Jahr möglicherweise auf Grund einer Dominanz von Michelin auf dem Reifensektor sogar chancenlos sein. Noch sind es jedoch drei Monate bis zum Saisonstart, und nicht immer bestätigt sich das vom Kräfteverhältnis der Teams über den Winter gewonnene Bild wenn im März die Ampel im Albert Park in Melbourne auf Grün schaltet.

Während sich zuletzt einige Fahrer, Teamverantwortliche und Ingenieure angesichts der Testergebnisse im November und Dezember skeptisch zeigten was die Reifensituation betrifft, sieht zumindest Ross Brawn momentan keine Anzeichen für eine Beunruhigung.#w1#

"Wir alle wissen, wie viel von der Reifensituation abhängt", erklärte der Technische Direktor gegenüber dem 'kicker', und fügte an, dass man "zuversichtlich aber nicht zu siegessicher" sei. Denn: "Wir wissen, 2004 wird Michelin in einigen Rennen stärker sein."

Für Brawn sind nächstes Jahr wieder Williams und McLaren "unsere stärkste Konkurrenz", doch auch Renault hat der Engländer auf der Rechnung zu stehen, denn die Blau-Geben werden
"auf einigen Strecken eine harte Nuss", vermutet der Technische Direktor.

Dass die Ferrari-Ära der letzten Jahre in der Saison 2004 endet, wie es sich viele wünschen, könnte aber ausgerechnet von den beiden Teams verhindert werden die vor dem italienischen Team den Gewinn der Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft feiern konnten: Williams und McLaren. Diese zwei Rennställe könnten sich nämlich den Wettkampf untereinander so schwer machen, dass davon Ferrari und andere profitieren.

"Williams ist einer von McLarens härtesten Gegnern und meiner Meinung nach hat McLaren versucht Williams durcheinander zu bringen", spricht Brawn auf die frühzeitige Bekanntgabe des Wechsel von Juan-Pablo Montoya am Ende 2004 zu den Silberpfeilen an. "Es ist eine sehr interessante Situation", findet der Technische Direktor, der durch die Fahrersituation bei den Weiß-Blauen ein Element der Unruhe im Team von Frank Williams sieht.